Was hilft bei Panikattacken?

Was hilft bei Panikattacken?

06.02.2017 von hubert
1498 mal gelesen 4 Follower

Hallo!
Ich stehe gerade vor einem Problem, bei dem ich nicht weiter weiß: Meine Frau hat seit einiger Zeit immer mal wieder in den Abendstunden recht schlimme Panikattacken. Sie wird dann ganz nervös, läuft rot an, ihr Puls geht hoch und sie braucht dann oft eine gute Stunde, um sich wieder zu beruhigen. Ich habe auch das Gefühl, dass die Abstände zwischen den einzelnen Panikattacken kleiner werden.
Wir haben schon einen Psychotherapeuten kontaktiert und für nächste Woche einen Termin bekommen. Dann finden wir hoffentlich heraus, wo das eigentlich herkommt. Was mir jedoch keine Ruhe lässt ist die Frage, wie ich mich richtig verhalte, wenn es passiert. Momentan versuche ich es damit, selbst ganz ruhig zu bleiben und ihr gut zuzureden. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass ihr das wirklich hilft! Es tut mir weh sie so zu sehen, aber ich weiß einfach nicht, wie ich ihr die Attacken leichter machen kann.
Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen mit so etwas und kann mir einen guten Rat geben?

Antworten: 5

Beste Antwort
carpediem
carpediem 07.02.2017

Es ist auf jeden Fall gut, dass ihr einen Psychotherapeuten kontaktiert habt!

Zu deiner Frage: Vielleicht ist es am besten, wenn du deine Frau fragst, welche Reaktion sie sich im Falle einer nächsten Panikattacke von dir wünscht.

Manche wollen in Ruhe gelassen werden, andere brauchen dann die Nähe des Partners und reagieren positiv auf beruhigende Worte. Das ist von Person zu Person unterschiedlich und pauschal nicht zu beantworten.

Ich kann absolut verstehen, dass es schwer für dich ist, deine Frau so zu sehen und dass du ihr gerne helfen möchtest, aber ein Patentrezept gibt es da leider nicht.

Der Therapeut kann sicher sehr gut helfen und auch die Ursache der Panikattacken herausfinden. Oft handelt es sich dabei um eine Posttraumatische Belastungsstörung. Vielleicht ein schlimmes, damals verdrängtes Ereignis aus der Vergangenheit, das dann "hoch kommt".

Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Bewältigung der Panikattacken!

kleinehexe
kleinehexe 07.02.2017

Ich hatte selbst einmal Probleme mit Panikattacken. Bei mir war es damals so, dass ich es absolut unerträglich fand, angefasst oder gar umwarmt zu werden. Dann habe ich mich sofort eingeengt gefühlt, was die Panik gleich noch schlimmer gemacht hat!

Am besten war es, wenn jemand mit im Raum war und einfach nur da war. Dann hatte ich das Gefühl, dass jemand auf mich aufpasst. Manchmal hat mir mein Partner noch eine Tasse Tee hingestellt, was ich sehr lieb fand.

Aber wie @carpediem schon sagt, kann es bei deiner Frau ganz anders aussehen! Am besten fragst du sie einfach, was sie möchte oder nicht möchte. Vielleicht kann sie gar nicht so genau sagen, was sie braucht - die Wahrnehmung ist während einer Panikattacke manchmal verzerrt - aber was man nicht will, kann man meistens noch irgendwie sagen.

Ich wünsche euch alles Gute und viel Glück mit dem Therapeuten! Panikattacken sind kein unüberwindbares Monster, ihr schafft das „lachen“-Emoticon

hubert
hubert 08.02.2017

Hallo!

Vielen Dank für die Rückmeldung und die guten Wünsche! Sie haben wirklich geholfen. Meine Frau wünscht sich tatsächlich, dass jemand im Raum ist, aber zu viel gutes Zureden macht sie noch nervöser, sagt sie. Also versuche ich, einfach ruhig zu bleiben und Ruhe auszustrahlen. Bisher gab es zum Glück noch keine weitere Panikattacke.

Wir haben bisher nur gute Rückmeldungen zu dem Therapeuten gelesen, daher versuchen wir, optimistisch zu sein.

hoppel
hoppel 08.02.2017

Ich habe Asthma und ein Asthmaanfall ist immer auch eine Panikattacke. Man bekommt keine Luft und hat direkt Angst bis Panik zu ersticken. Die Lunge tut weh, man röchelt.

Mir hilft dabei vermeintliche Sicherheit. Zum einen Rituale wie am Fenster stehen, die frische Luft atmen, warten, bis der Notarzt gleich da ist. Jemand, der bei mir ist und mir ruhig sagt, dass der Arzt gleich da ist. Keinesfalls dürfte er mich anfassen! Also der Arzt schon, aber kein Mensch, der bei mir im Raum ist.

Meine Panik hat einen Grund. Eine allergische Reaktion ist oft der Auslöser eines Asthmaanfalls. Eine Panikattacke ohne direkt nachvollziehbaren Grund sollte von der Ursache her geklärt werden. Was löst ihn aus? Welche schnellen Hilfsmittel gibt es? Welche Rituale und Tricks? Sie muss diese alleine durchführen können und mit Dir, wenn Du dabei bist.

hubert
hubert 16.02.2017

Hallo!

Meine Frau hatte heute ihren ersten Termin und fühlt sich bei dem Therapeuten gut aufgehoben. Ich denke, damit ist schon mal viel gewonnen. Natürlich kann in einer Stunde nicht alles behoben und geklärt werden, aber ihrer Aussage nach hat es sich produktiv angefühlt. Ich bin froh, sie jetzt in fachkundigen Händen zu wissen.

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