Bücher auf Papier oder als ebook?

16.01.2017 von nerdygirl
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In meinem Freundeskreis herrscht Umbruchstimmung. Riesige Bibliotheken verschwinden und werden gegen ebooks ersetzt. Platzmangel, heißt es dann immer. Ich habe fast nur "richtige" Bücher, d.h. auf Papier. Mir blutet das Herz schon bei dem Gedanken daran, diese vielleicht weggeben zu müssen. Das ist eine reale "Gefahr". Demnächst steht ein Umzug an. Wir könnten eine kleinere Wohnung nehmen, wenn ich es meinen Freunden gleichtäte. Aber ich kann mich mit dem Gedanken, mich von meinen geliebten Büchern zu trennen, nicht anfreunden. Wenn ihr die Wahl habt, greift ihr zu einem richtigen Buch oder zum ebook und warum?

Antworten: 10

Beste Antwort
arthur
arthur 16.01.2017

ich hatte eine riesige Bibliothek, die ich stark verkleinert habe. Platzmangel war ein Grund. Ebooks haben gewisse Vorteile, finde ich:

  • Sie nehmen wenig Platz ein. Romane liest man oft nur ein einziges Mal. Danach stehen die Bücher nur noch unangetastet im Regal. Als Datei nehmen sie wenig Raum weg.
  • Bei Sachbüchern kann man einfach etwas zitieren, ohne alles von Hand heraustippen zu müssen.
  • Markierungen und Notizen kann man einbringen, aber auch wieder löschen, ohne das Buch zu ruinieren.
  • Du kannst auf einem kleinen Lesegerät (ebook reader, kindle, iPad) unzählige Bücher mitnehmen, hast also deine Bibliothek immer mit dabei.
  • Es geht nicht mehr um das Haben, sondern um das wirkliche Lesen. 
  • Ebooks vergilben nicht. 

Bei dir geht es um den Umzug in eine kleinere Wohnung. Es ist die Frage, ob dir die Bücher Mehrkosten wert sind. Angenommen, du verzichtest auf einen Teil der Bücher und sparst dadurch 100 € Miete jeden Monat ein. Dann kannst du dieses Geld schon wieder in neuen Lesestoff investieren. 

danielhh
danielhh 16.01.2017

Wenn, dann greife ich zu einem richtigen Buch, ganz einfach weil ich dann das Gefühl habe, auch etwas in der Hand zu haben. Zudem bin ich nicht von irgendwelchen elektronischen Geräten oder Strom abhängig. Es ist eine schöne Abwechslung zum Internet als Wissensquelle, ab und zu nochmal ein echtes Buch in der Hand zu halten. Leider geht der Trend da aber ganz klar in eine andere Richtung.

nussknacker89
nussknacker89 16.01.2017

Ich brauche auch echtes Papier zwischen den Fingern. Würde mich nie von meinen Büchern trennen. Habe teilweise noch welche von meinen Eltern, da wird das lesen schon schwieriger, aber sowas schmeißt man einfach nicht weg. 

Mit ebooks und readern und Kindle kann ich nichts anfangen. Das mag zwar praktisch sein, ersetzt aber kein Bücherregal. Auch finde ich das lesen auf einem Bildschirm mehr als anstrengend. Aber ich bin wohl eher die ältere Generation und diesbezüglich eher altmodisch. Ich finde es um jedes Buch schade, dass im Altpapier landet 

schlankelinie
schlankelinie 16.01.2017

Ich mag gar keine ebooks, ich kann sie auf dem Tablet einfach nicht so konzentriert und schön lesen, vielleicht liegt es an dem seltsamen Kontrast? Ein richtiges Buch ist einfach was ganz anderes, ich kaufe regelmäßig noch welche „lachen“-Emoticon

bezzerwizzer
bezzerwizzer 16.01.2017

Wenn es bei Büchern nur um den Text geht, kann man auch das ebook nehmen, finde ich. Viele Romane sind mit einfachen Covern versehen. Das Papier ist billig. Das braucht man nicht mit gebrochenem Buchrücken nach dem Lesen wie eine Trophäe ins Regal stellen. Das gilt für die meisten Krimis, die man abends wegliest und dann wirklich nie wieder anfasst. 

@nerdygirl: Du könntest deine Bücher sortieren. Die, bei denen es wirklich auch um die Aufmachung geht, könntest du behalten. Einfache Taschenbücher aussortieren oder eben durch ebooks ersetzen. Es kostet allerdings auch Geld, die als ebook neu zu kaufen...

olga
olga 16.01.2017

Richtige Bücher aus Papier sind - zumindest in gebundener Form - oft sehr liebevoll gemacht. Da gibt es schöne Coverbilder, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, manchmal Illustrationen im Inneren. Diese hochwertige Aufmachung verliert man in e-book-Form, finde ich. Wenn man ein elegantes, bewusst gemachtes Buch öffnet, erzeugt es ein bestimmtes Geräusch. Das Papier duftet. Das Umschlagen der Seiten ist ein haptischs Vergnügen. Irgendwie findet lesen doch noch mit allen Sinnen statt. Ich mag das Gefühl von Papier an meinen Fingerspitzen. Ich blättere gern vor und zurück, und lese Stellen nach. Allerdings kaufe ich tatsächlich keine Taschenbücher.

Mir geht es nicht nur um den reinen Text. Taschenbücher wie Krimis leihe ich meistens aus oder kaufe sie gebraucht. 

Bücher bringen Ambiente in die Wohnung. Darauf zu verzichten, heißt, Gemütlichkeit verlieren. Belesene Menschen zeigen ihre Bildung in der Regel auch über die Bibliothek nach außen. Das kann ein ebook-Reader nicht vermitteln. Wenn ich in eine Wohnung komme, kann ich an den Büchern sehen, was für eine Art Mensch mich dort erwartet. Ohne deine Bücher hast du zwar mehr Platz, aber weniger Individualität. 

studi
studi 16.01.2017

@arthur

Manche Dinge kann man nicht mit einer Pro- und Kontra-Liste lösen. Ich melde mich morgen dazu.

blogger
blogger 16.01.2017

@waagerechtstarter: Ich bin Buchblogger und finde oft bei den so genannten Leseratten eher Büchersammler als Bücherleser. Die prahlen dann mit ihren SUBs (Stapel ungelesener Bücher). Das hat viel mit Prestige zu tun. Man will zeigen, was man hat. Es geht nicht so sehr darum zu zeigen, was man gelesen, verstanden und durchdacht hat. Das nervt mich inzwischen sehr. Individualität kann ich daran nicht erkennen. Die haben alle die gleichen Titel aufgestapelt. Alles, was neu ist und gratis vom Verlag zur Rezension kommt. 

@nerdygirl: Behalte doch die Bücher, die dir wirklich etwas bedeuten. Wenn das nicht allzu viele sind, kannst du das vielleicht ja doch auch mit der kleineren Wohnung vereinbaren.

dalek91
dalek91 18.01.2017

Für mich kommt es stark auf das Buch an. Wissenschaftliche Lektüre, zum Beispiel fürs Studium, habe ich am liebten als E-Book. Allein schon, weil ich dann auch mal gezielt nach bestimmten Begriffen suchen kann! Handbücher mit Alltagsnutzen oder Kochbücher habe ich allerdings lieber auf Papier, denn man hat ja nicht immer gerade Internet oder ein passendes Gerät zur Hand.

Bei Romanen kommt es darauf an: Ist es einer meiner Lieblingsautoren oder ist es eines dieser Bücher, die ich wirklich unbedingt lesen will? Dann kaufe ich sie auf Papier, weil für mich zu einem echten Leseerlebnis auch der Geruch von Papier und das Umblättern der Seiten gehört. Wenn es aber nur so ein Kann-man-mal-machen ist, dann hole ich mir auch schon mal ein E-Book. Wenn mir das dann so gefällt, dass ich es mehrmals lesen willl (was selten ist), dann kann ich es ja immer noch auf Papier kaufen.

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