Bin unterfordert am Arbeitsplatz, Chef ignoriert meine Anfragen?

04.09.2017 von hutschachtel
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Alle reden von Burnout und ich hab ein ganz anderes Problem: Mir ist es sooo langweilig im Büro. Ich komm kaum noch aus dem Bett, weil ich eigentlich schon weiß, dass ich nichts zu tun haben werden. Heute zum Beispiel: ich bin seit 08:00 Uhr hier, habe eine einzige Mail beantwortet und einen Brief geschrieben. Das wars! Feierabend ist aber erst um 16:45 Uhr und ich habe keine Ahnung, was ich bis dahin noch erledigen könnte. Mit meinem Chef habe ich schon gesprochen, aber der ist ständig unterwegs und meinte, es wäre nicht schlimm, wenn ich mal ein paar ruhigere tage hätte. Hauptsache, es sei jemand da, falls Kunden kommen. Aber ich finde es sooo ätzend, nichts zu tun zu haben. Was kann ich noch unternehmen?

Antworten: 2

Beste Antwort
verbena
verbena 04.09.2017

Genauso wie es Burnout, also die Überforderung gibt, gibt es auch die Unterforderung am Arbeitsplatz. Man spricht hier auch vom Boreout, der nicht minder belastend ist. Denn wie du schon sagst, kommst du kaum noch aus dem Bett, weil du im Grunde ja nichts zu tun hast. Unterforderung kann genauso psychisch belastend und enorm anstrengend sein und auf Dauer auch krankmachen. Es muss also was passieren!

Dass dein Chef es nicht schlimm findet, ist keine ausreichende Aussage. Er ist dazu verpflichtet, hier zu handeln, denn er ist für die Arbeitsverteilung zuständig. Du solltest ihn unbedingt noch einmal ansprechen, wie dir geholfen werden kann. Und dem Unternehmen nützt du so ja auch nicht, das sollte für ihn doch eigentlich Grund genug sein, aktiv zu werden. Möglichkeiten gäbe es da schon einige:

  • Aufgabengebiet erweitern: Ich weiß jetzt nicht, in welchem Bereich du genau arbeitest, aber dein Arbeitsfeld scheint zu eng zu sein, wenn du so viele Kapazitäten frei hast. Eine Möglichkeit wäre es, das Aufgabengebiet zu erweitern, sodass mehr Aufgaben in deine Zuständigkeit fallen. Hierfür wäre ein Meeting mit Chef und Kollegen sinnvoll. Vielleicht ist ein anderer überfordert, den du entlasten könntest, indem du seine Aufgaben übernimmst?
  • Zusammenarbeit verstärken: Bei den Kollegen anzusetzen halte ich generell für einen wichtigen Punkt. Hast du dich mal im Team umgehört, wie es um die Belastung der anderen steht? Wenn zum Beispiel in der Buchhaltung am Monatsende die Hütte brennt, könntest du hier aktiv deine Hilfe anbieten und liegengebliebene Arbeiten übernehmen. Wäre das was für dich? 
  • Weiterbilden: Wenn gerade nicht so viel zu tun ist, könntest du dich in solchen Leerzeiten weiterbilden. Das kann bedeuten, dass du Fachliteratur liest oder auch einen Online-Lehrgang besuchst. Sprich doch mal mit deinem Chef darüber, ob hier Möglichkeiten bestehen.
  • Kündigen: Wenn der Chef keinerlei Verständnis zeigt, würde ich mir eine neue Stelle suchen. Es gibt bestimmt Arbeitnehmer, die dein Engagement gut gebrauchen können. Vielleicht reicht auch ein interner Stellenwechsel aus, um dem Boreout zu entgehen?!
tina68
tina68 02.10.2017

Es ist schwer konkrete Ratschläge zu geben, wenn man die Position und das Aufgabengebiet nicht kennt und nicht weiß, wie groß die Firma ist. Da Dein Chef viel unterwegs und wenig greifbar ist, solltest Du Dich auf ein Gespräch mit ihm gut vorbereiten. Viele Termine wird er nicht frei haben. Sprich mit ihm nicht zwischen Tür und Angel, sondern vereinbare ein Personalgespräch. Sag ihm dann, dass Du nicht ausgelastet bist und gerne mehr tun möchtest, auch gerne mit mehr Verantwortung. Und am allerbesten hast Du ganz konkrete Ideen und Vorschläge, was Du noch übernehmen kannst. Mach ihm Vorschläge! Chefs lieben Eigeninitiative und wenn er so ein schneller Kerl ist, sagt er sowieso zu allem gleich ja. Hab Mut!

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