Nutzt Ihr den Dispo oft?

12.10.2017 von pilalama
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Hi, ich hatte heute ein Gespräch mit einer Freundin und da kamen wir auch auf das Thema Finanzen, Konto und Dispo. Sie sagte dann ganz offen, dass ihr Mann und sie einen Dispokredit von 10.000 Euro hätten und dieser eigentlich grundsätzlich immer bis 7000-8000 Euro ausgereizt wäre. Die Zinsen wären ihnen egal. Ich war darüber sehr erschrocken, da ich selbst meinen Dispo (ich habe auch nur 1500 Euro Dispolimit) noch niemals in Anspruch genommen habe. Aber für andere scheint das ganz normal zu sein? Für mich ist das ein rotes Tuch, nicht nur wegen der so hohen Zinsen, sondern überhaupt.. schließlich ist es ja nicht mein Geld, was ich da benutze. Wie seht Ihr das? Nutzt Ihr Euren Dispo auch?

Antworten: 2

Beste Antwort
jeanluc
jeanluc 12.10.2017

Ich persönlich nutze einen Dispo schon seit rund 25 Jahren und habe damit kein Problem. Das Argument "schließlich ist es ja nicht mein Geld" ist unsinnig, weil einem bei einem Kredit nie das Geld selbst gehört. Geht man danach, dürfte man überhaupt keinen Kredit annehmen. Das aber funktioniert in der heutigen Zeit leider nicht mehr so einfach.

Was bei der Nutzung eines Dispokredits meiner Meinung nach wichtig ist:

  • Du musst immer den Überblick behalten.
  • Du solltest eine Bank wählen, die entsprechend niedrige Zinsen hat.

Von Dispokrediten hört man ja oft die schlimmsten Dinge, wie Zinsen von 16 oder 17 %. Das mag es durchaus geben, doch zu so einer Bank würde ich nie gehen.

Wir haben bei unserer Bank einen Dispo mit unter 10 %. Das ist immer noch viel, aber für kleinere Beträge noch machbar.

So zahlst Du zum Beispiel bei einer Nutzung des Dispos von 3.000 Euro bei 10 % monatliche Zinsen von 25 €. Sofern Du den Dispo im Laufe weniger Monate wieder ausgleichst, ist das eine Summe, die nicht sonderlich zu Buche schlägt.

Anders sieht es bei den Größenordnungen Deiner Freundin aus. Bei 8.000 € und einem Zinssatz von 10 % sind das schon mal 66 € im Monat - also erheblich mehr. Hier wäre dann eine andere Kreditform günstiger:

  • Ein Ratenkredit, der bereits bei unter 1 % beginnt und so die Zinslast erheblich mindert. Nachteil: Du hast eine monatliche feste Summe, die zurückgezahlt werden muss.
  • Ein Rahmenkredit - und in vielen Fällen die bessere Lösung, weil erheblich weniger Zinsen anfallen. Hierbei erhältst Du ein extra Konto mit einem gewissen Verfügungsrahmen. Diesen kannst Du so nutzen, wie Du das möchtest. Du kannst Teile davon auszahlen lassen oder alles komplett. Bei der Rückzahlung hast Du keine große monatliche Belastung, lediglich einen gewissen Prozentsatz, der sich monatliche Mindestrückzahlung schimpft. Dieser liegt meist zwischen 1 und 2 % des in anspruch genommenen Kredits. Nimmst Du also 3.000 €, dann sind das 30 € monatlich bei 1 %. Man nennt diesen Kredit auch Abrufkredit. Aber Achtung: Auch hier langen viele Banken bereits kräftig zu und verlangen hohe Zinsen - diese also immer vergleichen. Hier reichen die Zinsen von rund 3 % bis über 10 %.

Also: Ein Dispo ist in einem überschaubaren Rahmen und auf kurze Zeit eine gute Sache, werden es höhere Summen oder werden Summen über einen langen Zeitraum in Anspruch genommen, ist er einfach zu teuer.

martinakonz
martinakonz 12.10.2017

Auch ich habe kein Problem damit, mein Konto zwischen 1500-2500€ überzogen zu haben, ich finde solche Summen halten sich im Rahmen, doch natürlich kommt es auch immer auf die Höhe des Einkommens an.

Für jemanden mit Minijob ist es deutlich schwieriger einen Dispo wieder auszugleichen als für jemanden mit 4000-5000€ monatlichem Einkommen. Aber oft bekommen Personen mit sehr geringem Einkommen ja überhaupt keinen Dispokredit zur Verfügung gestellt, was wohl auch besser so ist.

Wir zahlen knapp 11% für den Dispo und ich finde den Zinssatz noch gerade so fair. 15% und mehr würde ich niemals zahlen wollen, vor allem heutzutage nicht wo der Leitzins ganz unten ist. Dann würde ich lieber zu einer anderen Bank wechseln.

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