Unterschied zwischen Viren und Bakterien?

Unterschied zwischen Viren und Bakterien?

08.04.2017 von doreen
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Was ich noch nie verstanden habe ist der Unterschied zwischen Viren und Bakterien. Was davon ist für die Grippe verantwortlich? Gegen was wirken Antibiotika? Was ist schlimmer? Eins von beiden sind doch kleine Tiere, oder? Woher weiß ich, ob ich Viren oder Bakterien habe, wenn ich krank bin? Es wäre super, wenn mir das mal jemand erklären könnte. So, dass ich es auch endlich mal verstehe. Danke schon jetzt!

Antworten: 1

lena2000
lena2000 08.04.2017

Die Unterschiede zwischen Bakterien und Viren sind ziemlich groß und darum auch leicht erklärt:

Bakterien

  • Bakterien besitzen eine Größe von 0,5 - 10 μm. (Mikrometer)
  • Bakterien sind Einzeller, d.h. sie können sich selbst vermehren.
  • Bakterien sind Lebewesen mit einem eigenen Stoffwechsel
  • Bakterien können (mit Glück) durch Antibiotika ausgeschaltet werden. Leider sind viele inzwischen auch resistent.

Viren

  • Viren sind nur 0,02 - 0,2 µm „groß“, also viel kleiner als Bakterien.
  • Viren sind Partikel und keine Zellen. Darum können sie sich auch nicht selbst vermehren. Dazu brauchen Viren einen Wirt. Sie „befallen“ Zellen und bringen die dann dazu, sich zu vermehren.
  • Viren besitzen keinen eigenen Stoffwechsel.
  • Viren sind keine Lebewesen.
  • Antibiotika sind wirkungslos gegen Viren! (Es gibt gegen bestimmte Viren Virostatika.)

Sowohl Bakterien als auch Viren sind schon sehr alt. Sie können krank machen. Das sind aber auch fast schon alle Gemeinsamkeiten.

Was davon ist für die Grippe verantwortlich?

Influenza-Viren. Wenn du einen grippalen Infekt hast, der durch Viren hervorgerufen ist, bringen Antibiotika gar nichts. Die sind nur hilfreich, wenn zusätzlich Bakterien im Spiel sind. Sonst sind Antibiotika bei Erkältung und Grippe völlig nutzlos.

Woher weiß ich, ob ich Viren oder Bakterien habe, wenn ich krank bin? 

Es gibt relativ zuverlässige Testmöglichkeiten (Bluttests), aber die sind teuer und es dauert lange, bis das Ergebnis da ist. Dementsprechend werden sie bei der Diagnose meistens nicht eingesetzt. Letztendlich deutet der Arzt nach deinen Symptomen und seiner Erfahrung, ob der Infekt viral oder bakteriell bedingt ist – oder ob beides in Kombination vorliegt. Oft ist er selbst nicht sicher und verschreibt Antibiotika.

Für Laien ist der Unterschied zwischen Bakterien und Viren bei einer Erkältung kaum zu erkennen.

  • Tendenziell dauern virale Infekte länger.
  • Sind Nasen- und Rachenschleim beim Naseputzen und Husten klar und dünnflüssig, steckt wahrscheinlich ein viraler Infekt dahinter.
  • Ist der schleim grünlich, deutet das mehr auf Bakterien hin. (Aber das allein reicht zur Unterscheidung nicht.)
  • Sowohl bei viralen als auch bei bakteriellen Infekten tut der Hals höllisch weh und fühlt sich wund an. Fallen weiße Flecken auf, stecken Bakterien dahinter.
  • Bei bakteriellen Infekten ist das Fieber höher und dauert länger als bei viralen Infekten. Aber wie soll ein Laie einschätzen, was „höher“ ist und was „länger“?

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