Hund vom Züchter, von privat oder aus dem Tierheim?

Hund vom Züchter, von privat oder aus dem Tierheim?

19.12.2016 von redpeppa
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Seit einiger Zeit tragen wir uns mit dem Gedanken, einen Hund in unserer Familie aufzunehmen. Nun stellt sich die Frage woher? Ein Züchter kennt sich mit der Genetik aus, im Grunde sollte man davon ausgehen, dass man ein Tier bekommt, das gesund ist, und man somit viele Jahre Freude mit ihm hat. Bei Privatzüchtern bin ich eher etwas skeptisch, da man ja keinerlei Garantien hat. Ich sehe aber auch, dass es in den Tierheimen so viele Hunde gibt, die ein Zuhause suchen, da wird mein Herz schwach. Ich bin nun am überlegen, wo wir einen Hund holen sollten. Mein erster Gedanke gilt den Tierheimen, denn ich bin der Ansicht, dass man nicht so viele neue Hunde in die Welt setzen sollte, wo doch so viele liebe Nasen ein neues Zuhause suchen. Aber ich sehe auch den Aspekt, dass man eben am liebsten ein Tier hätte, bei dem eine gute Gesundheit eher garantiert ist, also tendiere ich zum Züchter. Was meint Ihr?

Antworten: 5

isabella
isabella 19.12.2016

Beim Züchter musst Du Dich auch vorher gut informieren bzw. über ihn, denn selbst im Verband gibt es schwarze Schafe, die wissentlich mit Erbkrankheiten weiter züchten. Ein Züchter ist keine Garantie für einen gesunden Hund. Wenn er – je nach Rasse auf spezifische Probleme untersuchte Elterntiere hat, ist das schon mal gut. Lass Dir alles zeigen an Ergebnissen, erzählen kann Dir jeder alles…

Die private Liebhaberzucht ist oft nur ein Lockangebot von Welpenhändlern aus dem Ostblock, leicht daran zu erkennen, dass man nie die Mutter mit den Welpen sieht, sondern nur noch ein bis zwei Restwelpen. Und wer wirklich privat nachzieht oder einen Hoppla Wurf vom Nachbarsrüden hat, hat keine Untersuchungen.

Aus dem Tierschutz gibst Du einem armen Hund eine Chance. Die sind auf jeden Fall untersucht und geimpft. Meiner ist von dort. Hat nie was gehabt und nun mit 12 Krebs. Das haben aber 80% aller Hunde im Alter.

Ich würde jederzeit einen Hund aus dem Tierheim empfehlen. Dort gibt es liebe Hunde in allen Größen, die ein neues Zuhause suchen. Diese Tiere sind meiner Erfahrung nach sehr dankbar. Schau dich doch erst einmal in Tierheimen in deiner Gegend um. Wenn sich dein Herz beim Kontakt mit einem bestimmten Vierbeiner meldet, hast du euer neues Familienmitglied gefunden. 

Es muss nicht immer ein Welpe sein. Ältere Hunde sind bereits erzogen, haben Charakter und sind bereits richtige Persönlichkeiten. Sie machen weniger Schaden als ein Junghund, und bei guter Behandlung wirst du viele gemeinsame Jahre mit ihm oder ihr verbringen können.

Eine Freundin von mir hat zwei Hunde aus dem Tierheim aufgenommen, 8 und 12 Jahre alt. Niemand wollte sie, altersbedingt. Die beiden sind nur 12 und 16 Jahre alt, kerngesund und glücklich. Sie ernährt sie hochwertig, geht regelmäßig mit ihnen raus, sie werden bekuschelt, verwöhnt und mit Spielen fit gehalten... Wie alt sie sind, glaubt man kaum, wenn man sie springen und toben sieht. 

Würde sie die Hunde weniger lieben, wenn sie keine guten Gene hätten? Wohl kaum. Die Qualität der gemeinsamen Zeit ist wichtig, nicht die Quantität. Das Tier muss von der Persönlichkeit her zu dir passen. Dann spielt keine Rolle, woher es stammt.

arthur
arthur 20.12.2016

Eine gute Gesundheit ist sicher wichtig. Allerdings gibt es dafür keine Garantie. Ein Hund aus dem Tierheim kann eine ebenso stabile Gesundheit haben wie ein Hund vom Züchter oder sogar noch sehr viel widerstandsfähiger gegen Krankheiten sein.

Für mich ist es das Wichtigste, dass ich einem Tier ein schönes Leben ermögliche. Aber ich gehöre auch zu den Leuten, die im Tierheim nach den Fellnasen fragen, die alt sind, krank und die keiner haben will. Natürlich will ich, dass meine Tiere lange gesund bleiben. Dafür leiste ich dann meinen Beitrag in Form von liebevoller Versorgung, verantwortungsbewusster Fütterung und regelmäßigen Tierarztbesuchen. 

Von einem professionellen Tiervermehrer würde ich kein Tier haben wollen. Es gibt genug Wesen ohne Zuhause.

bezzerwizzer
bezzerwizzer 21.12.2016

In meinen Augen spricht nichts dagegen, einen Hund aus privater Hand in Erwägung zu ziehen. Manchmal führt eine Veränderung von Lebensumständen dazu, dass man seinen Hausgenossen abgeben muss. Das kann der Tod von Herrchen oder Frauchen sein, vielleicht eine Allergie oder ein Umzug. Für die betroffene Familie ist das eine schwere und schreckliche Entscheidung. Dann zu wissen, dass der Hund in gute Hände kommt und ein neues, schönes Zuhause finden wird, ist eine große Erleichterung. 

Sonst würde ich auch eher den Tierschutz unterstützen wollen als Züchter. 

schokominza
schokominza 30.12.2016

Es gibt überall die berühmten schwarzen Schafe. Wir hatten einen Hund vom Züchter, bei ihr war bis ins hohe Alter, alles super, aber ihre drei Brüder starben bereits im Alter zwischen 3 und 7 Jahren. Sie waren krank. Wir hatten Glück. Ein Tier ist immer auch eine Zauberkiste. Heute würde ich mich für ein Tier aus dem Tierheim entscheiden, denn meist stammen diese aus privater Hand oder auch vom Züchter und wurden dann eben abgegeben. Bei uns werden alle Hunde immer tierärztlich gecheckt und auch entsprechende Erkrankungen oder Vorerkrankungen ermittelt und festgehalten. So weiß der neue Besitzer zumindest grob, auf was er sich einstellen kann. Allerdings kann jedes Lebenwesen, wie wir Menschen auch mit der Zeit einfach krank werden und auch chronische Krankheiten entwickeln. Wenn ihr einen Hund glücklich machen wollt, holt ihn aus dem Tierheim. Er wird euch wahnsinnig dankbar sein dafür.

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