Ab welchem Alter darf ein Kind vorne sitzen?

17.03.2017 von isidor
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Guten Tag,

unser großer Sohn ist 7 Jahre alt und wirklich schon ziemlich groß. Wenn ich mit ihm alleine unterwegs bin, dann möchte er gerne vorne sitzen. Damit kommt er sich erwachsen vor und ich habe meine Ruhe, weil er nicht nörgelt und stolz ist. Bei seiner Mutter darf er nicht vorne sitzen, sie meint, das sei zu gefährlich und außerdem erst ab 8 Jahren erlaubt.

Er ist so groß wie ein Achtjähriger. Was soll daran also gefährlich sein? Sind die hinteren Plätze wirklich sicherer im Auto? Und weiß jemand, wie es rechtlich aussieht?

Vielen Dank und viele Grüße aus Freiburg.

Antworten: 3

lillit
lillit 17.03.2017

Soweit ich weiß, gibt es da keine wirkliche Alterbeschränkung. Kinder unter 12 Jahren, die kleiner sind als 1,50 m, dürfen auf dem Beifahrersitz Platz nehmen sofern sie auf einer Sitzerhöhung sitzen. Dann sollte das auch mit 7 Jahren kein Problem sein. Wenn Kinder 12 Jahre alt sind, aber kleiner als 1,50 m, dürfen sie trotzdem auch ohne Erhöhung vorne sitzen.

olga
olga 17.03.2017

Die Regelung, dass Kinder ab 12 vorne sitzen dürfen, gab es früher. Seit 1993 ist das anders geregelt. Nachlesen kannst du das in §21, Absatz 1a in der Straßenverkehrsordnung (StVO). Das Kind muss entweder

  • 12 Jahre oder älter sein
  • mindestens 1,50 m groß sein
  • ohne Sitzhilfe sitzen können

Natürlich kann ich als Mutter verstehen, dass das Kind lieber vorn sitzen will. Das Gequengel kenne ich auch. Man sieht auf dem Beifahrersitz mehr, fühlt sich "groß" und erwachsen und Kindern wird nicht so schnell schlecht wie hinten.

Aber Sicherheit geht im Straßenverkehr vor. Ich würde immer strikt nach der Mindestgröße vorgehen, denn diese Regelung hat einen Sinn. Sie soll das Kind bei einem Unfall schützen. Der Gurt kann kleinere Menschen nicht im selben Maß schützen wie einen größere. 

Ist ein Kind 15 und nur 1,49 m groß, würde ich auf eine Sitzerhöhung bestehen. Sonst wäre mir das zu gefährlich. Es passiert so viel. Dafür muss man nicht mal selbst schuld sein. Es reicht, wenn ein anderer Autofahrer kurz träumt - und schon knallt es.

tina68
tina68 17.03.2017

Ergänzend noch etwas zu den Gefahren. Das statistische Bundesamt hat veröffentlicht, dass es ohne geeigneten Kindesitz 7 x öfter zu schweren Verletzungen oder dem Tod kam als mit. Das sollte auch helfen bei der Entscheidung.

Außerdem ist vorne der Airbag ein Verletzungsrisiko, wenn er sich bei einem Aufprall öffnet. Dazu am besten darauf achten, dass der Beifahrersitz ganz nach hinten gestellt ist, um Abstand zum Airbag zu haben.

Wenn Du vom Kindersitz auf eine Sitzerhöhung umsteigst, weil er vielleicht noch nicht 1,50 m groß ist, achte darauf, dass dieser eine Führung für den Beckengurt hat. Der Gurt muss unterhalb der Führung verlaufen, um lebensgefährliche Quetschungen zu vermeiden.

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