Fernstudium Tierpsychologie, sinnvoll oder Unsinn?

11.02.2017 von catlady
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Ich möchte mich beruflich verändern. Heute bekam ich per Mail Werbung von der SGD (Studiengemeinschaft Darmstadt). Darin wurde mir ein Fernstudium zur Tierpsychologin angeboten. Davon habe ich schon öfter gehört. Allerdings bin ich nicht sicher, ob das ein ernst zu nehmender Beruf ist. Wer geht mit seinem Tier denn schon zum Tierpsychologen?
Reizen würde mich das Studium im Prinzip schon. Aber finde ich danach damit wirklich Arbeit? Oder ist das eher Just for fun?

Antworten: 6

arthur
arthur 12.02.2017

Ein Fernstudium der Tierpsychologie bedeutet eigentlich nichts anderes als die intensive Beschäftigung mit Verhaltensbiologie. Viele Tierbesitzer kennen sich mit der Tierart, die bei ihnen zu Haus lebt, nicht besonders gut aus. Treten Probleme mit Hund oder Katze auf, sind sie überfordert. Warum pinkelt die Katze plötzlich aufs Sofa? Wie kann man ältere und jüngere Haustiere vergesellschaften? Weshalb zerbeißt der Hund in der eigenen Abwesenheit sämtliche Schuhe? Diese verhältnismäßig häufig auftretenden Probleme und knifflige Schwierigkeiten lösen Halter mit Tierpsychologen. Als Tierpsychologin hilfst du ihnen, die Situation aus der Sicht des Tieres zu verstehen.

Vorteile Fernstudium Tierpsychologie

  • Eröffnet neue (neben)berufliche Möglichkeiten
  • Fernstudium ist bei freier Zeiteinteilung nebenberuflich möglich
  • Beschäftigung mit Tieren
  • Menschen & Tieren bei Problemen helfen

Nachteile Fernstudium Tierpsychologie

  • Kosten für das Fernstudium
  • Zeitaufwand
  • Kein staatlich anerkanntes Studium, kein staatlich anerkannter Beruf
  • Selbständige Tätigkeit (Du bist dein eigener Chef und musst dich selbst um alles kümmern)
  • Tierhaltung ist eventuell schlecht oder grenzt an Tierquälerei

Ob du im Anschluss an ein Fernstudium Tierpsychologie bei der SGD Arbeit findest, wird von dir abhängen. Kundenakquise ist nicht einfach. Aber Erfolge werden sich unter Tierhaltern schnell herumsprechen. Du kannst Werbung in Tierarztpraxen und Tierheimen aufhängen, Handzettel an Tierhalter verteilen, in der Zeitung werben, eine gute Website aufbauen. Gelingt es dir Fuß zu fassen, kannst du damit sicher Geld verdienen. Aber wie bei allen selbständigen Tätigkeiten wird es gerade am Anfang nicht einfach sein. Vielleicht kannst du nebenberuflich einsteigen?

orange
orange 12.02.2017

Ich habe keine Ahnung, ob sowas einen Kundenkreis hat, aber vermutlich schon. Ich kenne sogar Leute, die einen Tierkommunikator befragt haben, was ihr Tier wohl denkt. In mir hast Du keine Kundin, weil ich das für hanebüchenen Schwachsinn halte.

Wenn Du es aber zunächst für Dich machst, um Tiere besser zu verstehen, spricht nichts dagegen. Meine Freundin hat viele Heilpraktikerkurse belegt und eine komplette Ausbildung gemacht, neben ihrem Job natürlich. Eigentlich mit dem Ziel, es als Hauptberuf auszuüben. Dazu ist es nie gekommen, aber ihr bedeutet das erworbene Wissen für sie selbst viel.

Interessiert Dich das Thema? Dann mach es! Es ist Dein Leben und Dein neues Wissen. Wenn es Dich packt und Du gut in dem Bereich wirst, kannst Du auch ein Business damit aufziehen. Zweifler wie mich wird es immer geben.

Schau Dir doch mal in Deinem Umkreis an, wie die Mitbewerber-Situation aussieht. Besuche mal einen als Kunden und finde heraus, wie er / sie das so macht. Daran kannst Du Deine Chance besser erkennen.

bocka
bocka 13.02.2017

Ich kann mir gut vorstellen, dass so etwas gut gefragt sein wird. Auf VOX gibt es ja auch immer diese Tierpsychologen, ob für Katzen oder Vögel. Probleme mit den lieben Haustieren wird es immer geben, ebenso wie die Leute bzw. Halter, die alleine nicht mehr weiter wissen. Und leider haben auch die Tierärzte nicht immer eine Antwort oder Lösung für jedes verhaltenstechnische Problem. Wenn du für das Thema brennst und dir vorstellen kannst, dich in dem Bereich selbstständig zu machen (ich denke angestellt sieht es da wieder schwieriger aus), dann mach es. Nachfrage gibt es bestimmt genug. Oder du machst zu Beginn mal eine Umfrage (online, per Flyer, telefonisch, etc.) und kannst so einschätzen, wie hoch der Bedarf in deinem Umkreis ist.

moony
moony 13.02.2017

Wie es konkret für Tierpsychologen aussieht, weiß ich jetzt nicht, aber jeder Hundetrainer braucht seit einigen Jahren eine Zulassung nach §11 des Tierschutzgesetzes. Die ist nicht sooo leicht zu bekommen und kann auch recht teuer werden. Ohne die darfst du aber nicht mit Tieren arbeiten. Ich würde mich an deiner Stelle genau erkundigen, was außer dem Fernstudium sonst noch auf dich zukäme.

Als Tierpsychologe gehört eigentlich auch immer die Arbeit am Tier (und am Besitzer) mit dazu, denn es nützt ja keinem, wenn du nur analysierst und sagst "Euer Hund versucht, vorbeifahrende Autos zu beißen, weil sein Jagdtrieb fehlgeleitet ist". Sondern du müsstest dann auch mit den Besitzern daran arbeiten, das Verhalten zu ändern. Und da kommt wieder der §11 ins Spiel.

Hast du denn schon Erfahrung im Hundetraining?

schokominza
schokominza 13.02.2017

Wie ich gehört habe ist das jetzt gerade ein Trendberuf. Und genau da wäre ich jetzt vorsichtig, denn dass in Zukunft dieser Beruf wirklich gefragt ist, das steht in den Sternen. Wie wäre es denn mit einer Alternative, wie beispielsweise Thierphysiotherapeut. Das ist ein gefragtes Berufsbild. Diese Leute arbeiten eng mit Tierkliniken und Tierärzten zusammen. Vielleicht wäre das etwas für dich. Wenn dann würde ich so etwas wie Tierpsychologie nur im 2. Fach studieren. Mir persönlich wäre das zu unsicher.

alex0305
alex0305 14.02.2017

Ich persönlich halte von so einem Beruf nicht viel. Psychologie hingegen für Menschen ist wirklich unabdingbar und ist sicher auch sehr zukunftsorientiert. Aber überlege mal ob du dich selbst ernst nehmen würdest wenn du dich als Psychologin für Tiere vorstellst?! Generell halte ich übrigens nicht viel von Fernstudiengängen. Die sind in der Regel überhaupt nicht anerkannt und kosten dich nur Zeit und Geld. Viel Erfolg für deine Zukunft und ich hoffe das du das für dich richtige findest „lachen“-Emoticon

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