Ist Kaffee gesund oder ungesund?

Ist Kaffee gesund oder ungesund?

17.03.2017 von kaffeefreak
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Da streiten sich ja die Gemüter und man weiß nicht, was man glauben soll... Ich trinke selbst gerne und viel Kaffee in allen möglichen Spielarten. Zu Hause brühe ich selbst von Hand gemahlene Kaffeebohnen im Porzellan-Filter auf, ganz wie früher. Im Büro haben wir eine Jura-Maschine. Bei mir sind es 3-4 große Kaffeetassen am Tag. Das ist sicher kein übermäßiger Genuss. Oder ist das doch schon zu viel?

Wie viele Tassen am Tag sind gesund und ab wie vielen Tassen wird es ungesund? Oder hat das gar nichts mit der Menge zu tun? Macht es einen Unterschied, ob man wie ich nur richtige Bohnen trinkt oder Kaffee-Pads oder Kaffee-Kapseln verwendet?

Antworten: 14

Beste Antwort
arthur
arthur 17.03.2017

3-4 Tassen Kaffee am Tag müssten noch im Bereich des Gesunden liegen.

Kaffee wurde lange Zeit für sehr ungesund gehalten. Völlig zu Unrecht! Etliche Mythen sind mittlerweile widerlegt. Ein Problem: Kaffeetrinker zeigen Studien zufolge viele negative Verhaltensweisen. Sie rauchen häufiger als Nicht-Kaffeetrinker, konsumieren mehr Alkohol und essen mehr Fleisch. Das alles ist der Gesundheit eher nicht förderlich. Aber dafür kann der Kaffee nichts…

Kaffee hat nachweislich zahlreiche positive Eigenschaften

  • Das Koffein macht wach. Der Effekt setzt meistens eine Viertelstunde bis eine halbe Stunde nach dem Trinken einer Tasse Kaffee ein und hält dann eine Weile an. Von Mensch zu Mensch ist die Wirkung allerdings unterschiedlich. Das hat mit den Genen und dem Geschlecht zu tun.
  • Kaffee senkt laut dem Herz- und Diabeteszentrum NRW das Risiko, an einem Diabetes zu erkranken. Koffeinfreier und koffeinhaltiger Kaffee haben Beobachtungsstudien zufolge denselben Effekt. Verantwortlich dafür ist also nicht das Koffein, sondern andere Inhaltsstoffe.
  • Kaffeekonsum senkt das Risiko von Herzkrankheiten. Bostoner Ärzte werteten 36 Studien aus, bei denen Kaffeekonsumenten und Auswirkungen auf das Herz untersucht wurden. Über 1,3 Millionen Menschen haben an diesen Untersuchungen teilgenommen. Ergebnis: Kaffeetrinker, die täglich 3-5 Tassen des koffeinhaltigen Heißgetränks zu sich nehmen, haben ein geringeres Risiko für Herzkrankheiten. Den Grund lieferten Forscher aus Korea nach. Ihnen fiel bei der Untersuchung von über 30.000 Menschen auf, dass die Kaffeetrinker deutlich weniger verkalkte Arterien hatten.
  • 2014 entdeckten Wissenschaftler, dass Inhaltsstoffe aus Kaffee die Zellen von Herz, Leber und in der Skelett-Muskulatur „reinigen“. Dieser Effekt entsteht nur, wenn man Kaffee ohne Milch trinkt.

Negative Eigenschaften des Kaffees:

  • Die enthaltenen Bitterstoffe können die Magenschleimhaut belasten. Manche Menschen bekommen deswegen Magenprobleme. Es kann auch sein, dass Kaffee Durchfall auslöst. Die Bekömmlichkeit von Kaffee hängt aber natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind die Zubereitungsweise, die Kaffeeart und die Röstung.

Mythen über Kaffee:

  • Kaffee lässt den Blutdruck gefährlich steigen. Untersuchungen haben ergeben, dass Kaffee kaum Auswirkungen auf den Blutdruck hat. Kaum eine halbe Stunde lang ist der Blutdruck nach dem Genuss einer Tasse Kaffee leicht erhöht. Bei Menschen, die regelmäßig Kaffee trinken, ist die Erhöhung noch geringer.
  • Kaffee entzieht dem Körper Flüssigkeit. Ein weiterer Mythos, der inzwischen widerlegt ist. Kaffeetrinker spüren vermutlich nur Harndrang, weil sie vorher eine größere Menge Wasser zu sich genommen haben.
  • Kaffee löst Krebs aus. Das ist inzwischen widerlegt. Man nimmt sogar im Gegenteil an, dass Kaffee eine schützende Wirkung entfaltet. Er soll vor dem Ausbruch von Prostatakrebs, Darmkrebs, Krebs im Mundraum und in der Blase sowie bestimmten Hirntumoren schützen. Welche Wirkstoffe dafür verantwortlich sind, ist noch ungeklärt.

Der Koffeingehalt von Kaffee schwankt zwischen 40 und 120 mg pro 150 ml. Allgemein wird gesagt: 3-5 Tassen Kaffee sind für gesunde erwachsene Menschen unbedenklich. Maximal 400 mg Koffein gelten als absolut unproblematisch.

jenny24
jenny24 17.03.2017

„Kaffee dehydriert den Körper nicht. Ich wäre sonst schon Staub.“ (Franz Kafka)

Ich bin ohne Kaffee nicht funktionsfähig. Bei mir sind es eher acht Tassen pro Tag. Ich trinke meinen Kaffee schwarz mit reichlich Süßstoff.

Leider wirkt Kaffee nicht mehr so gut, wenn sich der Körper daran gewöhnt hat. Wenn ich eine Weile auf Kaffeeentzug gesetzt habe, merke ich wieder viel mehr von dem belebenden Koffein.

Direkte positive Auswirkungen von Kaffee:

Manches merkt man sofort, wenn man sich eine frische Tasse Kaffee gönnt:

  • Stimuliert und regt an
  • Erhöht die Fähigkeit zur Konzentration
  • Gehirn wird leistungsfähiger
  • Kaffee regt die Verdauung an.
  • Kaffee hilft beim Abnehmen, denn er kurbelt den Stoffwechsel an.
  • Bei Asthma sorgt Kaffee für eine Entkrampfung der Atemwege.

Langfristige gesundheitlich positive Auswirkungen von Kaffee:

  • Kaffee enthält Vitamin B2, Vitamin B5, Vitamin B6 und Vitamin B3.
  • Weniger Alzheimer & Parkinson: Kaffee hält das Dopamin in gewissen Nervenzellen im Hirn stabil. Dieser wichtige Botenstoff sorgt dafür, dass Kaffeetrinker weniger Alzheimer und Parkinson entwickeln.
  • Weniger Hautkrebs: Laut American Association for Cancer Research reduziert sich bei 3-5 Tassen Kaffee das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Bei Frauen sinkt es um bis zu 20%, bei Männern um bis zu 13%.
  • Niedrigeres Krebsrisiko: Antioxidantien bzw. sekundären Pflanzenstoffe im Kaffee sind es, die angeblich Blasen-, Nieren-, Darm-, Brust und Leberkrebs vorbeugen sollen. Dadurch ist das Krebsrisiko bei Kaffeetrinkern niedriger als bei anderen Menschen.
  • Weniger Diabetes Typ II: @arthur schon erklärt, dass Kaffee das Risiko minimiert, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Der Grund dafür ist der Inhaltsstoff Chlorogensäure. In Kaffee ist viel davon enthalten. Es handelt sich dabei um ein so genanntes Polyphenol mit antioxidative Eigenschaften. Chlorogensäure wirkt sich positiv auf den Zuckerstoffwechsel aus.
  • Studien haben gezeigt: Das Koffein im Kaffee verbessert die Fettverbrennung. Körperfett und mit dem Essen aufgenommenes Fett wird in seine Einzelbestandteile gespalten. Der Körper verwendet es zur Energieversorgung. Kaffee erhöht die Freisetzung von Katecholaminen. Die erhöhen den Fettabbau zusätzlich. Der Effekt ist nicht riesig. Aber wer auf sein Gewicht achtet, freut sich ja über alles.

Negative Auswirkungen von Kaffee

Bei Osteoporose-Patienten ist Kaffeekonsum nicht so gut. Durch den Kaffee scheidet man vermehrt Calcium aus. Dadurch könnte der Knochenschwund verstärkt werden, denn der Körper holt sich das fehlende Calcium aus den Knochen zurück.

lena2000
lena2000 17.03.2017

Macht es einen Unterschied, ob man wie ich nur richtige Bohnen trinkt oder Kaffee-Pads oder Kaffee-Kapseln verwendet?

Ja, das macht einen Unterschied! Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Wieviel Koffein du mit einer Tasse Kaffee zu dir nimmst, hängt ab vom Röstverfahren und der Kaffeebohne. Vom Koffeingehalt solltest du die Kaffeemenge abhängig machen, die du täglich zu dir nimmst.

  • Arabica hat nur 1,7 % Koffein
  • Robusta hat 4,5 % Koffein

Vom Arabica Kaffee kannst du also problemlos viel mehr trinken, als wenn du zu Robusta greifst.

Die Röstung spielt auch eine Rolle. Manchmal besitzt ein Espresso 50 mg Koffein, manchmal hat er 60 mg. Löslicher Kaffee hat übrigens mehr Koffein als Espressos: Zwischen 60 – 100 mg. Die meisten Menschen denken, es sei andersherum.

Pauschal kann man das also schlecht sagen. Man muss wirklich auf das jeweilige Produkt gucken. Dass Kaffee manchmal Sodbrennen oder Magenprobleme auslöst, hängt mit der Röstung zusammen. Wird Kaffee zu kurz und zu heiß geröstet, bleiben kaffeeeigene Säuren darin, und die werden nicht von jedem gut vertragen. 

Man kann also auch mit sensiblem Magen durchaus Kaffee genießen. Er muss noch schonend zubereitet werden.

Ein bisschen Bio:

Das Koffein im Kaffee passiert die Blut-Hirn-Schranke. Das kann unterschiedlich lange dauern. Dazu schwirren unterschiedliche Zahlen in der Literatur und im Internet herum. Bei manchem Menschen geht es schnell, bei anderen dauert es lange. Man sagt, zwischen 10 – 60 Minuten, dann setzt die Wirkung ein. Das Koffein aus Kaffee wirkt schneller als das aus Tee.

Koffein und Gehirn

Irgendwann läuft unser Gehirn in der Schule oder auf der Arbeit im höchstmöglichen Betriebsmodus. Es ist sozusagen voll ausgelastet. Um Überforderung zu vermeiden, schüttet es irgendwann einen Botenstoff namens Adenosin aus. Der macht müde. Wenn man also irgendwann schlapp in der Schule sitzt, liegt es daran, dass das Hirn Pause braucht. Koffein hat eine ganz ähnliche Struktur wie dieser Botenstoff. Wenn man Kaffee trinkt, dann dockt sich das Koffein an dieselben Rezeptoren an. Aber man bleibt trotzdem leistungsfähig und fit, weil das Koffein das Adenosin blockt.

Warum Kaffee munter macht

Kaffee macht im Körper also zwei Dinge:

  1. Durch das Koffein verengen sich die Gefäße. Das Herz muss also mehr arbeiten, um Blut durch den Körper zu pumpen. Dadurch schlägt es schneller und unser Atem steigt.
  2. Koffein blockt Adenosin.

Nach Koffeinkonsum ist man deswegen so wach, voll konzentriert und leistungsstark. Man reagiert auch deutlich schneller.

Noch ein paar Fakten über Kaffee

  • Er stellt viele Antioxidantien bereit, angeblich mehr als jedes andere Lebensmittel. (Der Körper nimmt sie besser auf als aus Gemüse und Obst.) Das löst angenehme Gefühle aus. Das National Institute of Health kommt sogar zu dem Ergebnis, dass darum depressive Erkrankungen bei Kaffeetrinkern seltener vorkommen.
  • Laut „Science Daily“ (2012) verbessert Kaffeekonsum die Symptome der Parkinson Erkrankung. Patienten können ihre Bewegungen besser kontrollieren. Kaffee wirkt Parkinson entgegen und lindert bestehende Symptome.
kublai
kublai 18.03.2017

Ich bin noch mit dem alten Kaffee-Kanon:

„C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Kaffee!

Nichts für Kinder ist der Türkentrank,

schwächt die Nerven, macht dich blass und krank.

Sei doch kein Muselman, der ihn nicht lassen kann!“

von Carl Gottlieb Hering aufgewachsen. Dauernd musste ich mir anhören, dass Kaffee so schlecht für meine Gesundheit sei. Weniger Kaffee habe ich trotzdem nicht getrunken. „zwinkern“-Emoticon Später wurden diese ganzen Irrtümer zum Glück aufgedeckt.

moonlight
moonlight 18.03.2017

Also ich glaube ich würde auch nicht auf meinen Kaffee verzichten, wenn er gewiss ungesund wäre. Dafür gehört er für mich einfach zu sehr zum Leben dazu „lachen“-Emoticon

Es gibt ja immer mal wieder Artikel, die sich kritisch äußern, z.B. Kaffee würde nur sehr kurz "wach" machen und danach wäre man müder als ohne Kaffee, oder man würde seinen Körper mit Kaffee nur stressen, da es ihn in Alarmbereitschaft setzt wegen Adrenalinspiegel usw.

Keine Ahnung was dran ist, ich verzichte nicht. Und jetzt trinke ich erst einmal meinen Kaffee „Rote Wangen“-Emoticon

foodie
foodie 18.03.2017

Kaffee muss gesund sein – ich koche damit…

Wenn ich hier unter Kaffee-Fans bin, kann ich auch mein Wissen loswerden. Kaffee ist aus meiner Küche zum Kochen nicht wegzudenken. In Deutschland werden übrigens achthundert Tassen pro Kopf und Jahr getrunken.

Tipp 1: Eine halbe Tasse Kaffee zu einem großen Pott Chili con carne geben. Die leichte Bitterkeit hebt alle anderen Geschmäcker.

Tipp 2: Lachs in Kaffee beizen. Dazu Kaffeebohnen bei 75 Grad im Ofen 30 Minuten rösten und mit Pfeffer und Piemont mörsern. Mit Salz und Zucker mischen und den Lachs damit einreiben. In Klarsichtfolie packen und 12 Stunden ziehen lassen. Dazu ein Safranschaum.

Tipp 3: Kaffee-Sauce. 200 ml starken Kaffee mit 2 EL Zucker, dem Abrieb einer Zitrone, ½ Chili und 2 TL Balsamico in einem Topf zu einer Reduktion einkochen lassen. Durchsieben. Davon dann ein paar Tropfen zu einer Pasta mit Pilzen geben. Der Oberknaller!

blogger
blogger 18.03.2017

Man hört immer wieder, dass Kaffee schlecht für die Zähne sei. Ich trinke auch gern Kaffee und leider sieht man das meinem Gebiss an. Die Ablagerungen sind sichtbar. Bei professionellen Zahnreinigungen wird entfernt, was meiner Schallzahnbürste entgeht.

Mein vorheriger Zahnarzt hat immer wieder dazu geraten, Kaffee zu meiden. Inzwischen ist der in Rente, und ich bin jetzt bei jemand anderem. Dort habe ich etwas Erstaunliches erfahren: Kaffee verursacht vielleicht unschöne Verfärbungen. Aber an anderer Stelle ist Kaffee vermutlich sogar gut für die Zähne.

Im Labor ist es italienischen Forschern gelungen, nachzuweisen, dass die drei Inhaltsstoffe Chlorogen-Säure, Nikotin-Säure und Trigonellin die Bakterien, die Karies verursachen, abtöten. Die für Zähne so gefährlichen Mikroben sind Streptokokken (Streptococcus mutans). Wer schwarzen, starken Kaffee trinkt verhindert Plaquebildung auf den Zähnen. Ich weiß leider nicht, ob es dazu schon Studien mit menschlichen Probanden gibt. Dazu habe ich bisher nichts gefunden. Natürlich musste ich das SOFORT recherchieren!

Wissenschaftler in Rio de Janeiro haben an der Uni mit ausgefallenen Kindermilchzähnen experimentiert. Sie haben bestätigt, dass Kaffee den Film, der Plaque verursacht, verhindert. Kaffee, besonders die koffeinreiche Sorte Robusta, beinhaltet Polyphenole, die daran einen wichtigen Anteil haben. Die Ergebnisse ihre Studie wurden im Journal of Applied Microbiology veröffentlicht. Es stimmt also offenbar.

Allerdings darf man seinen Kaffee nicht mit Milch, Kaffeesahne und/oder Zucker trinken. Das hebt diese Vorteile wieder auf…

Tipps vom Zahnarzt beim Konsum von Kaffee (und Cola):

  • Kaffee ohne Milch, Sahne und Zucker trinken.
  • Die Flüssigkeit durch einen Trinkhalm saugen. Das schützt die Zähne und verhindert die Ablagerungen zumindest teilweise. (Das geht zu Hause problemlos. Im Café oder in Gesellschaft mache ich das bestimmt nicht!)
  • Nach dem Kaffeetrinken den Mund mit Wasser gut ausspülen. Mindestens 30 Minuten warten und erst dann die Zähne putzen.
  • Regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung

So, Zeit für eine schöne Tasse Kaffee! „Daumen hoch“-Emoticon

bezzerwizzer
bezzerwizzer 18.03.2017

Kaffee ist auf jeden Fall gesund!

Was, glaube ich, noch niemand erwähnt hat: Das im Kaffee enthaltene Koffein wirkt stimmungsaufhellend. Es hat Auswirkungen auf Glutamat, Serotonin, Dopamin und Endorphine.

Diese Wirkung kann ich nur bestätigen: Wenn ich mich mal ein bisschen down fühle, bringt Kaffee mich definitiv wieder auf die Beine!

Aber Kaffee beinhaltet nicht nur Koffein, sondern ungefähr 2000 verschiedene Inhaltsstoffe. Für unser Wohlgefühl sind besonders die Antioxidantien entscheidend. Teilweise produziert unsere Körper diese selbst. Teilweise müssen wir sie unserem Körper bewusst über die Nahrung zuführen. Sie sind so wichtig, weil sie uns vor freien Radikalen schützen und antibakteriell wirken.

Freie Radikale sind Teile von Molekülen, und sie sind überall um uns herum. Gefährlich sind z.B. UV-Strahlung und Zigarettenrauch. Sie dringen in unsere Zellen ein, richten dort Schaden an oder zerstören sogar die Zellen. Das führt unter anderem dazu, dass wir schneller altern.

Die Polyphenole im Kaffee binden freie Radikale, so ähnlich wie Vitamin C. Haut und Haaren tut es darum definitiv gut, wenn man Kaffee trinkt.

nerdygirl
nerdygirl 18.03.2017

Na toll! „wütend“-Emoticon Mir wurde jahrelang eingebleut, Kaffee sei nicht gesund für den Körper. Ich solle lieber Tee trinken, weil das Teein angeblich langsamer wirkt, schonender ist und länger wach und fit macht. Tee hat mir noch nie geholfen, wacher zu werden. Jedenfalls hatte ich noch nie den Eindruck, dass mir das was bringt. 

Das hätte ich mir also echt sparen können! 

NerdyGirl, die jetzt ihre Kaffeemaschine mal entstauben geht

lena2000
lena2000 18.03.2017

Ich solle lieber Tee trinken, weil das Teein angeblich langsamer wirkt, schonender ist und länger wach und fit macht. Tee hat mir noch nie geholfen, wacher zu werden.

Früher hat man noch zwischen Teein und Koffein unterschieden. Inzwischen macht man das nicht mehr, denn rein chemisch gesehen, sind Koffein und Teein dasselbe. Der Unterschied ist, dass das Koffein im Kaffee viel schneller wirkt.

Das Koffein im Tee ist stärker an andere Inhaltsstoffe gebunden und wird darum langsamer freigesetzt. 

studimaus
studimaus 19.03.2017

An der Universität Ottawa kamen kanadische Wissenschaftler um André Nkondjock zu dem Ergebnis, dass Kaffee das Brustkrebsrisiko bei Frauen senken könne.

Dafür sind täglich sechs Tassen Kaffee nötig. Dann sinke das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um 70 %. Ich bin erblich vorbelastet. Darum sind das für mich ziemlich aufregende Ergebnisse. (Natürlich verlasse ich mich nicht nur darauf. Ich gehe zur Früherkennung, meide Eingriffe in meinen Hormonhaushalt und ernähre mich Low Carb.)

Andere Forscher weisen darauf hin, dass Kaffee vor Blasen- und Dickdarmkrebs schützen könne.

Schlecht ist Kaffee also ganz bestimmt nicht!

landei
landei 19.03.2017

@bezzerwizzer

Es hat Auswirkungen auf Glutamat

Ich dachte immer, Glutamate wären Geschmacksverstärker. Welche Auswirkungen hat Kaffee bzw. Koffein darauf?

lena2000
lena2000 19.03.2017

@landei: Jetzt geht’s ans Eingemachte! Ich versuche das mal ein bisschen vereinfacht zu erklären. (Hoffentlich ist es OK, dass ich das erkläre, nicht @bezzerwizzer… Aber als angehende Biologin kann ich nicht widerstehen.)

Geschmacksverstärker Glutamat

Die meisten Menschen verbinden mit Glutamat zuerst den Geschmacksverstärker, der sich unter anderem im chinesischen Essen findet.

Neurotransmitter Glutamat

Aber Glutamat ist ebenfalls ein lebenswichtiger Neurotransmitter, ein Hirnbotenstoff. Seine Aufgabe ist, Informationen zwischen den Nervenzellen zu ermöglichen. Man geht heute in der Forschung davon aus, dass der Neurotransmitter Glutamat besonders wichtig für folgende Dinge ist:

  • Bewegungssteuerung
  • Gedächtnis
  • Sinneswahrnehmung

Eigentlich stellt unser Gehirn Glutamat selbst her und lässt es nicht von außen rein. Aber Infektionen oder kleine Verletzungen an den Blutgefäßen  können dazu führen, dass die Blut-Hirn-Schranke trotzdem überwunden wird, wenn wir Glutamat mit der Nahrung aufnehmen.

Gefahr für das Gehirn: Überdosis Glutamat

Warum das schlecht ist? Das führt zu einer zu hohen Konzentration von Glutamat im Gehirn. Ein Überschuss dieses Neurotransmitters zerstört Hirnzellen. Wenn das in den Regionen des Gehirns geschieht, die für Bewegungssteuerung verantwortlich sind, kann es zu Lähmungserscheinungen, Muskelsteifheit und Zittern kommen. Das kennt man von Parkinson-Erkrankungen (Schüttellähmung).

Wirkung von Kaffee (Koffein) auf Glutamat

Jetzt kommen wir zum Kaffee und Koffein. Das Koffein im Kaffee schützt vor Parkinson.

Wenn wir müde werden, senkt normalerweise Adenosin die Freisetzung von Neurotransmittern, die in den Synapsen Nervenreize weiterleiten. Gehemmt wird unter anderem die Freisetzung von Glutamat und Dopamin. Das bleibt also drin.

Trinkt man koffeinreichen Kaffee bzw. nimmt man Koffein zu sich, wird ein großer Teil der Adenosin-Rezeptoren vom Koffein besetzt. Das hebt die Hemmung der Neurotransmitter auf.

Glutamat, Dopamin und andere Neurotransmitter werden dank der Koffeinzufuhr vermehrt ausgeschüttet. Das verbessert die Weiterleitung von Nervenimpulsen und schützt das Gehirn.

Sofort merkbar für uns: Wir sind wach, energiegeladen und leicht euphorisch.

bella2809
bella2809 19.03.2017

Für mich als Kaffee-Fanatikerin waren das hier tolle und auch beruhigende Faktoren! „Rote Wangen“-Emoticon 

Ich trinke schon gerne sehr starken Kaffee und auch 1-2 Tassen mehr als die hier angesprochene, gesunde Menge, aber das wird wohl nicht so wild sein.

Und es gibt keine Studien, dass Kaffee ungesund ist? Ich meine da mal irgendwo was gelesen zu haben, wo weiß ich aber leider nicht mehr und ich finde es leider auch nicht mehr.

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