Sind Wattestäbchen gefährlich?

26.01.2017 von moppel
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Ich mache meine Ohren jeden Tag mit einem Wattestäbchen sauber. Dazu sind sie doch da, oder? Sie heißen doch Ohrstäbchen. Mein Freund macht das nie. Er sagt, damit schiebt man das Ohrschmalz nur tief rein und es kann sich ein Propfen bilden. Hatte ich noch nie! Er lässt sich einmal im Jahr die Ohren ausspülen vom Ohrenarzt. Darauf hätte ich nun wiederum keine Lust. Was ist denn nun richtig?

Antworten: 4

Beste Antwort
blechtrommel
blechtrommel 26.01.2017

Hallo Moppel,

das ist doch mal eine echt interessante, weil ungewöhnliche Frage. Ich bin kein HNO-Arzt oder sowas, habe aber diverse Erfahrung mit dieser Problematik - meine Tochter war nämlich geradezu ein Präzedenzfall für das von dir beschriebene Thema. Vorab muss ich sagen: Ich nutze Wattestäbchen auch für die Entfernung des Ohrenschmalzes und hatte nie Probleme damit. Jetzt aber zu meiner Tochter.

Auch sie hat eigentlich immer diese Wattestäbchen benutzt. Als sie 12 war kam sie eines Abends zu meiner Frau und mir und hat darüber geklagt, dass sie immer schlechter hören würde - sie hatte total Angst davor, taub zu werden oder Hörgeräte tragen zu müssen. Der logische nächste Schritt war, mit ihr am nächsten Tag zum HNO-Arzt zu fahren, damit er sich das Problem mal näher ansehen kann. Des Rätsels Lösung war sehr schnell gefunden: Tatsächlich ein dicker Propfen Ohrenschmalz, der sich vor dem Trommelfell angesammelt hatte. Der Arzt hat diesen Pfropf dann mit seinem "Werkzeug" entfernt und danach gespült - und alles war wieder gut.

Soweit zu meinen Erfahrungen damit. Man könnte also sagen, dass sowohl du als auch dein Freund recht haben. Der HNO Arzt hat mir damals dann erklärt, wie sowas passieren kann, obwohl man doch regelmäßig mit Wattestäbchen Pflege betreibt. Der Trick ist, dass die Stäbchen ganz langsam ins Ohr eingeführt werden müssen - und sich dabei um die eigene Achse drehen sollen, damit das Schmalz von der Watte aufgenommen und nicht nur in Richtung Trommelfell geschoben wird.

Es ist also keine philosophische Frage, sondern nur eine Frage der richtigen Handhabung. Gelegentliche Ohrspülungen durch den Arzt sind aber trotzdem keine schlechte Idee. Die Kombination von beidem ist wohl ideal, würde ich meinen.

Viele Grüße

Micha

moppel
moppel 26.01.2017

Ich drehe immer! Dann haben mir meine Eltern das ja richtig beigebracht. Dankeschön!

katzenlady
katzenlady 26.01.2017

Die Technik mit dem Drehen ist tatsächlich ganz wichtig. Mein Ohrenarzt hat mir allerdings mal gesagt, dass man trotzdem nie tatsächlich in das Ohr gehen soll, weil man damit einfach Reizungen riskiert! Gerade wenn irgendetwas im Ohr gereizt ist, kann man mit dem Stäbchen schon mal Keime ins Ohr hineintransportieren. Das Ohrenschmalz ist ja selbst schon ein Selbstreinigungsmechanismus der Natur, der seine Aufgabe bei einem gesunden Menschen auch völlig ausreichend erfüllt. Ohrenstäbchen sind eigentlich nur dafür da, die Ohrmuschel außen zu reinigen, wenn sich mal Ohrenschmalz nach außen verirrt.

alex0305
alex0305 26.01.2017

Ich denke nicht, dass man mit Ohrenstäbchen etwas falsch machen kann wenn man vorsichtig ist. Natürlich sollte man nicht wie wild im Ohr rumstochern, sondern das Innere vorsichtig reinigen. Sinn macht auch, wenn man das Stäbchen vorher etwas anfeuchtet. Bei Kindern sollte man darauf achten das man extra Ohrenstäbchen benutzt, weil anderenfalls das Trommelfell beschädigt werden könnte. Wenn man keine Stäbchen mag, gibt es auch die Möglichkeit das Ohr ganz normal mit Wasser durchzuspülen. Dies macht man am besten unter der Dusche. Allerdings muss man darauf achten dass das Wasser im Anschluss wieder ablaufen kann, da sich sonst schmerzhafte Ohrenentzündungen bilden können.

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