Katzensprache lernen und verstehen?

Katzensprache lernen und verstehen?

15.04.2017 von frankie
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Wir als Hundemenschen haben uns nun dazu entschlossen, uns eine Katze zuzulegen. Es ist uns völlig klar, dass man Katzen nicht erziehen kann und sie nicht kommen, wenn man ruft usw. Aber es gibt doch sicher auch eine Katzensprache, die man lernen sollte. Hoffe ich zumindest. Wie zeigt sie mir, dass sie in Ruhe gelassen werden möchte? Kann mir ein erfahrener Katzenmensch bitte ein paar Grundregeln erklären? Das wäre super!

Antworten: 3

Beste Antwort
jeanluc
jeanluc 16.04.2017

Hallo frankie,

zuerst einmal möchte ich Dir widersprechen. Katzen lassen sich durchaus erziehen - wenn es auch schwieriger ist, als beim Hund. Und ja, nicht jede lässt es mit sich machen, aber es ist möglich.

Katzen kommunizieren nicht nur durch Laute, sondern auch durch Körpersprache. Hier ein paar Dinge, die Dir weiterhelfen könnten:

  • Wenn die Katze die Ohren anlegt, dann kann das bedeuten, dass sie neugierig ist und etwas beobachtet. Es kann aber auch heißen, dass sie Angst hat. Welches von beidem zutrifft, kannst Du in der Regel an ihrem Verhalten erkennen. Wenn sie Angst hat, werden die Pupillen in der Regel sehr groß und Du erkennst es auch am Gesichtsausdruck. Aber auch wenn Du sie am Kopf streichelst und sie sich dabei wohlfühlt, kann sie die Ohren anlegen.
  • Liegt die Katze irgendwo herum und hat dabei halb geöffnete Augen, schläft sie meistens. Manche schließen die Augen ganz, bei manchen kann man die weiße Nickhaut sehen. Lass sie in diesem Fall einfach in Ruhe.
  • Wie gerade schon erwähnt, können bei Angst die Pupillen groß werden. Dies ist abera uch bei Aufregung oder Freude der Fall. Mit der Zeit wirst Du durch ihr Verhalten lernen, welche Stimmung sie gerade hat.
  • Wenn Die Katze den Kopf an etwas reibt (alternativ auch ihr Kinn), dann markiert sie etwas, sagt dadurch, dass es nun ihr gehört. Wenn Sie sich an Dir reibt, dann ist das ein eindeutiger Liebesbeweis und sie will gestreichelt werden.
  • Ist der Schwanz gekringelt, will die Katze spielen.
  • Wackelt der Schwanz hin und her, geht es ihr gut und sie ist mit der Gesamtsituation zufrieden.
  • Zieht sie den Schwanz ein (wie bei Hunden), hat sie Angst.
  • Legt sie den Schwanz im Liegen direkt an den Körper, möchte sie schlafen.
  • Macht die Katze einen Buckel, ist sie vermutlich vor etwas erschrocken. Dies zeigt sich zudem, wenn sie das Fell sträubt. Wird dazu gefaucht, will sie sich verteidigen oder jemanden warnen.
  • Wenn die Katze tretelt, ist das ein Liebesbeweis und sie fühlt sich sauwohl! Das macht sie auch oft beim Menschen. Dabei stellt oder setzt sie sich beispielsweise auf Deinen Bauch und beginnt mit den Vorderläufen diesen leicht zu massieren. Dabei fährt sie die Krallen aus und ein.
  • Wirft sich die Katze auf den Boden und dreht sich auf den Rücken, will sie spielen, kämpfen oder einfach nur am Bauch gestreichelt werden.
  • Sofern Dich die Katze beißt, dann heißt das nicht, dass sie Dich nicht mag. Das sind Liebesbisse, die auch nicht weh tun. Damit drückt Sie einfach ihre Liebe zu Dir aus.
  • Wenn die Katze beim Schlafen mit den Schnurrhaaren, der Schnauze und den Beinen zuckt und meckernde Laute ausstößt, dann träumt sie.
  • Tiefes Miauen oder Maunzen kann bedeuten, dass sie nach jemandem oder etwas sucht, dass sie Hunger hat oder dass sie Angst hat (unsere hat das immer beim Autofahren gemacht, wenn wir zum TA gefahren sind).
  • Zum Schluss noch ein Wort zum Schnurren. Wenn die Katze schnurrt, heißt das in der Regel, dass es ihr gut geht und sie sich wohlfühlt. Doch sie kann auch  Schnurren, wenn sie eine innere Unruhe hat oder krank ist und Schmerzen verspürt. Das Schnurren beruhigt die Katze und soll auch die Schmerzen lindern. Denke aber bitte nicht bei jedem Schnurren, dass die Katze krank sein könnte. Du merkst sehr schnell, ob es der Katze gut geht oder nicht.
tina68
tina68 15.04.2017

„Wer von einer Katze gebissen wird – ist zu langsam“ Konrad Lorenz (Verhaltensforscher, der mit den Graugänsen)

Die Katze zeigt Dir normalerweise SEHR deutlich, wenn sie ihre Ruhe haben will. Achte auf ihren Schwanz. Wenn sie damit klopft, wird es gefährlich. Das ist kein freundliches Wedeln wie beim Hund, sondern ein Alarmsignal.

Wenn sie faucht, solltest Du sie auch unbedingt in Ruhe lassen.

Auch in ihrem Körbchen fass sie bitte nicht an. Das ist ihr Rückzugsort. Sie kommt schon zu Dir, wenn sie gestreichelt werden will. Streicht Dir um die Beine. Schnurrt. Hält Dir den Kopf hin.

nerdygirl
nerdygirl 16.04.2017

Es gibt ganz gute Bücher zu dem Thema. Ich würde dir zu einem Katzenratgeber raten. Es ist nicht gut wichtig, dass du deine Katze verstehst. Das wird sowieso von allein funktionieren. Wichtiger ist, dass du weißt, wie du mit dem Tierchen umgehen solltest, was sie frisst und welche Untersuchungen und Impfungen sie braucht.

Buchtipps (Katzensprache):

  • Helga Hoffmann: "Katzensprache: Kätzisch für Zweibeiner"
  • Gerd Ludwig: "Katzensprache: Schritt für Schritt verstehen lernen"
  • Gabriele Müller: "Miau: Katzensprache richtig deuten"

Buchtipps (allgemein):

  • Gerd Ludwig: "Katzen-Basics: Alles, was Katzenhalter wissen müssen"
  • Gerd Ludwig: Praxis-Handbuch Katzen"
  • Mircea Pfleiderer: "Was Katzen wirklich wollen"

Du scheint da sehr unbedarfst an die Katzen-Adoption heranzugehen.

"Wir als Hundemenschen haben uns entschlossen..."

Warum das denn? Ich bin nicht sicher, dass eine Katze bei reinen Hundemenschen gut aufgehoben ist...

Um Hund und Katze zusammenzuführen - ich nehme an, ihr habt Hunde - muss man auch einiges beachten. Einfach so eine Katzen mitbringen und dann zu Hause absetzen, funktioniert meistens nicht. Wachsen Hund und Katze zusammen auf, verstehen sie sich. Das ist kein Problem. Bringt man sie in gesetzterem Alter zusammen sieht die Sache anders aus. Es ist generell leichter eine junge Katze, die nicht scheu sein sollte, und ältere Hunde zusammenzubringen als eine alte Katze und junge Hunde. 

Tipps:

  • Achte auf das passende Gemüt. Die Katze und die Hunde sollten sich vom Temperament her ähnlich sein.
  • Sind die Hunde ruhig, wähle eine gemütliche Katzenrasse oder eben eine ruhige, aber nicht scheue Hauskatze.
  • Jagdhunde und Katzen sind oft nicht kompatibel.
  • Füttere der Katze bitte kein Hundefutter, den Hunden kein Katzenfutter. Informiere dich, was Katzen brauchen.

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