Disziplin lernen, gute Tipps?

Disziplin lernen, gute Tipps?

19.05.2017 von babo123
1375 mal gelesen 4 Follower

Hallo!
Ich bin einer von diesen Menschen, die es mit der Disziplin nicht so genau nehmen. Nicht, dass ich nicht durchs Leben kommen würde - mit genug Improvisationstalent geht das alles! Aber trotzdem bedeutet meine mangelnde Selbstdisziplin, dass jede Deadline zwangsläufig darin endet, dass am Tag davor die totale Hektik ausbricht. Das ist superstressig und die Ergebnisse wären sicher auch besser, wenn ich mir bloß mal selbst in den Allerwertesten treten würde. Noch mag das alles gutgehen, denn ich bin in der Ausbildung. Da verzeihen die Leute einem noch einiges. Aber spätestens, wenn ich mal fest angestellt bin, könnte das noch ein echtes Problem werden!
Ich habe mir deshalb vorgenommen, das mit der Disziplin endlich auf die Reihe zu kriegen. So schwer kann das doch wohl nicht sein! Welche Tipps haben euch geholfen, die richtige Disziplin zu entwickeln?

Antworten: 4

Beste Antwort
foodie
foodie 19.05.2017

Selbstdisziplin lernt man genauso, wie einem der Arbeitgeber Disziplin beibringt: Mit Regeln.

In diesem Fall stellst Du die Regeln selbst auf – und musst Dich unbedingt daran halten. Selbstdisziplin kann man lernen, es ist eine reine Frage der Willenskraft. Wenn Du schon danach fragst, hast Du den Wunsch danach und es wird Dir leicht fallen, weil es Deine eigene Idee war.

Finde heraus, warum Du etwas wirklich willst.

Wenn Dir Deine Motivation klar ist und Du den Sinn siehst und das Ziel vor Augen hast, ist die Notwendigkeit der Umsetzung ebenfalls klar.

Setze Prioritäten.

Entscheide, was wirklich wichtig ist und was warten kann. Unterscheide zwischen wichtig (für Dich und Dein Leben) und dringend (irgendjemand nörgelt und drängelt).

Definiere Ziele und den Zeitpunkt.

Es muss klar ausgesprochen und aufgeschrieben sein, was wann fertig sein muss. Dann kann es keine Ausreden geben.

Teile die Aufgaben.

Manchmal ist es sinnvoll, ein großes Projekt, das sich vor einem auftürmt, in kleinere Teilstücke zu splitten. Dann ist die Aufgabe leichter zu bewältigen. Schritt für Schritt.

Setze Dir nur realistische und erfüllbare Ziele.

Dann kannst Du die Aufgaben schaffen und stolz auf Dich sein.

Belohne Dich für Etappenziele und gelöste Aufgaben.

Wenn Du Teil 1 der Hausarbeit geschafft hast, kannst Du mit Deiner Freundin ins Kino gehen. Wenn Du sie komplett erledigt hast, darfst Du Dir in Deiner Lieblingsboutique etwas kaufen.

lena2000
lena2000 20.05.2017

Ich glaube, es gibt zwei Gründe für Aufschieberitis: 

Einmal, dass man Angst hat, etwas nicht zu schaffen und zu versagen. Während man unangenehme Dinge dann vor sich herschiebt, wird es immer schwerer und schlimmer. Das geht beim Lernen für Klausuren los. Ich hasse beispielsweise Mathe. Um ein passables Ergebnis zu erzielen (7-9 Punkte) musste ich wirklich hart arbeiten. Zum Glück habe ich die letzte Mathearbeit meines Lebens hinter mir! Ich habe mit dem Üben immer erst ein oder zwei Tage vor der anstehenden Klausur angefangen. Natürlich war ich dann ziemlich panisch und habe meinen Nachhilfelehrer "belagert".

Der zweite Grund, warum Menschen bestimmte Dinge vor sich herschieben, ist, dass sie das Adrenalin brauchen. Es gibt ihnen einen Kick, wenn sie sich wirklich ranhalten müssen, um es zu schaffen. Mit dieser Energie klappt es dann.

Vielleicht gibt es das auch in Kombination. Ich habe zwar immer Angst gehabt, es sowieso nicht zu verstehen und doch nur im 5-Punkte-Bereich zu landen, die Energie kam aber definitiv erst gegen Ende der Frist dazu. Ich hätte NIEMALS drei Wochen vorher mit Nachhilfe angefangen. Das wäre mir viel zu anstrengend gewesen.

Wie man sich diszipliniert... Ich würde sagen: Routinen draus machen.

Wer jeden Morgen um sechs aufsteht, macht das eben, ohne lange nachzudenken. Wenn man montags zum Sport geht und mittwochs zum Klavierunterricht, sind das feste Termine, an die man sich hält.

jenny24
jenny24 21.05.2017

Mir hilft es, wenn ich vorstrukturiere, was zu tun ist. Ich erstelle eine Liste mit allem, was gemacht werden muss. Die wird nach Priorität sortiert. Was höchste Priorität hat, kommt nach ganz oben. Diese Liste hänge ich entweder gut sichtbar auf oder drucke sie aus und lege sie auf meinen Schreibtisch. Ist etwas erledigt, wird es abgehakt. Das sieht gut aus und motiviert.

Oft fange ich mit Dingen an, die unwichtig sind. Die schweren, unliebsamen Aufgaben schiebe ich auf. Das hat einen Vorteil: Wenn ich mich dann endlich durchringe, die unangenehme Arbeit zu erledigen, habe ich schon enorm viel anderes geschafft.

kleinehexe
kleinehexe 21.05.2017

Man braucht für Selbstdisziplin vor allem drei Dinge: Struktur, Belohnungen und Verbündete!

Struktur: Hierzu wurde ja schon einiges gesagt. Auch ich schwöre darauf, meine Aufgaben zu verschriftlichen! Tatsächlich mache ich mir jeden Morgen eine To Do-Liste, was ich heute schaffen will. Dabei ist immer mindestens eine unangenehme Sache mit drin, denn so häufen die sich nicht an. Ganz wichtig: Übernimm dich nicht! Nichts ist schlimmer für die Selbstdisziplin als Frust. Meine To Do-Listen sind deshalb immer so angelegt, dass ich sie auch tatsächlich innerhalb eines Tages schaffe UND Zeit habe, mich hinterher noch mit etwas positivem zu belohnen. Am Anfang wirst du dich damit noch verschätzen, aber man hat schnell den Dreh raus.

Belohnung: Disziplin und Motivation können sich am besten entwickeln, wenn es sich für uns lohnt. So sind unsere Gehirne nun mal gestrickt. Versuche deshalb, das Erledigen von Aufgaben positiv zu verknüpfen!

  • Du hast endlich wieder das Wohnzimmer aufgeräumt und gewischt? Dann gönn dir doch ein Viertelstündchen Ruhe und genieße bei einem leckeren Kakao diesen prächtigen Anblick.
  • Du hast es durchgezogen und diesen furchtbar langweiligen Text gelesen? Belohn dich mit einem Spaziergang an der frischen Luft.
  • Du hast alle Aufgaben für den Tag erledigt? Dann kannst du dich endlich guten Gewissens zurücklehnen und einen Film gucken (oder worauf du sonst so Lust hast)

Verbündete: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Es ist nun mal sehr verlockend, ein bisschen nachgiebig gegenüber sich selbst zu sein. Wenn du dir Verbündete suchst, gibt es solche Ausflüchte nicht! Tu dich mit anderen Leuten zusammen, die an ihrer Disziplin arbeiten. Erzähl Freunden von deinen Plänen. Nutze Internet-Communities. Lade Freunde ein, damit du die Wohnung ordnen musst.

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