Unsere Kaninchen erleben nun ihren ersten Frühling bei uns. Und da stellt sich mir die Frage, ob ich sie jetzt bei diesem Wetter bis zum Herbst hin ausschließlich mit Gras füttern kann. Oder sollte man trotzdem zusätzlich Heu anbieten? Ich habe gelesen, sie müssen den ganzen Tag über etwas zu Fressen zur Verfügung haben. Nun habe ich Bedenken, dass das Gras vielleicht nicht ausreicht, wenn ich es morgens in den Stall lege. Sie bekommen dann erst wieder abends Futter. Sollte man vielleicht mischen, also von beidem etwas anbieten?
Gras ist gut. Heu ist gut. Gras und Heu zusammen sind besser.
Gras ist nicht gleich Gras. Wenn Du Gras beispielsweise aus Deinem Garten nimmst, dann ist dieses nicht so nährstoffreich, wie das einer Wildwiese. Zuhause achtet man doch sehr darauf, dass dort, wo Gras wachsen soll, auch nur Gras wächst. Viele wilden Blumen und Kräuterpflanzen existieren da gar nicht. Ganz anders auf einer Wildwiese. Deswegen ist der Eiweißgehalt von "herkömmlichem Gras" mit rund 15 % relativ gering. Eine Wildwiese dagegen bietet bis zu 40 %.
Und schon können wir den Bogen zum Heu spannen. Denn das solltest Du Deinem Mümmelmann parallel anbieten. Heu wird in der Regel von Wildwiesen gewonnen, das heißt, dass der Eiweißgehalt und die Nährstoffe hier in einer hohen Konzentration vorliegen. Wenn Du Heu kaufst, dann kannst Du die Qualität ganz einfach durch eine Geruchsprobe feststellen. Heu muss kräftig nach Wiese und Kräutern riechen, dann hat es eine gute Qualität.
Wenn Du das erste Mal Gras gibst, dann fang bitte langsam damit an. Kaninchen müssen sich erst daran gewöhnen. Sie haben ein sehr anfälliges Verdauungssystem, das heißt, dass Magen und Darm nur wenig Muskulatur besitzen. Die Folge ist, dass Kaninchen einen sogenannten Stopfdarm haben, der den Nahrungsbrei nur dann weiterbefördert, wenn Essen nachkommt. Daher brauchen Kaninchen auch permanent etwas zum Fressen. Und noch ein wichtiger Tipp: Das Gras darf nicht nass sein! Das kann zu Blähbauch und Durchfall führen.