Katze entwurmen - Spot on, Tabletten oder Paste?

13.07.2017 von gaston
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Hallo.
Wir haben seit einem halben Jahr eine Katze aus dem Tierheim, die nach einer zweimonatigen Eingewöhnungszeit jetzt auch nach draußen darf. Vom Tierheim haben wie die Empfehlung mitbekommen, Draußenkatzen alle drei bis vier Monate zu entwurmen. Jetzt nach vier Monaten ist es also soweit: Die erste Entwurmung steht an! Wir sind aber unschlüssig, was für ein Präparat das beste ist. Es gibt ja scheinbar alle möglichen Sorten von Tabletten, Pasten oder natürlich auch Spot Ons. Da ist es fast nicht möglich, einen Überblick zu behalten.
Wozu würdet ihr uns denn raten? Was von den dreien wirkt am besten? Die Katze ist relativ umgänglich, ich denke, wir würden da auch eine Tablette reinkriegen.

Antworten: 1

doctorwho
doctorwho 14.07.2017

Zuerst einmal finde ich es super, dass ihr ein Tier aus dem Tierheim aufgenommen habt!

Allerdings halte ich gar nichts davon, Tiere gegen irgendwas zu behandeln, ohne dass tatsächlich ein Anlass dazu besteht. Eine Entwurmung beugt nämlich nicht vor, sondern tötet nur bereits vorhandene Würmer ab. Man nimmt ja auch nicht heute eine Kopfschmerztablette, weil man nächste Woche vielleicht Kopfschmerzen bekommen könnte. „zwinkern“-Emoticon

So ist es mit dem Entwurmen auch. Wenn deine Katze tatsächlich Würmer HAT, ist eine Entwurmung sinnvoll. Hat sie aber keine, ist die Entwurmung buchstäblich für die Katz. Nun sind Wurmmittel nicht teuer, aber gesund sind sie auch nicht gerade, und sein Tier sinnlos damit vollzupumpen ... muss das sein? 

Natürlich kann sich ein Freigänger mal Würmer einfangen. ABER erstens passiert das nicht andauernd und ständig, und zweitens wird ein gesunder Organismus in der Regel selbst mit einem leichten Wurmbefall fertig. 

Ist der Befall stärker, sollte man ihn behandeln. Um nun zu wissen, ob ein Befall vorliegt, kann man ganz einfach eine Kotprobe beim TA abgeben und sie testen lassen. Hat die Katze Würmer, greift man ein. Hat sie keine, muss man sie auch nicht mit Medikamenten vollpumpen. Und Wurmmittel SIND Medikamente, auch wenn der Begriff "Wurm-KUR" immer so hübsch positiv klingt.

Und wenn man heute entwurmt, kann sich die Katze morgen trotzdem gleich wieder neue Würmer einfangen. Dieser 3-bis-4-Monatszyklus wird deshalb so gern propagiert, weil die Würmer mehrere Wochen brauchen, um sich vom Ei zum fertigen Wurm zu entwickeln. Man würde diesen Zyklus also immer wieder unterbrechen. Aber eben nur, wenn TATSÄCHLICH überhaupt Würmer da wären.

Mein Hund ist auch ein großer Mäusejäger und es hat schon Phasen gegeben, in denen er pro Woche 3-4 Mäuse gefangen hat. Und die regelmäßigen Kotuntersuchungen haben ergeben, dass er sich trotzdem keine Würmer eingefangen hatte.

So viel zu meiner persönlichen Meinung zum vermeintlich "prophylaktischen" Entwurmen.

Aber nun zu Deiner Frage:

Welches Mittel bzw. welche Darreichungsform am besten zu eurer Katze passt, müsst ihr einfach ausprobieren. Wenn sie nicht sehr skeptisch ist und euch Leckerlis einfach so aus der Hand frisst, könnt ihr es mit Tabletten versuchen, die ihr in ein Stück Leberwurst oder Käse (o. Ä.) einpackt.

Bei einer skeptischen Katze, die erst alles genau untersucht und beschnüffelt, kann es sein, dass sie die Tablette entweder rauspult und liegenlässt oder überhaupt gar nicht an die Leberwurst/den Käse rangeht. Da wäre dann ein Spot-on sinnvoller.

Das gilt auch für die Paste. Bei einer Katze, die nicht besonders penibel und wählerisch ist, kann man die Paste einfach unter ein bisschen Feuchtfutter mischen. Ich würde ihr dazu allerdins keine komplette Mahlzeit geben, denn wenn sie nur einen Teil des Futters frisst, wisst ihr nicht, wie viel Paste sie aufgenommen hat. Darum lieber nur einen Klecks Futter, der groß genug ist, um die Paste gut genug zu tarnen.

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