Wie hoch ist das Risiko, an Tetanus zu erkranken?

25.06.2017 von wandersmann
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Hallo zusammen.
Als sehr naturverbundener Mensch bin ich regelmäßig draußen unterwegs und scheue mich auch nicht, mal querfeldein zu wandern. Da kommt es natürlich öfter mal vor, dass man in einen Dornenstrauch greift, sich einen Splitter einfängt oder irgendwo etwas aufschürft. Bis jetzt hat das noch nie zu weiteren Problemen geführt, aber da Wundstarrkrampf ja doch eine sehr gefährliche Krankheit ist, frage ich mich, wie hoch das Risiko wirklich ist, daran zu erkranken. Wenn man sich das überall einfangen kann, sollte man dann nicht viel häufiger von Krankheitsfällen hören?

Antworten: 1

arthur
arthur 26.06.2017

Die Tetanus-Gefahr wird meiner Meinung nach überschätzt. Die Bakterien (Clostridium tetani) sind zwar weit verbreitet, aber ziemlich licht- und sauerstoffempfindlich. Angenommen, du ziehst dir eine oberflächliche Wunde zu. Das passiert bei der Gartenarbeit, beim Wandern oder durch einen Tierbiss, vielleicht auch bei der Hausarbeit. Dann ist die Tetanusgefahr klein, solange Licht und Luft an die Wunde kommen. Sie sollte bluten, desinfiziert und verbunden werden. Bei tiefen Wunden, die verunreinigt sind und nicht bluten, ist es etwas anderes. Damit musst du sofort zum Arzt zur fachgerechten Versorgung. 

Wann besteht Tetanusgefahr?

Eine Tetanusgefährdung besteht, wenn Wunden tief, verschmutzt und nicht offen sind oder wenn das Gewebe zerstört ist. Normalerweise wird eine Wunde aber sofort beim Arzt gereinigt, das zerstörte Gewebe entfernt und die Wunde versorgt. Eigentlich ist dadurch die Gefahr gering. 

Erkrankungsfälle in Deutschland

In Deutschland erkranken laut Robert-Koch-Institut jährlich ca. 15 Personen an Tetanus, wobei es sich in der Regel um ältere Menschen handelt. Vor 1970 lag die jährliche Infektionsrate noch bei 100 Personen. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. 

Das Problem ist, dass man Bagatellverletzungen möglicherweise unterschätzt. Das kann im Einzelfall riskant sein.

Impfen oder nicht? 

Daran scheiden sich in Deutschland die Geister. Empfohlen wird von medizinischer Seite eine Grundimmunisierung und regelmäßige Auffrischungen für jeden vom Säugling bis zum Greis. Denn der konsequenten Impfung verdanke man, dass Tetanus hier kaum noch eine Rolle spielt. 

Impfgegner werfen Ärzten Geschäftemacherei vor. Angesichts der geringen Anzahl von Tetanus-Vorkommen sehen sie den Sinn in einer Impfung nicht mehr. Sie verweisen auf die guten hygienischen Bedingungen und ärztliche Wundversorgung.

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob er sich impfen lässt oder darauf verzichten will.

Nebenwirkungen?

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Zu den unerwünschten Begleiterscheinungen gehören:

  • Magen- und Darmprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Schwellung und Schmerzen an der Injektionsstelle
  • Allergischen Reaktionen (juckende Pusteln) sind selten.

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