200,- € Strafe wegen illegalem Campen?

06.11.2016 von derluebke
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Unkenntnis schützt vor Strafe nicht – ja, ist schon klar. Aber muss ich als normaler Bürger denn unbedingt wissen, dass es ein Landeswaldgesetz gibt? Ja gut, das hat sich nun geklärt, als Camper sollte man sogar wissen, dass jedes Bundesland sein eigenes Gesetz darüber hat, wann ich wo und wie lange am Waldrand meine Zeltpflöcke in den Kiefernboden rammen darf. Wir hatten das ursprünglich als Scherz aufgefasst, als wir im Sommer von einem Revierförster im Saarland angesprochen wurden. Wir befanden uns nicht auf einem Privatgrundstück, sondern das idyllische Fleckchen war öffentliches Eigentum und wir hätten vorher eine Genehmigung beantragen müssen.

Die würde zwar nur eine geringe Verwaltungsgebühr kosten, war aber durch uns momentan nicht herbeizuschaffen, da am Freitagnachmittag kaum damit zu rechnen war, dass wir auf der zuständigen Behörde noch jemanden erreichen. Wir haben dem Förster schließlich unsere Personalien gegeben und waren froher Hoffnung, dass sich der Fall damit erledigt hätte und blieben auf „unserem Zeltplatz“.

Die Quittung folgt nun mehrere Wochen später und ich bin mir unschlüssig, wie wir die Sache aus der Welt bekommen. Zu Hause stellte sich dann heraus, dass neben dem Saarland auch Sachsen und Niedersachsen für das Campen ähnliche Bestimmungen haben. Hat jemand von Euch diesbezüglich bereits ähnliche Erfahrungen machen müssen. Im Zweifelsfall werde ich natürlich die Strafe bezahlen, aber 200,- € sind mir eigentlich zu happig.

Antworten: 1

rechtundordnung
rechtundordnung 12.11.2016

Es handelt sich um eine Ordnungswidrigkeit nach dem Landeswaldgesetz des jeweiligen Bundeslands. Beispiel: Offenes Feuer ist eigentlich immer verboten, lagern und eine Rast sind erlaubt. Zu Deinem Fall: Zelten stellt eine genehmigungspflichtige Sondernutzung dar. Übrigens: Jäger können Dir keine Weisung geben, Forstbeamte schon. Normal ist ein Bußgeld zwischen 5 und 80 Euro, 200 Euro erscheinen mir viel, wenn es nur so war, wie von Dir beschrieben. Man kann durchaus bis 500 Euro zahlen, wenn man mehrere Verstöße begangen hat mit Müll und Lärmbelästigung usw. Letztendlich sin 200 Euro keinen Anwalt wert und ein Streit mit Behörden bringt meistens ohnehin nicht. Ich würde es einfach zahlen.

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