Motivation steigern - gibt es gute Tipps zur Selbstmotivation?

Motivation steigern - gibt es gute Tipps zur Selbstmotivation?

03.02.2017 von berniehoffmann
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Guten Morgen,
ich habe mich im letzten Jahr selbständig gemacht. In den ersten Monaten hat sich jedoch schon gleich das Problem herausgestellt, dass es mir sehr oft an der Motivation mangelt. Ich bin fähig, sehr viel zu leisten, allerdings nur wenn ich leisten muss! Habe ich keine offenen Rechnungen zu begleichen, kann ich mich einfach nicht gut zur Arbeit motivieren. Es fehlt mir dann der Antrieb. Ich weiß daß solch ein Verhalten in einer Selbständigkeit sehr ungünstig ist und sich negativ auswirken wird. Aber ich komme schlecht dagegen an. Wer kennt gute Tipps zur Motivation, damit ich auch die Energie bekomme, Vollgas zu geben wenn es mal nicht so brennt? Von (Online-)Kursen zur Selbstmotivation halte ich nichts, dafür möchte ich kein Geld ausgeben. Aber was fällt Euch noch ein, gibt es zum Beispiel gute Bücher, die ihr empfehlen könnt, oder andere Maßnahmen? Ich bin für alles offen! Vielen Dank und Grüße, Bernd

Antworten: 4

Beste Antwort
teefan
teefan 03.02.2017

Gehörst du möglicherweise zu den Leuten, die zum Aufschieben neigen und sich schnell ablenken lassen? Wenn ja, habe ich drei Empfehlungen für dich, die zumindest bei mir wahre Wunder bewirkt haben!

1. Den Arbeitsplatz passend gestalten

Gerade im Home Office ist es extrem wichtig, den Arbeitplatz auch als solchen zu gestalten! Das heißt: Praktisch und nicht überfrachtet. Das bedeutet nicht, dass es total ungemütlich sein muss, aber es soll eben aussehen wie ein Arbeitsplatz. Mein Schreibtisch ist zum Beispiel nur mit dem nötigsten Bürozeug ausgestattet und auch der Desktop meines Computers ist ganz schlicht gehalten. Die Deko besteht lediglich aus einem schönen Kalender, ein paar Pflanzen und einem lustigen Klemm-Zettelhalter. Auf die Weise ist weniger Ablenkung da. Außerdem kommt du dann beim Betreten des Büros automatisch in deinen "Arbeitsmodus", was gemütlich auf dem Sofa wohl eher nicht der Fall wäre „zwinkern“-Emoticon

2. Die Pomodori-Technik

Wenn es am Zeitmanagement scheitert, versuch mal die Pomodori-Technik. Dafür brauchst du bloß eine Eieruhr oder deinen Handytimer.

Zuerst formulierst du ein Ziel, das du in mehrere kleine Etappen unterteilst. Dann kommt die Uhr ins Spiel. Du unterteilst deine Zeit nämlich in Arbeitsblöcke: Immer abwechselnd 25 Minuten Arbeit (und nur Arbeit!) und 5 Minuten Pause. Wenn dir etwas während der Arbeit einfällt, schreibst du es auf einen Zettel und machst dann mit deiner Arbeit weiter. Alle vier Blöcke darfst du eine lange Pause von 20 Minuten machen. Auf die Weise bleibst du konzentriert bei der Arbeit und hast trotzdem regelmäßig deine Pausen.

3. Ein gutes Computerprogramm

Es gibt tolle technische Hilfsmittel. Nutze sie! Eine gute Produktivitäts-App hilft dir, alle Aufgaben und ihre Deadlines im Blick zu behalten. Außerdem ist es ungemein befriedigend zu sehen, wie eine To Do-Liste immer kürzer wird - und eine lange kann einem ein wenig in den Allerwertesten treten „zwinkern“-Emoticon Gute Programme sind zum Beispiel GoalsOnTrack oder Evernote. Falls du es ein wenig bunter magst, gibt es die Website Habitica, die das Ganze etwas spielerischer und bunter angeht und ein Belohnungssystem hat.

hoppel
hoppel 03.02.2017

Ich rate Dir, Deinen Tag genauso aufzubauen, wie er es früher zur Angestelltenzeit auch war. Du brauchst eine feste Struktur.

Du schreibst nicht, ob Du einen Laden hast oder Homeoffice machst, aber das ist letztendlich egal. Es gelten die gleichen Regeln. Zu einer bestimmten Zeit beginnst Du mit der Arbeit. Und zwar immer zur gleichen Zeit jeden Tag – und nicht dann, wenn Du ausgeschlafen hast. Du ziehst Dich ordentlich an und sitzt nicht im Schlafanzug am heimischen PC.

Es wird nicht im Internet rumgedaddelt, sondern gearbeitet. Wie früher im Job auch. Mit einer to do Liste, was heute und in der nächsten Zeit ansteht. Die wird abgearbeitet! Mit Buchhaltung musst Du Dich ja jetzt vermutlich völlig neu beschäftigen, also schaffe Dir ein Ablagesystem für Belege.

Eine Selbstständigkeit ist keine Freizeit. Es ist ein Job. Da brauchst Du keine Motivation, wenn Du Dich an die Regeln hältst, an die Du Dich im Job früher auch gehalten hast. Du wirst bald sogar mehr arbeiten als früher, aber Du tust es nun für Dich. Wenn Du nicht arbeitest, hast Du kein Geld. Also: Finger aus‘m Po und ran an die Struktur!

gluexfee
gluexfee 03.02.2017

Wie wäre es, wenn du damit anfängst, dass du dein Büro nach deinen Wünschen und Vorstellungen einrichtest? Das kann die pure Motivation sein, wenn du jeden Morgen ein Büro betrittst, das wunderschön zurecht gemacht ist und richtig Spaß macht, dass man es kaum erwarten kann, zu arbeiten. Und in einer Umgebung, die den eigenen Wünschen entspricht und in der man sich pudelwohl fühlt, lässt es sich gleich viel besser arbeiten.

Erinnere dich mit kleinen Post its daran, warum du dich selbstständig gemacht hast und welches Ziel du eigentlich vor Augen hast. Was du schon geschafft hast etc. Überlege dir, dass die Konkurrenz nicht schläft, während du es vielleicht gerade tust. Das spornt dich vielleicht an, denn dir könnten lukrative Aufträge durch die Lappen gehen.

Mach die ein Vision Board, auf dem du all deine Ziele und Träume sammelst. Das kann sein in Form von Ausschnitten aus Zeitschriften, Ausdrucke, Bildchen, Sprüche etc.

Als Selbstständige/r muss man schon (auf jeden Fall zu Anfang) wesentlich mehr leisten als in einem Angestelltenverhältnis.

Vielleicht hilft dir auch eine tägliche Routine. Ich stelle mir auch jeden Tag den Wecker, obwohl ich nicht unbedingt aufstehen muss, aber der frühe Vogel bekommt einfach mehr gebacken „zwinkern“-Emoticon

arthur
arthur 04.02.2017

Ein paar Tipps kann ich zusätzlich zu den genannten noch beisteuern. Geld zur Motivation reicht langfristig nicht aus. Es gibt immer intrinsische Motivationsquellen und extrinsische. Manche Aufgaben machen Spaß. Sie erledigen sich wie von selbst (= intrinsisch). Manche erledigt man als notwendiges Übel. Am Ende winken Belohnungen oder Vorteile (= extrinsisch).

1. To do-Liste machen und Aufgaben wie Termine behandeln

Vielleicht hilft es dir, anstehende Aufgaben als feste Termine in deinem Kalender festzuhalten. Termine werden in der Regel eher eingehalten, erledigt und abgehakt. Dadurch bekommst du automatisch einen Überblick über das, was in der Woche zu leisten ist und was du bereits geleistet hast. Das kann sehr motivierend und befriedigend sein.

2. Feedback einholen

Selbständige und Freiberufler brauchen Rückmeldung. Was lief gut, was könnte verbessert werden? Anders als im Angestelltendasein übernehmen Chef & Kollegen nicht mehr Lob & Kritik. Trotzdem braucht jeder Mensch ab und an Anerkennung. Feedback bekommst du von Kunden und Geschäftspartnern. Gleichzeitig ist deren Rückmeldung für dich eine wichtige Qualitätskontrolle. Du kannst aktiv ihr Feedback einholen. Schriftliche Statements sind sinnvoll. Positive O-Töne kannst du als Werbematerial nutzen, z.B. auf deiner Website oder auf Broschüren.

3. Networking betreiben

Vernetze dich mit anderen Selbständigen aus deiner Branche oder verwandten Bereichen. Niemand versteht dich und deine Probleme besser als Menschen in ähnlicher Situation. Manchmal kommt es im Alltag, auf Messen, bei der Arbeit zu interessanten Begegnungen. Reiche deine Visitenkarte weiter und suche aktiv Kontakt. Es gibt zig Facebookgruppen und Foren, aber auch Verbände und Vereine. In größeren Städten bilden sich oft Stammtische. Von einem regelmäßigen Austausch profitieren in der Regel alle Beteiligten. Alte Hasen geben Frischlingen Tipps. Umgekehrt bekommen sie einen neuen Blick auf alte Strukturen und entdecken möglicherweise Verbesserungspotential.

4. Partnersuche

Auch wenn du selbständig bist, heißt das nicht, dass du immer allein tätig sein musst. Manchmal lassen sich Projekte zu zweit besser abwickeln. Die Last von Arbeit und Verantwortung wird geteilt, kreative Ideen, Energie und neue Impulse verdoppelt. Feedback und gegenseitige Motivation gibt es inklusive. Oft entsteht automatisch ein gewisser sozialer Druck: Man will nicht weniger leisten als der andere. Also kniet man sich doppelt rein.

5. Kooperation & Kontrolle

Es ist oft einfacher, wenn zwei Personen sich gegenseitig "kontrollieren". Such dir einen Freund, dem du einmal die Woche zu einem festgesetzten Termin deinen "Wochenplan" vorstellst. Er kennt dann deine selbst gesetzten Ziele. Beim nächsten Gespräch fragt er dich nach dem Stand der Dinge, und du musst Rechenschaft ablegen, wenn es nicht geklappt hat, diese zu erreichen. Umgekehrt kannst du für ihn ebenfalls als Kontrollinstanz fungieren. Wenn beide das ernst nehmen, kann es gut funktionieren.

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