Wie viel kostet ein Hund im Monat?

Wie viel kostet ein Hund im Monat?

15.06.2017 von pummelfee
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Huhu!
Ich schließe demnächst meine Ausbildung als Zahnarzthelferin ab. Dann kommt endlich der Start ins Berufsleben „lachen“-Emoticon Meine Bewerbungen laufen schon und die Chancen stehen relativ gut, dass ich schnell einen Job finde.
Wenn es soweit ist, möchte ich mir gerne einen Hund zulegen. Ich bin mit Hunden groß geworden und möchte das einfach nicht missen. Am liebsten soll es wieder ein Labrador sein! Aber so ein großer Hund ist natürlich auch teuer und ich möchte dem Tier unbedingt gerecht werden. Deshalb habe ich während der Ausbildung auch auf meinen Wunsch verzichtet. Mit einer festen Anstellung sollte es aber hoffentlich gehen – oder? Gibt es hier Hundehalter, die mir sagen können, mit welchen Kosten ich pro Monat etwa rechnen muss? Ich möchte übrigens gerne eine Tierkrankenversicherung abschließen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Antworten: 6

Beste Antwort
tina68
tina68 15.06.2017

Da bist Du bei mir zunächst an der falschen Adresse, weil ich absolut nichts davon halte, wenn man sich einen Hund zulegt und dann Vollzeit arbeiten geht. Soll er 9 Stunden am Tag auf Dich warten und eine Schülerin oder Deine Mama gehen mittags mit ihm mal eine Pipirunde oder wie hast Du Dir das vorgestellt?

  • Ein Hundekindergarten kostet 15 bis 25 Euro am Tag, um damit mal zu beginnen. Wären über 400 Euro. Auch einer Studentin musst Du was bezahlen.
  • Eine Dose billiges Hundefutter ohne Nährwert kostet 1 Euro am Tag = 30 Euro im Monat.
  • Biologisch artgerechte Ernährung mit Frischfleisch und Gemüse ca. 80 Euro im Monat bei der Größe.
  • Impfungen ca. 100 Euro im Jahr, also 8 Euro im Monat.
  • Eine OP-Versicherung kostet ca. 15 Euro im Monat, eine gute 25 Euro.
  • Die Hundesteuer je nach Ort zwischen 50 und 100 Euro im Jahr.
  • Eine Hundehaftpflichtversicherung ist aber viel wichtiger. Wenn der Hund vor ein Auto läuft und am Ende neben Sachschäden auch noch einen Personenschaden verursacht, wirst Du Deines Lebens nicht mehr froh. Meine kostet 100 Euro im Jahr.
rolfexxl
rolfexxl 16.06.2017

150-200€ im Monat kommen für einen Hund doch sehr schnell zusammen. Besondere Zusatzkosten wie Tierarzt usw. sind da noch nicht eingerechnet. Dazu kommt der Zeitaufwand und die Verantwortung, dem Tier ein tolles Leben zu bieten. Ich würde mir solch eine Entscheidung insgesamt nicht leicht machen und lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig darüber nachdenken, wirklich einen Hund anzuschaffen.

siebtersinn
siebtersinn 16.06.2017

Erschlagt mich gern für meine Meinung, aber ich finde wenn man schon vorab nach den Kosten fragt und anfängt rumzurechnen, ist es besser, sich erst gar kein Tier anzuschaffen. Erst recht keinen Hund. Das kann ganz schnell nach hinten losgehen, habe ich im Bekanntenkreis gleich zwei mal erlebt.

kleinehexe
kleinehexe 17.06.2017

Ehrlich gesagt habe ich nirgendwo herausgelesen, dass sie jeden Cent dreimal umdrehen muss - bloß, dass sie eine grobe Schätzung möchte, wie viel sie im Monat für einen Hund einplanen muss. Das finde ich völlig legitim! Außerdem: Wenn nicht einmal eine Festanstellung reicht, was dann? Grundsätzlich kann ich eure Argumentation ja verstehen, aber mal ehrlich:

  • Schüler, Studenten und Azubis sollten keine Hunde halten, weil sie zu wenig Geld haben.
  • Bei Teilzeitarbeitern habe ich das selbe Argument auch schon öfters gelesen.
  • Vollzeit Arbeitende sollten keine Hunde halten, weil sie nicht den ganzen Tag zuhause sind.
  • Senioren sollten keine Hunde halten, weil sie krank werden könnten.

Ja was sollen wir denn machen - den Hund abschaffen? Oder nur der glücklichen Minderheit derer, die viel verdienen und daheim arbeiten, einen Hund zugestehen? Oder sollte man nur einen Hund halten, wenn mindestens ein Partner immer zuhause ist? Was, wenn man sich trennt? Irgendwo wird es immer Kompromisse und Risiken geben - und ich denke, wenn sie sich den Rest des Tages intensiv um den Hund kümmert und in der Mittagspause für eine kleine Gassirunde vorbeikommt (oder notfalls jemanden darauf ansetzt), ist das durchaus machbar. Vielleicht wäre auch ein älterer Hund eine Option, der schon ein bisschen ruhiger ist und nicht mehr ganz so viel Action möchte. Der hat es dann immer noch besser als im Tierheim.

Zur Frage: Mein Eltern hatten ebenfalls einen großen Hund. Bei dem fielen im Monat an die 150 Euro für sein Futter (BARF und hochwertiges Trockenfutter), die OP-Versicherung, Leckerchen, die umgerechnete Hundesteuer und allerhand Kleinkram an. Zusätzlich hatten sie extra ein Sparbuch für den Hund, falls mal etwas anfällt, das die OP-Versicherung nicht übernimmt. Das hat sich auch mächtig gelohnt, als er wegen einer schweren Krankheit mehrere Wochen lang teure Antibiotika nehmen musste!

Ich würde also als Faustregel sagen, dass du einen Verlust von 200 Euro im Monat wegstecken können solltest, inklusive 50 Euro im Monat fürs Hundesparbuch. Auf dem sollten natürlich vor der Anschaffung des Hundes schon ein paar Hundert Euro drauf sein. Aber unmöglich ist es ganz sicher nicht!

tina68
tina68 17.06.2017

„Den Hund abschaffen?“ als Frage war genau der Punkt, auf den es mir ankommt. Viele Leute denken nicht darüber nach, was die Verantwortung für einen Hund bedeutet und schaffen ihn tatsächlich ab, wenn in der neuen Wohnung oder im neuen Job keine Hunde erlaubt sind oder der Freund den Hund nicht will.

Wer sich einen Hund anschafft, sollte die Zeit für ihn haben. Das kann durchaus im Vollzeitjob sein. Mein Hund ist mit im Büro, mittags gehen wir eine Runde ins Feld, abends sind wir beim Pferd. Ich halte nur nichts davon, einen Hund tagsüber alleine zu lassen. Er will doch Rudelmitglied sein und bei seinen Menschen. Nicht abends (und nicht vergessen: Im Winter ist dann schon dunkel und kalt) mal schnell um noch die vier Ecken gezerrt werden.

Ich habe übrigens keine Hunde-Krankenversicherung, sondern das erwähnte Hunde-Sparbuch. Wenn man bei der Versicherung das Geld nie braucht, ist es weg. Auf dem Sparbuch ist es noch da.

doctorwho
doctorwho 23.06.2017

Erst mal finde ich es sehr gut, dass du dir im Vorfeld Gedanken um die Kosten machst!

Denn viele schaffen sich völlig unüberlegt ein Tier an und wenn sie dann merken, dass es nicht nur Arbeit macht, sondern auch Kosten verursacht, muss es schnell wieder weg.

Die konkreten Kosten sind von Hund zu Hund sehr unterschiedlich. Das fängt bei der Hundesteuer an, die je nach Gemeinde weit über 100 Euro betragen kann. Guck mal hier, da findest du eine Aufschlüsselung: http://zergportal.de/baseportal/Hundesteuer/Datenbank

Dann kommt der Tierarzt dazu. Impfen muss man, außer bei der Grundimmunisierung im ersten Jahr, nur alle 3 Jahre (mit Ausnahme von Leptospirose, Borreliose, Zwingerhusten, da halten die Impfstoffe nicht so lange und man sollte früher wieder auffrischen, sofern man gegen diese Krankheiten überhaupt impfen lässt).

Die Futterkosten kannst du dir selbst ausrechnen. Überleg dir einfach, was du gern füttern möchtest, guck dir entsprechende empfohlene Futtermenge an (steht auf der Packung bzw. in der Artikelbeschreibung, wenn du im Internetshop guckst), und rechne das entsprechend dem Futterpreis aus. Ein billiges Futter ist nämlich nicht immer tatsächlich billiger als ein teureres, weil man oft deutlich mehr von dem billigen füttern muss. Deswegen guck dir die empfohlene Tagesration an und rechne es durch.

Dann braucht dein Hund natürlich noch Zubehör wie Körbchen oder Decke, Halsband oder/und Geschirr, Leine und ein paar Spielsachen. Wenn du einen Welpen möchtest, brauchst du einige dieser Dinge mehrfach, da er erstens noch wächst und zweitens höchstwahrscheinlich auch ein oder zwei Dinge kaputtmacht. „zwinkern“-Emoticon

Nicht zwingend nötig, aber sehr sinnvoll ist eine Welpen-/Hundeschule. Das kostet auch einiges im Jahr. Vereine nehmen in der Regel um die 100 Euro pro Jahr plus eine einmalige Aufnahmegebühr. Hundeschulen sind da deutlich teurer und auch wenn es dort oft 10-er-Karten oder Halbjahrespreise gibt, musst du doch mit ca. 10-15 Euro pro (Gruppen-)Stunde rechnen. Es mag günstigere und teurere geben; das sind die Preise, die man hier bei uns so zahlt.

Dazu kommen aber noch viele "versteckte" Kosten. Du wirst wahrscheinlich Leckerchen fürs Training kaufen und auch mal was zum Kauen zusätzlich. Und dein Hund wird sicher auch mal krank werden und das schlägt schnell ins Geld, auch bei "Kleinigkeiten". Er braucht bloß mal in eine Scherbe zu treten oder so was.

Darum ist es sinnvoll, ein Sparkonto anzulegen, auf das du monatlich eine feste Summe einzahlst. Denn allein ein Röntgenbild kann 50 Euro kosten und da ist die Untersuchung und Behandlung noch nicht dabei. Ultraschall oder gar ein MRT/CT kosten dich gleich mehrere hundert Euro. Eine Kastration kostet bei einer Hündin auch mehrere hundert Euro, beim Rüden etwas weniger. Zahnstein entfernen unter Narkose kostet auch mindestens 150 Euro. Wenn man monatlich z. B. 20 Euro aufs Sparkonto einzahlt, ist alles, was man in einem ganzen Jahr angespart hat, mit einer solchen "kleineren" Sache futsch. Von Unfällen oder größeren Operationen ganz zu schweigen.

Ich will dich jetzt nicht erschrecken, aber das sind Dinge, die man tatsächlich berücksichtigen sollte, denn wenn z. B. mein eigener Hund hat auch mal von jetzt auf gleich eine OP benötigt, die mich auf einen Schlag 1600 Euro gekostet hat. Ohne die anschließende Physiotherapie.

Ach ja, und eine Haftpflichtversicherung brauchst du auch für den Hund.

Das ist alles, was mir gerade so zu den Kosten einfällt. Davon aber abgesehen:

  • Wer versorgt den Hund, wenn du arbeiten bist? Denn wie jemand weiter oben schon gesagt hat, kannst du ihn nicht 8-9 Stunden allein lassen, ohne dass zwischendrin mal jemand mit ihm Gassi geht oder ihn zumindest mal kurz in den Garten lässt. Und wenn du dir einen Welpen anschaffen willst, solltest du sowieso die ersten ca. 2 Wochen komplett zu Hause sein, denn sonst bekommst du ihn nicht stubenrein. Ein Welpe KANN nämlich rein physisch noch gar nicht so lange "aufhalten".
  • Wer versorgt den Hund, wenn du mal krank oder in Urlaub bist?

Letztendlich muss dir bewusst sein, dass du dich für mindestens 10 Jahre festlegst, eher noch länger. Ich finde, jeder, egal ob Student, Azubi oder Rentner sowie alle "dazwischen", darf ein Tier haben, solange er sich vor der Anschaffung gründlich überlegt hat, ob er das Ganze auch wirklich "stemmen" kann und zwar nicht nur finanziell, sondern auch zeitlich. Es muss auf jeden Fall noch jemand anderes verfügbar sein, der den Hund im Fall der Fälle kurzzeitig oder auch längerfristig versorgen könnte.

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