Warum lesen/kennen religiöse Menschen ihre heiligen Bücher nicht?

24.01.2017 von nerdygirl
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Ich bin Atheistin. "The God Delusion" von Richard Dawkins ist für mich ein Meisterwerk. Dennoch habe ich auch die Bibel aufmerksam gelesen und später erneut mit Franz Buggles Buch "Denn sie wissen nicht, was sie glauben" ein weiteres Mal. Ich kenne also die Grundlage recht gut. Bei Diskussionen mit meinen oberreligiösen Mitmenschen fällt mir jedoch immer wieder auf, dass sie keine Ahnung haben, wovon sie reden. Eigentlich ist ihnen neben der Bergpredigt nicht viel geläufig. Die zehn Geboten, das Vater unser - das war's. Trotzdem nehmen Sie sich das Recht heraus, mir etwas vom "lieben Gott" zu erzählen. Woran liegt das? Warum lesen selbst ernannte Christen die Bibel nicht?

Antworten: 1

kleinehexe
kleinehexe 24.01.2017

Ich denke, viele übernehmen den Glauben einfach aus ihrer Familie. Entweder, weil sie in die Richtung gedrängt werden ("Jetzt mach doch endlich mal deinen Kirchenunterricht!") oder weil sie halt damit groß geworden sind und es dann eine liebgewordene "Angewohnheit" ist, die ihnen natürlich auch Trost und Sicherheit spendet. Darüber hinaus ist es sicher auch nicht unbequem, alle unklaren Dinge irgendwie mit Gott begründen zu können. 

Dass sie die Bibel oft gar nicht lesen, liegt also einerseits daran, dass sie sich so schon in ihrem Glauben stabil und sicher fühlen und meinen, das nicht zu brauchen. Schließlich serviert der Pfarrer die wichtigen Dinge bei der Predigt in mundgerechten Häppchen. Andererseits ist die Bibel auch schlicht ein dickes und umständlich zu lesendes Buch - und mit der Leselust der Leute ist es heute ja bekanntlich nicht mehr weit her. 

Ich bin allerdings als Agnostiker auch eher kritisch eingestellt und wäre sehr gespannt, was ein gläubiger Christ dazu zu sagen hätte!

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