Kind beim Lesen lernen helfen?

Kind beim Lesen lernen helfen?

07.11.2017 von walldorf
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Mein Sohn kommt erst nächstes Jahr in die Schule, will aber unbedingt schon lesen lernen. Bei jedem Plakat fragt er mich, was da drauf steht und möchte es einfach selbst erkennen können. Ich kann mich ganz ehrlich nicht mehr daran erinnern, wie ich selbst lesen gelernt habe und wie es uns in der Schule beigebracht wurde. Heute ist das auch vielleicht völlig anders und ich mich ihm nichts falsch beibringen, soo dass er dann später Probleme in der Klasse bekommt. Wie bringe ich es ihm richtig bei? Wie helfe ich ihm beim Lesen lernen? Mit bestem Gruß und danke sehr.

Antworten: 2

Beste Antwort
arthur
arthur 07.11.2017

Die Wissbegier deines Kindes kannst du auf jeden Fall unterstützen! Es ist toll, dass er schon so früh Interesse an Wörtern zeigt.

Viel Vorlesen hilft beim Lesen lernen!

Wichtig ist, dass du deinem Kind viel vorliest. Es sollten kindgerechte Bücher sein, die es interessant findet. Wenn sich dein Sohn für Tiere oder Autos interessiert, liegst du mit Büchern zu den Themen richtig. Es gibt auch interaktive Bücher, die zum Beispiel tastbare Seiten haben, die Töne von sich geben usw. Das kann auch Spaß machen und helfen.

Fragen zum Gelesenen stellen hilft beim Lesenlernen und Verstehen!

Viele Kinder sind nicht in der Lage, etwas zu lesen und hinterher zu sagen, was sie gerade gelesen haben. Wichtig ist das Mitdenken. Das kann man gar nicht früh genug trainieren. "Leseverständnis" oder "Leseverstehen" nennt sich das. Stelle deinem Kind darum nach dem Vorlesen (oder auch mittendrin) ein paar Fragen zu der Geschichte. Dadurch hört es aufmerksamer zu. Das Verständnis für das Gelesene bzw. Gehörte ist sehr wichtig.  Du kannst inhaltliche Fragen stellen („Wer ist der Junge?“, „Was passiert, nachdem…“), aber auch offene Frage, die das Kind anregen, weiterzudenken.

Lies selbst! Das zeigt: Lesen lernen macht Spaß! 

Die Vorbildfunktion von Eltern ist nicht zu unterschätzen. Sieht das Kind dich oft mit einem Buch in der Hand, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es selbst auch ein Leser wird.

Kinderbücher erreichbar aufbewahren!  

Stell die Bücher so hin, dass dein Sohn sie erreichen kann. Er möchte vielleicht gern darin blättern und sich Bilder und Textseite noch einmal alleine ansehen.

Zum Lesen lernen Laut-Wort-Verbindungen herstellen!

Es hilft, wenn du beim Lesen auf die Wörter zeigst, die du vorliest. Lies langsam und fahre mit dem Finger von links nach rechts. 

Bring deinem Sohn das Alphabet bei! 

Zum Lesenlernen ist das Alphabet wichtig. Er kann es durch ein Lied lernen, mitsingen, mitklatschen usw. Zeige ihm zunächst die kleinen Buchstaben. Ihr könnt die Buchstaben zusammen kneten und dann Wörter finden, die mit diesem Buchstaben anfangen. Das geht am leichtesten mit Vokabeln. Mit Konsonanten ist es schwerer, wegen der Mit-Laute. Aber zu „e“ könnt ihr z.B. Elefant, Ente, ehrlich und viele andere Wörter finden, die dein Sohn schon kennt.

Koche ab und zu Buchstabensuppe!

Darin kann er die Buchstaben identifizieren und z.B. gezielt alle Buchstaben "s" aufessen. Schaut zusammen Schilder in der Stadt an. Es gibt überall Buchstaben. Je interaktiver und kreativer du das Lernen des Alphabets aufbaust, desto besser.

Phonetisches Bewusstsein fördern!

Unser Alphabet hat 26 Buchstaben. Damit können wir 37 Laute erzeugen. Die sollte dein Sohn beim Lesenlernen kennenlernen. Er muss das Gehörte mit einem Buchstaben verbinden lernen. Am besten gehst du zunächst auf einen Buchstaben oder Laut ein. Starte mit „a“. Dann arbeitest du dich nach und nach durch das Alphabet. Wichtig dabei ist, dass du aus Konsonanten wie „b“ nicht „be“ machst, sondern nur „b“ aussprichst. Sonst hört das Kind zwei Laute (b-e).

Reime machen Spaß!

Kinder lieben Reime. Sie prägen sich schnell ein. Außerdem fördern sie zugleich das Bewusstsein für Phonetik. Zeig beim Vorlesen mit dem Finger auf das, was ihr gerade lest.

Lass deinen Sohn schreiben und beim Schreiben zusehen!

Schreiben und Lesen gehören zusammen. Wenn er einzelne Worte abschreibt und dabei den Laut ausspricht, den er gerade schreibt, prägt sich beides schneller ein. Lass ihn schauen, wie du Einkaufszettel schreibst, und sprich dabei laut mit, was du notierst (extra langsam schreiben und sprechen!).

Wörter im Zimmer aufhängen!

Bestimmte Wörter werden deinen Sohn besonders interessieren wie „Mama“, „Papa“ oder der eigene Name. Die können in Riesenbuchstaben an die Magnetwand gebracht oder mit Kreide auf eine Schultafel (was immer dein Kind hat) geschrieben werden. Es hat sie dann immer vor Augen und wird sie bald auswendig können. 

Poster mit Anlaut-Wörtern kaufen und aufhängen!

Es gibt tolle Poster, auf denen das Alphabet zu sehen ist, jeweils mit einem Wort dazu. Bei „a“ sieht man einen Affen und das Wort „Affe“, bei „b“ ein „Brot“ mit dem entsprechenden Wort usw.

Damit leistest du Hilfe zum Lesenlernen. Kinder lernen sehr schnell. Vermutlich wird dich dein Sohn mit seinen Fortschritten schon bald überraschen.  

kleinehexe
kleinehexe 07.11.2017

Ich war als Kind genauso! Meine Mutter hat mir damals (ich war etwa 5 Jahre alt) so eine Tabelle mitgebracht, mit der ich erst mal das Alphabet lernen konnte. Da war zum Beispiel ein großes A, ein kleines a und dazu das Bild einer Ameise, so dass ich erstmal verstanden habe, wie Schrift eigentlich funktioniert. Außerdem habe ich immer sehr viel vorgelesen bekommen.

Danach hat sie mir langsam vorgelesen und ich habe versucht mitzulesen. Sobald das ging, kamen die Leselernbücher ins Spiel - Leselöwen und wie sie nicht alle heißen, es gibt sie in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Damit hat es wunderbar funktioniert und ich war kurz darauf eine echte Leseratte „lachen“-Emoticon

Ich weiß natürlich nicht, ob das eine wissenschaftlich anerkannte Methode ist und ob sie auch zu deinem Kind passt. Hier hat es aber bestens funktioniert! „Rote Wangen“-Emoticon

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