Wie Angst vor Spinnen überwinden?

Wie Angst vor Spinnen überwinden?

29.05.2017 von tarantula
1694 mal gelesen 8 Follower

Guten Tag!
Der Titel sagt eigentlich schon alles. Ich habe eine sehr starke Arachnophobie. Alles, was acht Beine hat, erschreckt mich zu Tode! Egal wie groß oder klein, mir bricht schon der Angstschweiß aus, wenn ich bloß an Spinnen denke „weinen“-Emoticon
Jeden Tag kontrolliere ich die komplette Wohnung, ob nicht eine rein gefunden hat. Und Wälder und Wiesen meide ich auch wie die Pest, seit ich mal in einer Wiese in Spinnweben gelaufen bin.
Logischerweise ist das eine echte Behinderung im Alltag, denn es ist zum Beispiel undenkbar, bei dem Wetter einfach mal entspannt auf der Terrasse zu sitzen. Mein Mann ist ziemlich genervt, was ich ja auch verstehen kann. Aber ich kann nicht aus meiner Haut! Irgendwas muss sich aber ändern, so kann es nicht weitergehen...
Was kann ich tun? Wie kann man die Spinnenangst überwinden?

Antworten: 3

Beste Antwort
jeanluc
jeanluc 26.06.2017

Hallo,

also wenn das bei Dir wirklich schon so ausgeprägt ist, dass Du Wälder und Wiesen meidest und nicht mal richtig entspannen kannst, dann solltest Du Dir professionelle Hilfe holen. Ich habe neulich aber auch gelesen, dass eine Spinnenphobie wohl, im Gegensatz zu vielen anderen Ängsten, relativ harmlos ist und man die Angst innerhalb weniger Sitzungen lindern kann.

Bei diesen Therapien handelt es sich um Verhaltenstherapien, die tatsächlich von der Kasse übernommen werden. Informier Dich da einfach mal.

Das A und O, um sich vor Spinnen (und vielen anderen Dingen) nicht mehr zu fürchten ist die Entspannung. Wenn wir entspannt an etwas herangehen, entwickeln wir auch keine Angst. Die Methode, die in der Therapie angewandt wird, kannst Du auch gut selbst, am besten zusammen mit Deinem Mann, ausprobieren. Überzeuge aber Deinen Mann davon, dass Spinnen bei Dir tatsächlich eine ernsthafte Angststörung auslöst, damit er nicht mehr "genervt" davon ist, sondern Dir effektiv helfen kann. Denn wenn er genervt reagiert, hilft er Dir damit nicht weiter.

Die Therapie läuft so ab, dass man in unterschiedlichen Schritten mit Spinnen konfrontiert wird. Zuerst wird über Spinnen geredet. Der Phobiker wird sich in aller Regel auf so ein Gespräch nicht einlassen wollen und spannt sich unwillkürlich an. Dann ist es die Aufgabe des Gegenüber, den Phobiker in die Entspannung zu bringen. Wenn das mit der Entspannung so nicht klappen will, hilft vielleicht die progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen.

Bist Du wieder entspannt, wird versucht, so lange über das Thema Spinnen zu reden, bis Du darüber ganz entspannt reden kannst. Dann folgt der zweite Schritt. Hierbei wird man beispielsweise mit einem Bild einer Spinne konfrontiert. Auch hier wieder dieselbe Prozedur wie gerade: Angst - Entspannung - Konfrontation.

Und so geht es weiter. Beispielsweise mit einem Video, erst mit einer kleinen Spinne, dann mit einer großen Spinne, am Schluss mit einer lebenden Spinne, die man zum Höhepunkt evtl. sogar noch anfassen kann. Es geht dabei ja auch - und das muss man immer wissen - nicht um eine behaarte Tarantula, sondern maximal um Hausspinnen, die nicht giftig sind und keine etwas tun.

Vielleicht noch ein paar Tipps für alle, die nicht so viel Angst haben wie tarantula:

1. Über die Angst reden ist ganz wichtig. Also nicht verschweigen! Man wird sehen, dass es noch viele andere Menschen mit derselben Phobie gibt.

2. Mit dem Thema beschäftigen. Viel darüber lesen, Filme anschauen etc. Merken, dass Spinnen einem gar nichts anhaben wollen und können, sondern nützliche Tiere sind und vor uns mehr Angst haben, als wir vor ihnen.

3. Auch eine Plastikspinne kann bei der Behandlung einer Spinnenphobie helfen.

4. Ein Tagebuch führen, indem man seine Erlebnisse mit Spinnen notiert.

kleinehexe
kleinehexe 29.05.2017

Hallo Tarantula!

Es gibt eine ganze Menge verschiedener Strategien, mit denen man gegen eine Spinnenphobie ankämpfen kann. Welche davon die richtigen sind, hängt aber ganz stark vom Individuum ab - was dem einen hilft, kann es bei dem anderen bloß noch schlimmer machen. Hier ein paar Beispiele:

  • Sich Wissen über Spinnen anlesen. Manchen Leuten hilft es schon, wenn die Spinne kein gruseliges Unbekanntes mehr ist!
  • Ein ganz langsame Annäherung: Erst Bilder, dann Videos, dann Spinnen im Käfig...
  • Eine Konfrontation (es ist selten, aber manche bevorzugen die rabiate Variante)
  • Strategien entwickeln, um mit der eigenen Angst umzugehen, damit es gar nicht erst zur Panik kommt

Bei so einer starken Phobie, wie du sie hast, wäre es aber am klügsten, dir einen auf Phobien spezialisierten Psychologen zu suchen. Experimente sind da fehl am Platz! Ein guter Therapeut wird dich und deine Phobie kennenlernen und dann die für dich richtigen Methoden finden. Normalerweise übernimmt die Krankenkasse so etwas.

rene
rene 08.06.2017

Normalerweise übernimmt die Krankenkasse so etwas.

Ich glaube damit die Krankenkasse die Kosten für eine Therapie wegen Spinnenangst übernimmt, muss die Phobie aber schon so derart ausgeprägt sein, dass das alltägliche Leben stark eingeschränkt ist, oder? Ich denke, das ist so einfach wohl nicht möglich.

Anzeige

Suchtags

© 2024 werweiss.de