Wie komme ich mit seinen Kindern gut klar?

12.07.2017 von sonnyundcher
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Guten Abend, mein neuer Freund hat zwei Jungs im Alter von 12 und 14 Jahren, die er jedes zweite Wochenende bei sich hat und zu Urlaubszeiten aus mal zwei Wochen am Stück. Die beiden wissen, dass der Papa eine neue Freundin hat (und die Mama hat auch einen neuen Freund, den sie aber schon kennen).

Nun steht demnächst unsere erste Begegnung an und ich habe null Erfahrung mit Kindern. Was ratet Ihr mir? Was soll ich tun? Was soll ich lassen? Was mögen Kids in dem Alter und was nicht? Ich brauche echt Eure Unterstützung, ich habe richtig Bammel…

Antworten: 3

Beste Antwort
susanne45
susanne45 12.07.2017

Ich würde mich da einfach auf den Vater verlassen. Der kennt seine Kinder und weiß, wie er das geschickt anstellt. Jungs in dem Alter sind eigentlich unkompliziert, weil sie sich nicht wirklich für das Thema Beziehungen interessieren und Dich vermutlich auch nicht ausfragen werden, wie Mädchen es täten.

Schlau ist es, gar kein Thema draus zu machen. Du bist einfach bei irgendwas dabei, das die drei ohnehin zusammen unternehmen. Etwas zu machen finde ich sinnvoller, als zu Hause zu sein und zu kochen. Sich erst mal auf neutralem Terrain zu sehen und völlig ohne Drama und mit viel Ablenkung für die Kids ist ein guter Weg.

Einfach ganz unauffällig in das Leben einschleichen. Und so normal wie möglich sein. Versuche gar nicht erst, sie zu beeindrucken. Sei einfach da und Du selbst.

Aber achte darauf, dass Du den Buben den Vater nicht wegnimmst oder sie das denken könnten. Sie brauchen ihre Zeit mit ihm alleine. Also nicht immer dabei sein, wenn es ein Vaterwochenende gibt. Nur mal stundenweise und dann fährst Du wieder nach Hause.

Ich würde mich auch mit Zärtlichkeiten erst mal zurückhalten. Das könnte sie verunsichern.

arthur
arthur 12.07.2017

Langfristig gesehen wird die Beziehung zu deinem neuen Freund nur gelingen, wenn es dir gelingt, dich mit seinen Kindern anzufreunden. Sonst wird es schwierig werden. Wenn er ein guter, verantwortungsbewusster Vater ist, gehen seine Söhne immer vor.

Kinder mögen keine Schleimer und Schmeichler. Versuch also nicht, dich bei ihnen einzuschleimen. Sie sind (fast) in der Pubertät. @susanne45 hat dir schon etliche gute Hinweise gegeben. "Einfach dabei sein", wenn die drei etwas unternehmen, ist eine gute Idee. Versuch, die Jungs kennenzulernen. Interessiere dich für ihre Schule, ihre Hobbys und das, was ihnen wichtig ist. Die meisten Jugendlichen sind heutzutage vollkommen unterversorgt mit elterlicher Aufmerksamkeit. Sie lieben es, in epischer Breite zu erzählen. Meistens kommt Erwachsenen das alles ziemlich unwichtig vor. Aber sie haben in der Regel ein starkes Mitteilungsbedürfnis und berichten gern aus der Schule, von Lehrer, Klassenkameraden, dem Fernsehprogramm, ihren Hobbys usw.

Wichtig ist, dass du nicht nur so tust als ob. Das würden sie merken. Stelle konkrete Fragen, zeig, dass du zuhörst, kommentiere ihre Antworten. Sorg dafür, dass ihr etwas unternehmt, was mit ihren Hobbys zu tun hat.

Sie gehen vor, wenn ihr zusammen seid. Halte dich also zurück, was Alleinsein mit deinem Freund angeht. Gut ist auch, wenn du in einer Konfliktsituation (die wird es irgendwann geben) Partei für die Kinder ergreifst. Natürlich nur, wenn es dir vernünftig erscheint. 

Es wird dauern, die Jungs kennenzulernen und für dich zu gewinnen. Mach niemals ihre Mutter schlecht. Stell keine Fragen über sie und werte besser nicht. Erziehungsaufgaben solltest du dem Vater überlassen. Hilfe kannst du aber anbieten, z.B. bei Hausaufgaben, beim Fahren oder Abholen oder bei anderen Dingen.

Du bist Teil einer Familie geworden. „lachen“-Emoticon

Vor der ersten Begegnung darfst du dich nicht verrückt machen. Wende dich den beiden zu. Sei einfach offen und freu dich darauf, sie kennenzulernen. Von dir wird nichts Bestimmtes erwartet, nur, dass du nett bist.

susanne45
susanne45 12.07.2017

@arthur Richtig, den Punkt hatte ich vergessen und finde ihn total wichtig: Niemals die Mutter schlecht machen, absolut richtig. Egal, ob es zwischen den Eltern Stress gibt oder nicht. Und Du bist auch nicht die neue Mutter. Du bist die Freundin vom Papa.

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