Datensicherung in der Cloud sinnvoll?

01.03.2017 von sabbi
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Vorhin ging mein Laptop aus, mitten im laufenden Betrieb. Er ist zum Glück wieder hochgefahren, aber in den Minuten, bis es soweit war, macht man sich viele Gedanken über Datensicherung. Also ich jedenfalls.

Wie und wie oft sichert Ihr Eure Daten? Auf welchem Medium? Stick? Externe Festplatte? Wer sichert in einer Cloud und kann mir sagen, ob das sinnvoll und gut ist? Wie genau stelle ich das an? Wo soll ich buchen? Wie sind die Kosten?

Ist die Sicherung in einer Cloud sicher oder kann die auch gehackt werden?

Antworten: 3

Beste Antwort
blechtrommel
blechtrommel 02.03.2017

Das sind ja eine Menge Fragen. Ich bemühe mich, auf alle einzugehen und dir ein paar Tipps und Infos dazu zu geben.

Wie und wie oft sollte eine Datensicherung durchgeführt werden?

Wie so oft beginnt man hier mit einem "kommt darauf an". Wenn es sich um persönliche Daten wie Fotos etc. handelt, genügt es sicherlich, 1-2 mal pro Monat eine Sicherung anzufertigen. Bei geschäftlich genutzten Daten sollte die Frequenz, je nach betrieblicher Anforderung, deutlich niedriger angelegt sein. Zu diesem Punkt gehe ich gerne noch näher ein wenn ich weiß, um welche Art von Daten es sich handelt.

Wenn du, wie ich vermute, ein ganzes Laufwerk sichern möchtest (Betriebssystem, Eigene Dateien usw.), solltest du das über eine Software erledigen. Hier bietet sich vor allem Acronis True Image an. Das ist ein sehr durchdachtes Sicherungsprogramm und mehr oder weniger selbsterklärend.

Auf welches Medium sollte man eine Sicherung ablegen?

Über das "Wie" gibt es unterschiedliche Meinungen. Du hast ja die wichtigsten Optionen bereits genannt. Grundsätzlich ist jede Sicherung, egal auf welchem Medium sie angelegt wird, besser, als überhaupt keine Sicherung zu haben. Ansonsten haben die verschiedenen Datenträger jeweils Vor- und Nachteile:

USB-Stick: Leicht zu transportieren, "Plug & Play" fähig, mittlerweile in annehmbaren Speichergrößen erhältlich. So ein Stick kann aber auch leicht mal verloren gehen und ist aufgrund seiner physischen Größe entsprechend dafür anfällig. Für eine dauerhafte Sicherung (regelmäßig und inkrementell) sind USB-Speichersticks nur bedingt empfehlenswert.

Externe Festplatte: Als Sicherungsmedium durchaus geeignet, aber ebenso anfällig für Störungen und Schäden wie die interne Festplatte, deren Inhalt gesichert werden soll. Zwar ist ein zeitgleicher Ausfall ziemlich unwahrscheinlich, das Risiko besteht aber. Nachteilig sehe ich da die Anschaffungskosten, die für den Verwendungszweck nach meinem Dafürhalten zu hoch liegen.

NAS: Ein NAS ist eine Netzwerklösung, die in der Regel mit 2 oder 4 physischen Laufwerken ausgestattet wird und eine nahezu ausfallsichere Sicherungslösung darstellt. Die Anschaffungskosten sind natürlich nicht ganz ohne, der Kosten/Nutzen-Faktor ist aber wesentlich besser als bei einer einzelnen externen Festplatte. Die Ausfallsicherung ergibt sich durch eine Raid-Konfiguration. Das bedeutet, dass alle gesicherten Daten auf jede der im NAS befindlichen Festplatten geschrieben wird. Fällt eine Festplatte aus, sind dennoch alle Daten auf den anderen Festplatten vorhanden. Einfach die defekte Festplatte gegen eine neue austauschen und es passt. (Ich halte es hier sehr oberflächlich, da ich nicht davon ausgehe, dass eine NAS-Lösung für dich in Frage kommt).

Cloud: Als Vollzeit-ITler habe ich da eine relativ pragmatische Herangehensweise. Daten, die nicht für andere Augen bestimmt sind, speichere ich nicht in der Cloud. Das hängt damit zusammen, dass die meisten angebotenen Cloud-Lösungen auf Datenservern basieren, die im Ausland stehen. Dort gelten andere, meist wesentlich lockerere Datenschutzbestimmungen als in Deutschland. Man muss sich immer vor Augen halten, dass andere Menschen Zugriff auf diese Daten haben können - und wenn es nur die Administratoren der Serverfarmen sind, die solche Cloudlösungen anbieten. Handelt es sich um Anbieter, deren IT-Infrastruktur in den USA liegt, gilt besondere Vorsicht. Cloudlösungen sind für mich keine akzeptablen Optionen, um Daten zu sichern.

Wo und wie du buchen sollst bzw. kannst

Die Anzahl verschiedener Cloud-Anbieter ist schier unbegrenzt - da kann ich dir kaum etwas Konkretes empfehlen. Du solltest auf jeden Fall darauf achten, dass die Anbieter ihren Sitz in Deutschland haben. Auch wichtig ist, dass sie alle Daten zur Speicherung zulassen. Microsoft beispielsweise bietet ebenfalls Cloudspeicher an, sichert aber bei den meisten Versionen nur Office-Dokumente.

Kosten für Cloudspeicherlösungen

Die meisten Anbieter haben kostenfreie Lösungen im Angebot - an denen solltest du dich, abhängig von der Speichergröße und der Datensensibilität, orientieren.

Wenn du mir mehr Informationen gibst, kann ich sicherlich etwas konkreter werden. Ich hoffe, ich konnte deine Fragen zumindest aus allgemeiner Sicht ausreichend gut beantworten.

daisyd
daisyd 02.03.2017

Ganz ehrlich, ich sichere auch zu selten meine Daten. Aber wenn, dann verwende ich eine externe Festplatte. Meine Daten in Sachen Buchhaltung (Quittungen, Rechnungen, Kontoauszüge etc.) sichere ich noch mal extra auf einem Stick, falls die Festplatte mal den Geist aufgeben sollte.

In einer Cloud würde ich persönlich nur Sachen oder Dokumente speichern, die nicht wirklich vertraulich sind. Zwar werben die jeweiligen Anbieter für Sicherheit usw. aber im Endeffekt kann das keiner garantieren. In der heutigen Zeit kann so ziemlich alles gehackt werden.

Und wenn man beispielsweise Kunden hat, die ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine relevanten Dokumente, die die Zusammenarbeit betreffen, auf irgendeiner Cloud gesichert werden dürfen, hat sich dieser Weg dann sowieso erledigt.

Ich empfehle also die herkömmlichen Varianten in Form von externer Festplatte und USB-Sticks. Ganz wichtige Dokumente wie Steuerunterlagen usw. sollte man ggf. doppelt und dreifach sichern und an unterschiedlichen Orten aufbewahren, sollte es mal zu einem Wasserschaden, Wohnungsbrand oder sonstigen Vorfällen kommen.

arthur
arthur 03.03.2017

Wie wichtig eine regelmäßige Datensicherung ist, merkt man immer erst, wenn etwas passiert ist. Ich gehöre auch zu denen, die viel zu selten die Daten auf Stick oder externer Festplatte sichern. Dadurch ist mir schon viel verloren gegangen. Hat mich jedes Mal unsagbar geärgert - und trotzdem vergesse ich ständig, die Daten zu sichern.

Zu deiner Frage, ob es sinnvoll ist, die Daten in einer Cloud zu sichern: Jein. Es gbt etliche Vorteile, aber natürlich auch Nachteile.

Vorteile der Datensicherung in einer Cloud:

  • Du musst keine externen Speichermedien kaufen und in regelmäßigen Abständen ersetzen. Denn für immer sind deine Daten auf Stick, CD, Festplatte etc. nicht sicher. 
  • Speicherplatz kann dazu gekauft werden, wenn er nicht reicht.
  • Weiterarbeiten, egal, wo du bist.
  • Selbst, wenn dein Computer gestohlen wird, kaputtgeht oder deine Wohnung ausbrennt: Deine Daten sind noch da.

Nachteile der Datensicherung in einer Cloud:

  • Deine Daten sind nicht sicher.
  • Es kostet Geld.

Sensible Daten würde ich also nicht in der Cloud ablegen. Alles, was du nicht mit der Welt teilen würdest, solltest du sicherheitshalber beim Cloud Computing mit Verschlüsselungsprogrammen kodieren, um die Sicherheit zu erhöhen.

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