Hallo! Ich frage jetzt einfach mal. Meine Frau und ich wissen nicht mehr weiter. Unser Hund Boomer ist ein Zwergpinscher-Mix, der fast 12 Jahre alt und nicht kastriert ist.
Er ist schon immer sehr eifersüchtig, das zeigt er indem er sich dazwischen drängt und es vorher lautstark ankündigt, er bellt sehr schnell, wenn er nicht das bekommt, was er möchte. Das ist seitdem meine Frau schwanger ist nicht besser geworden, sondern wird immer schlimmer. Seit einiger Zeit macht er die Nacht zum Tag, mal jammert er vor unserer Schlafzimmertür und dann wird daraus ein lautes Bellen. Wir haben schon versucht ihn zu beruhigen, mit einem Nachtlicht, auf dem Sofa schlafen, Chamomilla Globulis und Baldriantropfen und das er bei uns im Schlafzimmer schlafen kann. Er ist im Wohnzimmer nicht allein, da schlafen unsere zwei Kater auch. Ich bzw. wir sind am Ende unserer Kräfte. Vielleicht kann uns jemand helfen..
Ich denke ein guter Trainer wäre das Beste. Es ist schwer von hier aus etwas zu sagen. Ein Trainer hat einen geschulten Blick, kann sich den Hund angucken und sieht das Problem. Kennst Du die Methoden der gewaltfreien Erziehung? Schau mal nach trainieren statt dominieren, vielleicht hilft Dir das weiter. Wenn er schon eifersüchtig ist, bevor das Baby da ist, kann es dann auch zum richtigen Problem werden. Finde vorher eine Lösung.
Das ist schon ein stolzes Alter und es kann gut sein, dass es damit zu tun hat. Und gar nicht mit der Eifersucht. Ist denn organisch alles abgeklärt worden beim Tierarzt? Vielleicht hat er Schmerzen und ist deswegen so unruhig. Wann bekommt er das letzte Mal Futter? Vielleicht abends spät mal die letzte Mahlzeit geben, damit er mit verdauen beschäftigt ist. Wenn er schon spät bekommt, kann aber auch genau die Verdauung das Problem sein. Es gibt auch Demenz bei Hunden, die sich durch nächtliche Unruhe zeigt, dagegen gibt es aber Medikamente. Geh wirklich am besten zum Tierarzt.
Du sprichst von der Schwangerschaft. Ich kenne es von Hunden und Katzen sowie auch Pferden, dass sie eifersüchtig sind, wenn die Frau schwanger ist. Die Frau riecht dann anders und die Tiere spüren das. Ich würde auf jeden Fall auch in die Richtung alles abchecken. Da kannst du sicher auch deinen Trainer fragen, wenn du einen hast. Der sollte damit schon öfter zu tun gehabt haben.
Du schreibst, dass euer Hund schon immer sehr eifersüchtig war und auch sofort meckert, wenn er seinen Willen nicht bekommt. Ich denke, dass da in der Erziehung ein paar Dinge schiefgelaufen sind. Versteh das bitte nicht als Vorwurf! Als Mensch interpretiert man das Hundeverhalten sehr leicht falsch und reagiert falsch darauf, das passiert jedem.
Was genau das Problem eures Hundes ist, kann man aus der Ferne nicht einschätzen. Ich würde mich da meinen Vorrednern anschließen und dir empfehlen, einen guten Trainer zu suchen, der sich den Hund vor Ort ansehen und einschätzen kann (auf der Website des Berufsverbands für Hundeerzieher und Verhaltenstherapeuten findest du geprüfte Hundetrainer in deinem PLZ-Bereich).
Die hormonelle Umstellung deiner Frau durch die Schwangerschaft kann euren Hund noch zusätzlich "aus der Bahn geworfen" haben, sodass er jetzt mit der Situation komplett überfordert ist.
In Wolf- und Hunderudeln ist es auch so, dass die anderen Rudelmitglieder selbst auch andere Hormone produzieren, wenn eine Hündin im Rudel trächtig ist. Nur wissen in einem gewachsenen Rudel die Hunde mit dieser Umstellung umzugehen. Ein (einzelner) Haushund weiß das eben nicht immer.
Da kann wirklich nur jemand helfen, der sich die betreffenden Situationen und Verhaltensweisen vor Ort bei euch zu Hause anguckt und euch ganz konkrete, auf euch persönlich und euren Hund zugeschnittene Ratschläge gibt.