Wie kann man sich vor Zecken schützen?

Guten Morgen @shania,

Deinen Respekt vor den Viechern kann ich gut verstehen, gerade weil ich im Bekanntenkreis schon zwei Borreliose-Betroffene hatte.

Wir sind trotzdem auch sehr gerne und viel draußen unterwegs und versuchen natürlich, uns vor Zeckenbissen zu schützen. Einen 100%igen Schutz gibt es aber leider nicht.

Unser "Rezept" ist einerseits die Impfung, die zumindest gegen die FSME-Erkrankung schützt, deren Ausgang ja durchaus auch tödlich sein kann.

Andererseits nutzen wir folgende Möglichkeiten, um das Risiko eines Zeckenstichs einzudämmen:

• Wir sprühen uns mit Zeckenschutzmittel ein, das die Biester abschrecken soll
• Wir tragen lange Hosen und stecken diese in die Socken um den Zecken den Weg auf den körper zu erschweren
• Wir bleiben möglichst auf Wegen und halten uns von hohem Gras und Unterholz fern - dort sitzen Zecken ja bekanntlich am häufigsten
• Nach jedem Ausflug wechseln wir die Kleidung und suchen uns gegenseitig gründlich nach Zecken ab

Wichtig zu wissen für einen effektiven Schutz vor Zecken finde ich

1. Zecken fallen entgegen der oft verbreiteten Meinung nicht von Bäumen, bzw. sie lassen sich garnicht fallen. Sie suchen auch nicht aktiv den Kontakt zu Menschen. Sie gelangen nur dann auf unseren Körper, wenn wir sie beim Aufenthalt in hohem Gras oder im Unterholz zufällig abstreifen.

2. Zecken beißen bzw. stechen nicht sofort zu. Sie wandern einige Zeit auf dem Körper umher und suchen sich für ihren Stich eine geeignete Stelle. Dabei bevorzugen sie schwer zugängliche, warme Stellen. Deshalb findet man die Viecher auch oft im Bereich der Leisten, der Knie- oder Ellenbeugen, in der Achselhöhle oder gar hinter den Ohren.

Sollten wir uns doch mal eine Zecke eingefangen haben, ist es wichtig, sie schnell wieder zu entfernen. In den ersten Stunden des Saugvorgangs werden nämlich gerade Borreliose-Erreger noch nicht an den Menschen übertragen. Auch das mindert dann zumindest das Erkrankungsrisiko.

Zeckenentfernung

• Zecken sollten immer mit einer geeigneten Zeckenzange, Zeckenkarte oder einer Pinzette entfernt werden. Nicht etwas mit den Fingernägeln
• Beim Entfernen darf der Körper der Zecke nicht gequetscht werden. Man würde sonst den Speichel samt Krankheitserregern quasi in die Stichstelle drücken.
• Am besten lassen sich die Biester entfernen, wenn sie mit einem geeigneten Werkzeug möglichst nahe an der Haut gegriffen und langsam gerade herausgezogen werden. Drehen oder reißen versetzt die Zecke in Panik, was dazu führt, dass sie vermehrt Speichel abgibt.
• Auch Kleber, Öl oder ähnliche Hausmittel sind keine Option. Sie ersticken die Zecke, die dann im Todeskampf vermehrt Speichel in die Stickstelle abgibt.

Nach dem Entfernen desinfizieren wir die Stelle immer und notieren im Kalender wann und wo der Zeckenbiss war. So ist es einfacher, auf mögliche Hautveränderungen in den folgenden Wochen zu achten.

Bisher sind wir mit diesen Maßnahmen gut zurecht gekommen und haben selbst noch keine Krankheiten oder Ähnliches abbekommen. Ich hoffe da bleibt so.

Die wünsche ich einen schönen Sommer - lass ihn dir nicht von diesen lästigen Viechern verderben...