Hallo ihr,
bestimmt sind hier auch ein paar Hundebesitzer unterwegs, ich habe nämlich eine Frage zum Thema Hunde 
Meiner Freundin geht es momentan nicht so gut, da ihre Mutter schwer krank geworden ist und sie auch großen Stress beim Studium hat. Ich habe sie besucht und war überrascht, wie ihr Hund an ihr geklebt hat. Es hat fast den Eindruck gemacht, als wollte er sie aufmuntern, er hat sie angestupst, den Kopf dauernd auf sie gelegt usw., so verhält sich Kira (das ist die Hündin) sonst aber nicht!
Meint ihr, die Hunde können genau verstehen, was mit ihrem Herrchen gerade los ist? Das kann kein Zufall gewesen sein. Meine Katze macht das jedenfalls nicht bei mir, wenn ich mal traurig und niedergeschlagen bin.
Ich finde das total beeindruckend und mich interessiert, ob auch andere das bestätigen können.
Antworten: 3
Wölfe, die Vorfahren unserer Haushunde, sind ausgesprochen soziale Lebewesen, die in einem engen, fein strukturierten und gut organisierten (verwandschaftlichen) Gruppenverband leben, was ohne gute Kommunikation und Feinfühligkeit nicht möglich wäre.
Auch verwilderte Hunde finden sich oft in solchen Gruppenverbänden zusammen, die allerdings meist nicht verwandschaftlich bedingt und deshalb etwas lockerer sind. Trotzdem sind sie auf die Kommunikation untereinander angewiesen.
Hunde besitzen also von Natur aus eine gute Veranlagung zur Kommunikation und ein gewisses Einfühlungsvermögen.
Natürlich sprechen Menschen eine ganz andere Körpersprache und die muss ein Hund erst mal deuten lernen. Doch vor allem unsere unbewusste Körpersprache und auch unser Körpergeruch, der sich je nach Gemütszustand durch einen veränderten Hormonhaushalt ausdrückt, sind für einen Hund sehr gut "lesbar".
Wenn wir unter Stress stehen, traurig, glücklich oder krank sind, drückt sich das in unserer Körpersprache und unserem Geruch aus und das können Hund wahrnehmen.
Und wie bei uns Menschen gibt es auch unter den Hunden empfindsamere Charaktere und unsensiblere.
Tiere und Menschen haben tiefe und feste Bindungen. Mein Hund und meine Katze (!) sind bei mir, wenn es mir schlecht geht. Sie merken es an meinem Verhalten und ich bin sicher, dass sie mich wirklich aufmuntern wollen. Man sollte Tiere da nicht unterschätzen.
Es ist egal, ob ich körperlich krank bin und mit Schnupfen oder Fieber im Bett liege, oder ob ich Sorgen habe und „nur“ innerlich unglücklich bin. Sie merken es. Sie spüren es. Hund und Katze. Sie machen keinen Stress und nörgeln nicht rum (Rausgehen!! Fressi!!) Sie liegen ständig ganz nah bei mir und sind ruhig und irgendwie verständig.
Hunde sind extrem feinfühlig und spüren alles. Sie nehmen viel mehr wahr, als man denkt, vor allem Stimmungen und Gefühle. Es gibt Hunde, die eine drohende Unterzuckerung erkennen können und den Besitzer warnen. Und ich bin ganz sicher, dass sie auch geplant trösten wollen. Viele Menschen sagen ja, dass Hunde nicht denken und planen können, dann kann man es auch anders formulieren: Sie spüren mit allen Sinnen, dass ihr Mensch nun ihre Nähe braucht.