Religionsunterricht gehört abgeschafft - was meint ihr?

Religionsunterricht gehört abgeschafft - was meint ihr?

30.11.2016 von lena2000
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Eigentlich haben wir in Deutschland die Trennung von Kirche und Staat. Trotzdem wird Religion in jeder Schulform unterrichtet. Es handelt sich nicht um Privatschulen, sondern um staatliche Schulen. Das widerspricht sich in meinen Augen. Sogar auf dem Fachgymnasium ist Religion verpflichtend. Dabei hätte ich viel liebe Erdkunde als zusätzliches Fach gehabt. Damit kann man wenigstens etwas anfangen, denn man lernt etwas über Länder, Umweltprobleme und dergleichen.

Bewiesen ist in religiöser Hinsicht sowieso nichts, alles ist Weltanschauung und Glaube. Ich verstehe nicht, was das an der Schule zu suchen hat. Was meint ihr?

Antworten: 6

Beste Antwort
papyrus
papyrus 30.11.2016

Ich meine, dass Religion sehr wohl in die Schule gehört - ob man dazu nun Lust hat oder nicht. Religion ist ja nicht ein Fach, in dem der Glaube von Gott vermittelt wird, wie in der Kirche. Hier geht es um die Erklärung der Feiertage wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten. Heutzutage wissen ja leider die wenigstens, was es mit den Feiertagen auf sich hat, aber wollen alle immer schick frei haben.

Außerdem werden im Unterricht alle weitere Religionen aufgegriffen, wie der Islam, das Judentum, der Buddhismus etc. Da lernt man eine Menge, auch über die Länder und dergleichen. Ich glaube, du solltest dich mit dem Thema nochmals auseinandersetzen - scheint nicht zu schaden „lachen“-Emoticon

flocke71
flocke71 30.11.2016

Ich schließe mich meinem Vorredner an. Es geht nicht darum, den Kindern einen Glauben aufzuzwängen sondern vielmehr darum unsere Geschichte bzw. mögliche Entstehung nahe zu bringen. Für Kinder, die weder evangelisch noch katholisch sind, steht ja, wenn ich mich richtig erinnere, der Ethik-Unterricht zur Verfügung. Somit wird kein Kind dazu gezwungen, am Religionsunterricht teilzunehmen. Ich halte dieses Allgemeinwissen auch für wichtig, besonders für das spätere Leben. Stell dir mal vor bei Wer wird Millionär fliegt dein Kind raus, nur weil es nicht beantworten konnte, wer über's Wasser laufen konnte „zwinkern“-Emoticon 

schokominza
schokominza 30.11.2016

Hallo, ich denke schon auch, dass es dazu gehört. Auf der anderen Seite gibt es bei uns an der Schule mittlerweile sogar Religionsunterricht für Evangelisch, Katholisch und Muslimisch. Darüber hinaus können alle Eltern entscheiden, ob ihre Kinder am Unterricht teilnehmen. Sollten das nicht gewünscht werden, gibt es Ethik-Unterricht, den ich ebenfalls sehr sinnvoll finde. Ich denke es gehört zu unserer Kultur, dass wir unseren Glauben weitergeben. Sicherlich sind wir alle eine Welt, aber wir sind farbenfroh und sollten auch unseren Kindern die Möglichketi geben, die Facetten kennenzulernen.

arthur
arthur 01.12.2016

Ich bin gegen Religionsunterricht an staatlichen Schulen, denn die Trennung von Kirche und Staat ist in meinen Augen ein wichtiger Punkt. Das darf nicht nur auf dem Papier stattfinden. Daher bin ich auch gegen staatlich-kirchliche Feiertage. Es sollte eine gewisse Anzahl von Feiertagen staatlich-weltlicher Art geben, unabhängig von Religion. Inzwischen leben wir in einer mulitkulturellen Gesellschaft. Allen christliche Feiertage aufzuzwingen, ist nicht zeitgemäß. Wer gern religiöse Feiertage, egal, welcher Art, feiern möchte, kann das nach Feierabend privat erledigen.

Mir gefällt die weltanschauliche Manipulation von Kindern und Jugendlichen überhaupt nicht. Das suggeriert, dass es christliche Kinder, muslimische Kinder, jüdische Kinder, atheistische Kinder usw. gibt. So wirkt Religion in erster Linie trennend und konfliktstiftend.

Wenn Kinder alt genug sind, um selbst zu entscheiden, ob sie eine Religion wählen wollen oder nicht, sind sie schon jahrelang durch Elternhaus und Schule beeinflusst worden.

Ich bin daher für einen unabhängigen Ethikunterricht als Pflichtfach. Man darf gern neutral über alle Religionen informieren (und zwar nicht nur über die "großen"), aber ohne Indoktrination. 

tatiana
tatiana 01.12.2016

Ich habe Religion sogar als drittes Fach im Abitur gehabt und kann sagen, dass es auf diesem Level ganz sicher nicht mit Glaube oder Indoktrination zu tun hat. Es ist vielmehr Religionsvergleich, Geschichte und Interpretation von historischen Texten. Meine Kinder sind getauft und konfimiert, können Taufpate werden und kirchlich heiraten. Das sind Teile unseres gesellschaftlichen Lebens in Deutschland, die ich nicht missen möchte, auch wenn wir nicht an Gott glauben. Gebetet wurde mit den Kindern schon, da es für sie ein Halt war, dass der liebe Gott für sie da ist. Und im Unterricht erfahren sie dann eher, dass es ihn vielleicht nicht gibt als dass sie dort zum Glauben aufgefordert werden.

chrissie
chrissie 29.12.2016

Mein Sohn hatte die Wahl zwischen Religion und Ethik. Da die "Lehrer" in Religion allesamt Geistliche sind und er mit keinem klar kam, haben wir Ethik gewählt. Dort wird ebenso viel von Religionen vermittelt. Ich finde schon, dass diese Ansichten in die Schule gehören, schon alleine wegen der verschiedenen Glaubensrichtungen und moralischen Aspekte, die beleuchtet werden. Grade in einer Zeit, wo so viele Religionen in Deutschland gelebt werden dürfen, sollten Kinder auch z. B. über Islam oder Judentum aufgeklärt werden. Da mein Sohn kein Gymnasium besuchte, weiß ich nicht, ob es in Sachsen auch Pflicht wäre. Wichtig ist, dass den Kindern und Heranwachsenden klar gemacht wird, dass Glaube kein Zwang ist und jeder seinen eigenen Gefühlen folgen kann. Denn Zwang hätte für mich was Extremes und erinnert eher an die Koranschulen der IS. Das Wissen um Glaube, Moral, Werte usw. ist also meines Achtens in der Schule sehr wichtig, der Vergleich der einzelnen Religionen und die Geschichte dazu sogar interessant. Das wird bei uns sowohl in Religion als auch in Ethik vermittelt. Beeinflusst wurde und wird bei uns durch den Unterricht keiner, selbst wenn mein Sohn getauft ist, die Konfirmation lehnte er aus eigener Entscheidung ab.

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