Sind pessimistische Menschen intelligenter?

Sind pessimistische Menschen intelligenter?

22.02.2017 von curacao
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Hallo! Vielleicht eine komische Frage, die ich aber durchaus sehr ernst meine. Sicher mag es wie bei allem Ausnahmen geben und man darf nicht alles über einen Kamm scheren, aber sind pessimistische Menschen im Allgemeinen eher intelligenter als Optimisten? Der Grund meiner Frage: Ich empfinde Optimisten, die einfach alles immer toll finden, vor der Realität die Augen verschließen und Fakten ignorieren, oft als sehr dumm. Eure Meinung interessiert mich sehr, LG

Antworten: 3

Beste Antwort
kleinehexe
kleinehexe 23.02.2017

Ich denke nicht, dass Optimismus und Pessimismus etwas mit Intelligenz zu tun haben. Dafür gibt es von beiden viel zu viele Varianten!

Ein Pessimist kann zum Beispiel ein kluger Mensch sein, der alle Eventualitäten durchdenkt und deshalb lieber mal vom Schlechten ausgeht. Es kann aber genauso gut jemand sein, dem einmal etwas unschönes passiert ist und seither ist aus Prinzip alles blöd. Auch so einer verschließt die Augen vor der Realität, und zwar vor ihren schönen Seiten!

Ein Optimist wiederum kann einer von der dümmlich-naiven Sorte sein, die du erwähnt hast - oder jemand, der sich ganz bewusst für eine positive Einstellung entschieden hat, weil er der Ansicht ist, dass negative Erwartungen ja auch nichts an den Gegebenheiten ändern.

Es ist also eher eine Frage des Typs, der Biografie und der persönlichen Entscheidungen als eine der Intelligenz.

diemandy
diemandy 23.02.2017

Ich sehe das ähnlich wie kleinehexe.

Es kann natürlich in beiden Fällen einfach nur Naivität sein, aber meiner Meinung nach ist es auch nicht gerade dumm, wenn man sich bewusst dafür entscheidet, die Dinge grundsätzlich erst mal positiv zu betrachten.

Geht man immer vom Schlimmsten aus, zieht einen das runter und sorgt für eine eher negative Grundstimmung.

Sieht man dagegen erst mal alles positiv, fühlt man sich dabei doch auch gleich viel besser.

Sicher, wenn man enttäuscht wird, ist es vielleicht etwas schlimmer, wenn man vorher vom Positiven ausgegangen war, aber an und für sich finde ich es eigentlich schlau, wenn man dem Leben gut gelaunt und positiv begegnet, weil man sich dann einfach generell besser fühlt.

Lieber dauerhaft gut fühlen und dann zwischendrin mal mit Enttäuschungen fertig werden müssen als ständig in gedrückter Stimmung immer vom Schlimmsten ausgehen. „zwinkern“-Emoticon

arthur
arthur 23.02.2017

Pessimisten sind reflektierter. Sie machen sich viele Gedanken und sind nicht in der Lage, Dinge emotional zu verdrängen. Der Pessimist ist realistisch. Ein nachdenklicher, gebildeter Mensch mit Intelligenz ist zwangsläufig immer ein Stück weit auch ein Pessimist. Allerdings nehmen die wenigsten Menschen die Welt nur schwarz oder nur bunt wahr. Meistens ist alles in Bewegung. Auch Pessimisten haben optimistische Phasen, z.B. wenn sie verliebt sind.

Optimisten bringen es im Leben weiter, weil sie durch ihre Ausstrahlung und Einstellung eine "Can-Do"-Haltung projizieren. Sie verdrängen viel Realität. Man braucht in jedem Betrieb, in Wirtschaft und Politik Idealisten, um voranzukommen. Sie sind wagemutiger als Pessimisten, wenn auch nicht zwingend intelligent, reflektiert oder wohlüberlegt. 

Es kann natürlich in beiden Fällen einfach nur Naivität sein, aber meiner Meinung nach ist es auch nicht gerade dumm, wenn man sich bewusst dafür entscheidet, die Dinge grundsätzlich erst mal positiv zu betrachten.

@diemandy: Man "entscheidet" sich nicht, Dinge erstmal positiv zu betrachten. Das setzt Reflexion und Durchdenken der Materie voraus. Reine Optimisten "tun" das einfach. Negatives wird nicht gesehen, sondern unbewusst ausgeblendet.

Genauso wie reine Pessimisten alles negativ sehen. Wenn man sich hinsetzt, um zu begrübeln, wie man eine Situation nun findet und dann konkludiert: Ich sehe das jetzt mal positiv! Dann ist man kein echter Optimist. Was du beschreibst, sind "verkopfte", wenig emotionale Menschen in der Mitte, denke ich.

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