Die Horrormeldungen zu Abmahnungen bezüglich von Rechtsverstößen bei der Verwendung von Fotos, für die man selbst keine Urheberrechte hat oder die gegen den deutschen Datenschutz verstoßen, haben zwar nachgelassen, aber die gesamt Problematik ist nach wie vor recht diffus bis unklar. Das Interview, das RA Schwenke vergangene Woche dem Goethe-Institut zum Thema „Ein Fotograf muss heute sehr vorsichtig sein“, verunsichert mich dann aber doch wieder, sodass ich mich frage, ob ich nicht einige meiner veröffentlichten Bilder innerhalb meiner Blogs wieder entfernen sollte.
Natürlich habe ich noch nie einen Straßenpassanten um seine Einwilligung gebeten, wenn ich bei einem Bummel durch Bremen oder Hamburg Bilder gemacht habe, die ich anschließend online veröffentliche. Und selbst wenn ich die mündlichen Zusagen hätte, ließen die sich im Nachhinein immer noch widerrufen. Und wer lässt sich schon so etwas schriftlich geben? Hat von Euch schon jemand eine kostenpflichtige Abmahnung bezüglich der Bilderrechte bekommen und falls JA, wie ist das Ganze ausgegangen? 
Antworten: 5
Ich nehme grundsätzlich nur eigene Bilder. Habe noch nie fremde genommen. Selbst bei gekauften habe ich immer ein mulmiges Gefühl dabei. Wenn ich Fotos mit anderen Personen nehme frage ich diese. Das meist im Chat/E-Mail Verlauf, dann hat man es direkt schriftlich. Auf der Straße würde ich schauen, dass du einfach möglichst keine oder wenig fremde Personen fotografierst. Eine schriftliche Einwilligung würde ich persönlich als Passant dir nicht geben.
Ich verwende auch nur eigene Fotos, da habe ich schon mal die Rechte am Bild und muss weder einen Fotografen bezahlen noch ein Bildarchiv. Wenn man Personen drauf hat, lasse ich es mir schriftlich geben, dass ich das Bild auf meinem Blog verwenden darf und wenn sie das irgendwann nicht mehr wollen und zurücknehmen, dann lösche ich das Bild eben und setze ein anderes rein. Menschenmassen fotografiere ich ohnehin nie. Aber wer soll sich auf diesem Beispielfoto von hinten erkennen auf einem Blog und dann noch Einspruch erheben? Das ist doch mehr als unwahrscheinlich.
@tina68: Das ist sicherlich interessant, wie DU das machst. Es ging aber dabei um MEINE Verfahrensweise und ich wollte mit MEINER Frage diejenigen ansprechen, die bereits mit einer Abmahnung zu tun gehabt haben. Ich habe darüber hinaus auch mit keinem Buchstaben erwähnt, dass mein Beispielfoto abmahnwürdig wäre. Von daher kann ich Deinen Beitrag nicht ganz nachvollziehen, zumal Du das Schwenke Interview ganz sicher nicht gelesen hast.
Ich bin auch Bloggerin. Zum Glück hatte ich noch nie mit einer Abmahnung wegen Bildernutzung zu tun. Mir macht das Angst, denn Abmahnungen sind mit hohen Kosten verbunden. Wegen möglicher Probleme beim Verwenden fremder Bilder schieße ich meine Fotos sowieso grundsätzlich selbst. So vermeide ich zumindest einen Teil Schwierigkeiten von vornherein.
Ich mache auch gern Straßenfotografie. Bisher habe ich noch nie jemanden um seine Erlaubnis gebeten. Das wäre ziemlich aufwändig, vor allem, wenn mehrere Leute abgebildet sind. Ich kann ja schlecht hinter jedem Fotografierten herlaufen. Dann müsste ich die fotografierte Person an Ort und Stelle etwas unterschreiben lassen. Glaubwürdig ist letztendlich nur ein Schriftstück, das die Verwendung des Bildes erlaubt. Sonst könnte ich später nicht beweisen, dass es eine Einwilligung gab. Würde das jemand bereitwillig tun? Wohl kaum. Für mich ist die Konsequenz: Ich zeige diese Bilder niemandem.
Danke für den Link zu diesem informativen Interview. Ich wusste bisher nicht, wie Paragraf 22 des Kunsturhebergesetzes entstanden ist. Paragraph 23: Vermutlich ist oft nicht klar, was als Landschaftsfoto mit Personen als Beiwerk durchgeht und was nicht. Mir ist auch das zu gefährlich.
Also ich nehme entweder immer eigene Bilder, oder kaufe meine bei Fotolia. Da bin ich mir sicher, dass der Fotograf auch entlohnt wird und gehe einen Vertrag ein. Andere kostenlose Dienste wie shutterstock, etc. bin ich mir selbst immer etwas unsicher. Und wenn man bei Fotolia ein Abo eingeht, kostet jedes Bild in großer Auflösung nur einen halben Kredit.
Auf der anderen Seite denke ich wenn du Leute auf der Straße Fotografierst, wird es echt schwer. Ich versuche das immer irgendwie zu vermeiden, oder stelle meine Cam so ein, dass die Gesichter im Hintergrund möglichst unscharf sind.