Hey!
Kurze Vorstellung: Ich bin Thorsten, 41 geworden und komme aus Rheine/NRW.
Mir geht es schon seit längerer Zeit nicht mehr wirklich gut, ich bin einfach vollkommen unzufrieden mit meinem Leben und auch mit mir selbst. Es fühlt sich nicht wie Depressionen an, sondern eher wie eine Art "Sinnkrise". Wer bin ich, was will ich, wo gehe ich hin.. was kommt noch, habe ich alles richtig gemacht im Leben? Das und viele ähnliche Fragen gehen mir durch den Kopf. Aus meiner schlechten Laune heraus habe ich mich meiner Frau anvertraut, obwohl ich sonst nicht der offene, redseelige Gefühlsmensch bin. Sie meinte ganz klar, dass ich die Midlife Crisis habe. Den Ausdruck kenne ich zwar, aber ich dachte er das wäre so ein Spaß, also nicht, dass es das wirklich gibt.
Sind hier Männer in oder über meinem Alter und können was dazu sagen? Hattet ihr das auch so oder so ähnlich? Ich wäre froh, der Zustand würde sich bald ändern, es muss einfach eine Veränderung her. Aber welche, das ist die große Frage.
Vorab für eine Hilfe meinen ganz herzlichen Dank!
Gruß, Thorsten
Das ist vollkommen normal. Frauen sind mit 30 an dem Punkt und Männer mit 40. Da werden die Weichen gestellt und die Karten neu gemischt. Und wenn man ehrlich zu sich selbst ist und zu diesem Zeitpunkt merkt, dass man nicht das Leben führt, das man führen möchte, dann zieht man einen eben Schlussstrich. Das ist besser, als in einem langweiligen Job zu versauern oder in einer Ehe, die nichts mehr bringt. Es ist die Zeit des Nachdenkens, was einem fehlt. Und man kann jetzt Dinge noch ändern.
Ich habe bei meinen Kumpels alle Varianten erlebt. Einer hat sich um die 40 rum von seiner Frau getrennt, seine Kanzlei geschmissen und ist nach Thailand ausgewandert. Dort hat er nun wieder ein Büro und eine Frau mit Kind, wie vorher zu Hause auch. Also er lebt quasi das gleiche Leben in grün, nur nochmal neu und woanders. Aber es war wohl nötig für ihn. Ein anderer fing an, Oldtimer zu kaufen, zu restaurieren und fährt jedes Wochenende auf Oldtimerrallys mit. Der dritte hat sich einen Porsche gekauft, weil er die praktische Familienkutsche satt hatte.
Bei mir ging es eigentlich unproblematisch vorbei. Ich habe auch viel nachgedacht, als meine Freunde alle einen Knall bekommen haben. Aber ich bin mit meinem Leben und meinen bisherigen Entscheidungen zufrieden. Ich will keine neue junge nervige Freundin und bin froh, dass die Kinder groß genug sein, um was mit ihnen zu unternehmen.
Wenn Dich etwas wirklich stört, dann ändere es. Jetzt geht es noch.
Hallo, Ich kann mich tobias anschließen. Ich hatte Mitte 30 meine große Krise und ich denke das ist auch wirklich normal. Zudem gibt es sogar wissenschaftliche Studien dazu, denn der Hormonhaushalt ändert sich in diesem Zeitraum. Ich hab das auch so beobachtet, dass Frauen zwischen 30 und 35 Jahren diese Veränderungen durchmachen und kritischer werden, vieles hinterfragen. Männer hingegen neigen eher Ende 30 bis Anfang 40 dazu. Das ist einfach etwas, wo man durch muss und ich hatte damals wirklich sowas wie eine Selbstfindungsphase mit einigen Spinnereien, die ich aber heute für sehr witzig empfinde.
Dem kann ich auch zustimmen. Bei Frauen geht es wirklich ab 30 los, zumindest bei den meisten. Man hinterfragt den Sinn des Lebens und ob alles wirklich so läuft wie es soll und wenn nicht, warum.... Wir haben einen Freund, der auch Anfang 40 ist und bei ihm bekommt man den Verlauf dieser "Krise" wirklich mit. Da er und seine Frau keine Kinder haben, kauft er sich regelmäßig ein neues Auto, einen neuen Roller usw. und verkauft die "alten" wieder. So beschäftigt er sich das ganze Jahr über und lenkt sich, so nimmt man an, gekonnt von anderen Problemchen ab. Die Natur und auch seine Frauen sagen ihm, dass es eigentlich höchste Zeit für Nachwuchs wäre, den er aus unerfindlichen Gründen nicht (mehr) möchte und dann ist der An- und Verkauf eben sein Hobby in der Freizeit. Jeder geht eben anders mit dem Altern um.