Ist eine Nasenscheidewand OP sinnvoll?

06.02.2017 von klebberle
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Seit ich mich zurück erinnern kann, bekomme ich schlecht Luft durch die Nase. Meine Nase ist etwas markanter, ich habe auch einen Höcker darauf. Irgendwie fand ich sie auch nie sonderlich schön und musste in der Kindheit unter allerlei Hänseleien leiden, Kinder können so grausam sein „traurig“-Emoticon

Nun bin ich 30 Jahre alt, konnte mich also nie wirklich mit der Nase arrangieren, und bekomme seit jeher schlecht Luft. Wahrscheinlich könnte ich eine Schönheitsoperation durchführen lassen, aber es geht ja nicht nur um die optischen Aspekte.

Da die Nasenscheidewand ja nachweislich auch sehr schief ist, würden doch auch medizinische Gründe für eine Operation sprechen, oder etwa nicht? Leider kann ich mir eine Operation von mehreren tausend Euro finanziell nicht leisten, und da ich auch gesundheitlich darunter leide, muss es doch auch Möglichkeiten geben, oder etwa nicht? ;-(
An mehreren Stellen musste ich aber schon lesen, dass eine Begradigung der Nasenscheidewand nicht wirklich etwas gebracht hat und die Patienten danach auch nicht mehr Luft bekommen haben als vorher.

Antworten: 2

Beste Antwort
blechtrommel
blechtrommel 06.02.2017

Hallo Klebberle,

ich kann sehr gut nachvollziehen wie das bei dir ist bzgl. dem "Luft kriegen". Ich habe selbst gute 20 Jahre damit zu kämpfen gehabt, bis ich es nicht mehr ausgehalten habe und aktiv danach strebte, diesen unsäglichen Zustand zu verändern. Was ich dir jetzt schreibe entspricht den komprimierten Erfahrungen und meinen intensiven Recherchen - einen ärztlichen Rat kann ich natürlich nicht ersetzen. Lass mich mal damit beginnen, dir zunächst die Gründe aufzulisten, die zum besagten Problem führen.

Zu dicke Nasenscheidewand

Eine zu dicke Nasenscheidewand führt häufig zu Beschwerden. Durch die verengten Luftkanäle strömt nicht genügend Atemluft, weil der Durchschnitt bzw. die Relation zwischen Durchgangskanal und benötigter Luftmenge nicht mehr stimmt. In einem solchen Fall ist ohne Operation nichts zu machen.

Übergewicht

Obwohl man es sich nur schwer vorstellen kann führt auch deutliches Übergewicht mit der Zeit zu Problemen. Das liegt daran, dass sich, wenn auch nur zu einem geringen Teil, das Gewebe innerhalb der Nase "aufbläht" und, vereinfacht ausgedrückt, ebenfalls "dick" wird. In diesem Fall kann man natürlich durch Gewichtsreduktion aktiv daran arbeiten.

Nasenpolypen

Bei dieser Form der Polypen bilden sich Gewebepfropfen zwischen Nase und Nebenhöhlen, die häufig und für lange Zeit keinerlei Probleme bereiten, bis sie eine gewisse Größe erreicht haben, wo sie zunehmen als störend empfunden werden. Auch hier hilft eine Operation sehr gut.

Schwaches Bindegewebe

Wenn man allgemein mit relativ schwachem Bindegewebe zu kämpfen hat, kann sich das auch auf das Innere der Nase beziehen. Das Gewebe wird schwächer und ist deshalb nicht mehr so straff, wie es sein sollte. Dadurch verengt sich der Luftkanal und die schwierigere Atmung durch die Nase nimmt ihren Lauf. Operativ kann für Verbesserung gesorgt werden.

Deine Zielsetzung

Wenn ich das richtig verstanden habe, möchtest du am liebsten eine Schönheits-OP auf Kassenrechnung, bei der dann auch gleich deine Nasenatmung verbessert wird. Sicherlich könntest du versuchen, über Psychotherapeuten etc. ein Krankheitsbild zu kreieren, das dazu führt, dass die OP-Kosten übernommen werden.

So wie ich deine Ausführungen interpretiere, geht es dir weniger um die Atmung, sondern vielmehr um die Form deiner Nase. Das "schlecht Luft bekommen" wirkt eher wie eine untergeschobene Begründung für eine Begradigung der Nase. Auch wenn ich das persönlich gut nachvollziehen kann, begibst du dich auf recht dünnes Eis wenn du versuchen solltest, eine gravierende psychische Erkrankung vorzugaukeln, um die Begradigung bezahlt zu bekommen. Ich möchte aber nicht urteilend antworten sondern dir nur mal die Grundzüge erläutern, was ich ja bereits getan habe.

Beantwortet das deine Frage(n) zur Genüge oder benötigst du noch mehr Details?

Viele Grüße, Micha

moony
moony 07.02.2017

Hallo,

ich hatte eine Nasenscheidewand-Begradigung, weil ich auch zu wenig Luft durch die Nase bekam. Wurde damals voll von der Kasse bezahlt.

Hast du deinen HNO denn schon mal gefragt, ob es Unterschiede gäbe, wenn die OP nur zur Behebung deiner Atemprobleme durchgeführt würde oder zur Beseitigung des Höckers, der dich stört? Vielleicht kann dein Arzt die Entfernung des Höckers ja zur Verbesserung der Atmung medizinisch rechtfertigen, dann müsste deine Kasse die OP eigentlich bezahlen.

Ich muss allerdings dazu sagen, dass mein Geruchssinn durch die OP sehr gelitten hat. Ich kann deutlich schlechter riechen als vorher, was mich manchmal doch sehr stört. Und da sich meine Atmung ingesamt nicht wirklich merklich verbessert hat, bereue ich die OP heute, vor allem wegen des verschlechterten Geruchssins.

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