Meine Mutter hat Diabetes mellitus Typ 2 wie meine Oma auch und nun denkt sie, ich werde auch irgendwann daran erkranken. Das kann ja auch gut sein. Immer wenn ich sie besuche muss ich mich von ihr testen lassen. Sie piekst mir in den Finger und testet den Zuckergehalt im Blut mit ihrem Gerät. Bisher war immer alles in Ordnung. Aber sie geht mir auf die Nerven damit.
So, nun habe ich eine Blasenentzündung und mir vor meinem Termin beim Arzt schon Teststäbchen aus der Apotheke geholt. Und natürlich den Beipackzettel verlegt oder weggeworfen, ich bin immer so ein Schussel. Jedenfalls wird da unter anderem auch der Glukosewert getestet und das war der einzige Wert, der bei mir in Ordnung war, alle anderen waren erhöht.
Das habe ich ihr erzählt und sie sagte, eine Zuckerkrankheit kann man nicht am Urin erkennen, sondern nur am Blut. Hat sie damit Recht?
Das Blut enthält relativ viel Traubenzucker, auch Glukose genannt. Der Urin hingegen beinhaltet nur wenig Glukose. Bei positivem Urintest besteht der Verdacht auf Diabetes mellitus. 70 bis 200 mg (bei kohlenhydratreicher Ernährung) pro Tag Glukose-Ausscheidung gilt als normal, der Test zeigt nichts an.
Etwa 1.500 Liter Blut fließen täglich durch unsere Nieren, werden dort gefiltert und bilden den Vorharn. Glukose wird aus den Nierentubuli fast zu 100 % aus dem Vorharn zurück ins Blut gespült. Das ist bei 180 mg/dl (oder bis 10 mmol/l) kein Problem. Wenn der Blutzuckerwert höher ist, werden die Nierentubuli überlastet. Dann wird eine große Menge Glukose mit dem Urin ausgeschieden - der Urintest zeigt "positiv", der Teststreifen verfärbt sich. Neben Diabetes können auch bestimmte Nierenerkrankungen den Glukosewert im Urin erhöhen.
Vereinfacht heißt das im Falle einer Zuckerkrankheit: Wenn im Urin Glukose ist, findet sich im Blut eine deutlich höhere Menge an Glukose. Es lässt sich also sowohl am Blut als auch am Urin erkennen, ob man Diabetes hat.
Hallo, der Wert kann über beides ermittelt werden. ABER: Der aktuelle Wert ist immer der im Blut, da das Urin bis zur Ausscheidung mehrere Wege durchläuft und keinen aktuellen Stand mehr gibt. Das bedeutet, dass es der Wert von vor einigen Stunden ist und darüber hinaus verfälscht sein kann. Das Urin wird durch Wasser und den herkömmlichen Prozess der Lebensmittel im Körper leicht verändert und kann verfälscht werden. Wenn du also wirklich sicher wissen willst, was der aktuelle Wert ist, dann hilft nur der Bluttest. Generell aber würde ich sagen, dass du deiner Mama einfach sagst, dass du regelmäßig zur Blutkontrolle beim Arzt gehen willst. Dann hört das Gepiekse vielleicht auf