Wetter an den Wolken erkennen?

10.06.2017 von naruto17
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Hallo!
Ich fahre demnächst mit meiner Freundin in den Urlaub. Es soll nach Norwegen gehen und da wird dann gewandert! Wir freuen uns wahnsinnig darauf, das wird ein richtiges Abenteuer. Wovor ich aber ein bisschen Angst habe, sind Wetterumschwünge... das kann ja immer mal passieren, und wenn wir dann irgendwo im Nirgendwo herumspazieren, wird es ungemütlich. Da sollte man schon vorher Unterschlupf suchen oder zumindest schnell das Zelt aufbauen. Darauf, dass wir immer Internet auf dem Handy haben, mag ich mich aber nicht verlassen!
Ich habe gelesen, dass man auch an den Wolken zumindest ungefähr das Wetter voraussagen kann. Stimmt das? Und wenn ja, wie geht es?

Antworten: 2

Beste Antwort
jeanluc
jeanluc 10.06.2017

Das hört sich wirklich nach Abenteuer an - viel Spaß schon mal! Aber zu Deiner Frage: Ja, man kann das Wetter durchaus an den Wolken erkennen. Es gibt hohe, mittelhohe und tiefe Wolken bzw. Wolkenlagen, in denen ganz unterschiedliche  Wolken vorkommen können. Hier mal eine Übersicht:

  • Zirruswolken / Federwolken (5-13 km): bestehen aus Eiskristallen, sind dünn, fasrig und ausgefranzt. Sie zeigen meist eine Warmfront an, die allerdings mit Regen begleitet werden kann.
  • Zirrokumuli (5-13 km): sind ebenfalls Wolken aus Eiskristallen, sie sind sehr dünn und relativ langgezogen. Wenn Du solche Wolken siehst, kommt meist ein Gewitter.
  • Zirrostratuswolken / Schleierwolken (5-13 km): diese Wolken bestehen ebenfalls aus Eiskristallen und bilden einen Schleicher, der oftmals den gesamten Himmel bedeckt. Solche Wolken künden Regen an, der spätestens 36 Stunden nach Auftreten niedergeht.
  • Altokumuli (2-7 km): sie bestehen aus Wassertröpfchen, sind meist weiß oder gräulich, können wellenförmig auftreten, sehen aber meist aus wie Schäfchen. Diese Wolken sind harmlos und kündigen schönes Wetter an. Wenn sich die Wolken allerdings zu Türmen aufschichten, dann ist Regen angesagt, im Sommer auch mal ein Gewitter.
  • Altostratuswolken (2-7 km): bilden eine dichte graue, meist geschlossene Decke, die sich bis zu 100 km ausdehnen kann. Sie ist so dicht, dass man die Sonne oft nicht mehr sehen kann. Im Sommer heißt das: heftiger Regen, im Winter: heftiger Schneefall.
  • Stratokumuli (bis 2 km): sie bestehen aus Wassertropfen oder Schneekristallen, hängen sehr tief, sind weiß bis grau und werden auch Haufenschichtwolken genannt. Treten diese Wolken auf, kommt es meist zu einer Wetterbesserung, sie können aber die Luft auch deutlich abkühlen, weil sie aufgrund ihrer Dichte das Sonnenlichtreflektieren.
  • Statuswolken (bis 2 km): tief hängende, graue Wolken, die eine zusammenhängende Wolkendecke bilden. Sie kündigen Regen und schlechtes Wetter an.
  • Nimbostratus (alle Lagen): Wolken, die meist grau sind und den gesamten Horizont einnehmen können, kündigen regen an.
  • Kumuluswolken (alle Lagen): Sie sind meist große, auch gerne zusammenhängende Wolken, die sich zu Kuppeln auftürmen können. Oben sind sie weiß, unten grau, weil sich hier das meiste Wasser befindet und die Sonne nicht durchlässt. Bilden sie sich am Morgen oder am Abend, wird das Wetter schlechter, bilden sie sich mittags und lösen sich nachmittags/abends wieder auf, bleibt es schön.
  • Kumulonimben (alle Lagen): die bis zu 10 Kilometer hohen Quellwolken (auch Gewitterwolken genannt) sehen nicht nur bedrohlich aus, sie kündgen auch heftige Gewitter an.
danielhh
danielhh 10.06.2017

Eine super Antwort von @jeanluc, allerdings muss man die Wolken dazu auch zu unterscheiden wissen und sie kennen. Das ist nicht so leicht und erfordert Erfahrung.

Ich achte einfach, wie die meisten Leute, immer nur auf die Farbe. Je dunkler und tiefer die Wolken, desto eher kommt Regen.

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