Es ist an der Zeit für einen neuen Wagen und ich bin am Überlegen, wie ich meinen "Alten" verkaufen soll. Lohnt es sich, das Auto bei einem Händler oder Autohaus in Zahlung zu geben, bei dem man evtl. das neue Auto kauft? Oder springt bei einem Privatverkauf vielleicht sogar mehr für mich raus? Ich meine mal gehört zu haben, dass die Autohäuser einem gar nicht mehr viel dafür bieten, wenn überhaupt. In meinem Fall geht es um einen Honda Civic Sport, Baujahr 2004. Laut einiger Automobil-Portale ist er schon noch um die 3.000 Euro wert.
Es kommt darauf an, ob du einen Neuwagen oder einen Gebrauchtwagen kaufen möchtest. Außerdem stellt sich die Frage, wie viel Zeit du in den Verkauf des alten Autos investieren willst und kannst.
Gibst du deinen Wagen in Zahlung, ist das Ruckzuck erledigt. Du bist das alte Auto unkompliziert los und kannst mit deinem neuen Wagen umherdüsen.
Bei einem Privatverkauf musst du erstmal einiges an Vorarbeit leisten. Der Wagen muss gereinigt, geputzt und in den Bestzustand versetzt werden, um einen möglichst guten Verkaufspreis zu erzielen. Anschließend solltest du ihn mit einer guten Kamera von allen Seiten, innen und außen fotografieren. Je besser und detailreicher die Fotos, desto mehr Interessenten werden sich dafür finden. Dazu gehört auch der Blick unter die Motorhaube und in den Kofferraum.
Potenzielle Kunden wollen Details sehen. Dazu sollten auch die Papiere stimmen: Ist der Wagen regelmäßig zur Inspektion gewesen? Ist er scheckheftgepflegt und unfallfrei? Wie lange hat er noch TÜV? Ist ein Satz Reifen zusätzlich dabei? All das interessiert mögliche Käufer. Darum sollte deine Beschreibung ausführlich ausfallen.
Zum Fotografieren und Knipsen brauchst du Zeit. Anschließend musst du das alles bei relevanten Online-Portalen wie z.B. mobile.de eingeben bzw. hochladen. Fragen von Interessenten müssen beantwortet werden. Einige wollen sicher zur Besichtigung und Probefahrt vorbeikommen. Du musst dich auch damit beschäftigen, wie ein korrekter Vertrag aufgesetzt wird (oder den Kaufvertrag von mobile.de nutzen). Das alles bleibt dir erspart, wenn du den Wagen in Zahlung gibst.
Ganz ehrlich? Der Wagen ist alt. Wer sich für so ein Auto interessiert, ist jung, arm oder ein Bastler. Die geben ebenfalls nicht viel. Willst du dir diesen Stress antun, so viel Zeit und Mühe zu investieren, um hinterher vielleicht 100,- € mehr zu bekommen?
Willst du ohnehin einen Neuwagen kaufen, kannst du bei Inzahlunggabe eventuell mehr aus deinem alten herausholen als wenn du erneut einen Gebrauchtwagen suchst. Hier solltest du aber beachten, dass ein Verkäufer beim Verkauf eines Neuwagens immer preislichen Spielraum hat. Er kann dir also sagen, dass du noch 3500€ für deinen Gebrauchten bekommst, in Wahrheit rechnet er intern auf 100€ für dein Auto und hat noch 3400€ Nachlass am Listenpreis des Neuwagens kalkuliert, den du auf Nachfrage und bei gutem Verhandlungsgeschick vielleicht so oder so bekommen hättest.
Tipps: Gebrauchtwagen in Zahlung geben
Guten Morgen!
@arthur hat hier schon eine sehr gute Antwort gegeben und aufgezeigt, worauf es beim Verkauf Deines Gebrauchtwagens ankommt.
Allerdings sehen meine persönlichen Erfahrungen so aus, dass sich ein Verkauf an Privat gerade bei solchen älteren Fahrzeugen finanziell viel eher lohnt, als das Auto beim Händler einzuhandeln. Oft haben Händler an Autos, die auf dem freien Markt noch 2000-3500 Euro bringen, entweder gar kein Interesse oder sie bieten einen vergleichsweise sehr geringen Betrag.
Richtig ist auf jeden Fall, dass der Verkauf an Privatpersonen über Verkaufsportale deutlich aufwendiger ist, als ihn einfach beim Händler abzugeben. Man sollte bei dieser Entscheidung also unbedingt auch seine persönliche und finanzielle Situation berücksichtigen. Damit meine ich, dass ein Rentner, der gerade seine Lebensversicherung ausgezahlt bekommen hat und sich seinen letzten Traumwagen, einen teuren, vollausgestatteten Mercedes kaufen/bestellen möchte, sich ganz sicher nicht mit einem Verkauf seines alten, gebrauchten Wagens und nervigen Kaufinteressenten rumärgern wird. Ihm ist egal, ob er für sein Auto noch 2500 Euro oder nur 500 Euro bekommt. Anders sieht es bei Leuten aus, die finanziell genau rechnen müssen. Für sie ist der durch einen Verkauf an Privat erzielbare Mehrpreis sehr wichtig.
Und generell muss man es auch nicht übertreiben. Es reicht, das Auto einmal ordentlich von innen zu reinigen und durch die Waschstraße zu fahren. 5-6 Bilder mit dem Smartphone machen und ab ins Internet damit. Bei einem 10-15 Jahre alten Auto würde ich mich damit nicht länger als 2-3 Stunden beschäftigen.
Als Kaufvertrag kannst Du z.B. den fertigen Vertrag von mobile.de verwenden, er enthält alle wichtigen Klauseln, die beim Verkauf an Privatpersonen berücksichtigt werden müssen (Ausschluss einer Gewährleistung usw.. usw..)
Guten Morgen!
Hier gab es schon sehr gute Tipps zum erfolgreichen Verkaufen eines Autos:
https://www.werweiss.de/frage/wie-bekomme-ich-unser-auto-am-besten-verkauft