Hallo!
Bald sind die Wahlen – und ich stecke in der Klemme. Mein Problem ist nämlich, dass ich eigentlich gerne wählen gehen würde. Leider kann ich mich aber partout nicht festlegen, wen. Denn eigentlich kann ich mich mit keiner der gängigen Parteien anfreunden! Bei jeder gibt es irgendein Argument, weshalb ich sie eigentlich nicht guten Gewissens wählen kann. Gleichzeitig möchte ich aber angesichts der momentanen politischen Entwicklungen in Richtung rechts unbedingt etwas dagegen unternehmen, statt (wie ich es sonst immer getan habe) Nichtwähler zu sein. Jetzt frage ich mich, ob ich wählen gehen sollte, wenn ich doch eigentlich mit keiner der Parteien wirklich einverstanden bin. Ist das dann nicht ein wenig scheinheilig? Eigentlich bin ich der Typ, der nur dann handelt, wenn er auch wirklich hinter seinen Handlungen steht.
Und eine Bitte noch: Hackt jetzt bitte nicht auf mir herum, weil ich eigentlich Nichtwähler bin. Solche Diskussionen führen eh zu nichts außer Frust auf allen Seiten und tut bei der Frage eigentlich auch nichts zur Sache.
Wählen gehen ist immer wichtig, auch wenn du keine favorisierte Partei hast. Ich würde dir empfehlen, die Partei zu wählen, die am ehesten deine Ansichten vertritt. Denn zumindest zu einigen Punkten wirst du sicher eine eigene Position haben. Es gibt heute ganz bequeme Möglichkeiten, die eigenen Positionen mit denen der Parteien zu vergleichen. Der Wahlomat von der Bundeszentrale für politische Bildung ist ja sehr bekannt, aber auch der WahlSwiper (eine kostenlose App) gibt hier gut und schnell Auskunft. Die Wahlprogramme der großen Parteien findest du eigentlich immer online und das nicht nur in der langen Version, sondern auch in einer Kurzfassung.
Es ist wichtig, eine Stimme abzugeben. Warum?
Wenn du am Wahlsonntag keinen Lust auf den Urnengang hast, beantrage jetzt noch die Briefwahl. Das ist ganz einfach und du kannst in aller Ruhe daheim deine zwei Kreuzchen setzen.
Ich denke, dass du auf jeden Fall wählen gehen solltest. Die perfekte Partei wird es leider nie geben! Zur Demokratie gehören eben leider auch Kompromisse dazu. Du kannst dich dann ja immer noch ehrenamtlich oder auch durch Petitionen für die Belange einsetzen, die die Partei deiner Wahl nicht unterstützt. Wählen ist schließlich nicht die einzige Möglichkeit, Einfluss zu nehmen Oder wenn du ganz motiviert bist, kannst du dich in der Partei engagieren und für Änderungarbeiten.
Aber wenn du den Rechten ein Gegengewicht entgegen setzen willst (was ich gut und richtig finde), dann solltest du auf jeden Fall einer der anderen Parteien deine Stimme geben.