Angst vor Zugfahrten, selbst auf kürzeren Entfernungen – wer noch?

30.10.2016 von henrietteausberlin
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Ich bin seit Jahren Angstpatient und habe, neben einigen anderen Ereignissen, Angst vor Zugfahrten und war deswegen bis April diesen Jahres in ärztlicher und psychotherapeutischer Behandlung gewesen. Darüber hinaus hatte ich drei wochenlange stationäre Aufenthalte in einer psychosomatischen Klinik. Ich nehme keinerlei Medikamente ein, habe allerdings – und das ist mein schwierigstes Problem – meinen Wohnort seit sieben Monaten nicht verlassen. Es kommen zwar immer wieder kleine Angstschübe auf, die aber nicht mehr so ausarten, dass ich vor lauter Panik und unter dem Eindruck einen Herzinfarkt zu bekommen, den Notarzt rufe.

Meine Lebensqualität leidet darunter sehr, wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt und auch innerhalb des Familien- und Freundeskreises kommt es deshalb oft zu Problemen, denn das Verständnis für diese Krankheit ist nicht sehr ausgeprägt, was ich auch verstehe. Ich würde gerne etwas nehmen, möglichst auf natürlicher Basis, das mich etwas beruhigt, da ich unter Termindruck leicht Panikanfälle bekomme. Hat da jemand ähnliche Beschwerden, der einen Tipp geben kann?

Antworten: 3

jenny
jenny 30.10.2016

Wenn Du selbst sagst, dass Du Angstpatient bist, dann ist es hier mit ein paar Johanniskraut-Tees oder Baldriantropfen nicht getan. Du solltest Testfahrten mit Deinem Therapeuten machen, so wie man auch Flugangst bekämpfen kann. Was Freunde und Familie sagen, kann Dir egal sein. Echte Freunde bieten Hilfe an, beispielsweise eine Begleitung auf einer Zugfahrt, damit Du Sicherheit hast und weißt, dass Dir nicht passieren kann. Auf den Rest der Mischpoke kannst Du verzichten.

@jenny: Ja, die Unterstützung ist schon da seitens der Familie und von Freunden ebenfalls. Nur man kommt sich auf Grund dieser Vermeidungshaltung selbst etwas abartig vor und hat irgendwann das Gefühl, nur zu stören. Einen Therapeuten habe ich leider nicht und selbst bei den stationären Aufenthalten wurde in dieser Richtung überhaupt nichts getan, jedenfalls nicht mit Begleitung, da man das ärztlicherseits nicht für zweckmäßig hielt.

Mehr oder weniger gab es Gesprächs- und Ergotherapien, wobei mir besonders letztere Maßnahmen überhaupt nicht weiter geholfen haben. Ich bin dort mit der Motivation entlassen worden, dass es mir zum Glück nicht soooo schlecht geht, wie vielen anderen Patienten, die mit Psychopharmaka vollgestopft wurden und dennoch nicht die Aussicht hatten, dass sich ihr gesundheitlicher Zustand wieder normalisiert. Das ganze dort war für mich ein abschreckendes Beispiel und ich möchte so etwas nie wieder erleben.

jenny
jenny 30.10.2016

@henrietteausberlin Dann suche Dir einen Heilpraktiker oder Therapeuten, der auch wirklich für Dich und Deine Sorgen und Nöte da ist. Natürlich geht es Dir besser als anderen Menschen, die gerade gegen Krebs kämpfen. Das weiß Du, dieses Wissen hilft Dir in Deiner für Dich schlimmen aktuellen Angst aber auch nicht weiter. Du brauchst jemanden der Dir beibringt, wie Du mit diesen Ängsten umgehen kannst.

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