Ihr Lieben, ich bin mittlerweile etwas über ein Jahr mit meinem Partner zusammen. Leider kann er gar nicht "ich liebe Dich" zu mir sagen 
Um dafür vielleicht eine Erklärung zu finden muss ich etwas weiter ausholen. Er ist von Natur aus kein sehr gefühlsbetonter Mensch. Nach außen hin tritt er als Macho auf, obwohl er innerlich doch sehr sensibel ist.
Sein Elternhaus ist recht kühl, ich denke, dass er daher gar nicht sooo viel Wärme und Zuneigung kennt. Wahrscheinlich stand er hinter seinem Bruder zurück, denn dieser hat studiert und mein Freund war in der Schule mehr schlecht als recht. Im letzten Jahr hat ihn seine Frau nach 10 Jahren Ehe sitzen lassen, mit einem frisch gebauten Haus, in das sie nicht mal mehr eingezogen ist. Das zog ihm den Boden unter den Füßen weg, zumal ein mittlerweile 11-jähriger Sohn vorhanden ist.
Er aß nichts mehr, ritzte sich, der Arbeitgeber schickte ihn sogar in Zwangsurlaub. Über den Sommer war er dann mit einer 23-jährigen zusammen, klar, das tat seinem Ego nach der Enttäuschung gut, er ist übrigens 45 Jahre alt. Es hielt vier Monate, sie ist als Flittchen bekannt, betrog ihn dann auch gleich mit zwei Typen, er hing wieder durch und ritzte sich
Er war total happy als er mich kennenlernte, aber in dem einen Jahr hab ich viel kämpfen müssen und aushalten müssen. Er hat kein tolles Bild von Frauen mehr, verständlicherweise, und auch kaum mehr Vertrauen, darunter muss ich leiden, auch wenn ich ganz anders bin Anfangs sagte er immer, dass es für ihn die Liebe nicht mehr gibt, er würde mich mögen. Im letzten Sommer machte ich dann Schluss, weil ich diese Kälte nicht mehr aushielt trotz aller Liebe. Ich schrieb ihm all meine Gefühle, da hat es bei ihm wohl klick gemacht und er war nur noch am heulen und bat um eine zweite Chance, die ich ihm auch gab. Fortan konnte er auch "ich liebe Dich" sagen, aber nur für zwei bis drei Monate, seit Monaten höre ich wieder nichts. Warum fällt das Männern so schwer?
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Ich würde nicht sagen, dass es Männern generell schwer fällt "Ich liebe Dich" zu sagen. Allerdings sind diese drei Worte auch ziemlich abgegriffen. Jeder benutzt sie ständig in banalen Zusammenhängen. "Ich liebe Pizza!", "Ich liebe schnelle Autos", "Ich liebe Dich!"
Da frage ich mich, geht das nicht schöner, individueller?
Taten sagen sowieso mehr als Worte. Wie schaut er dich an? Ist er liebevoll zu dir? Macht er Dinge für dich? (Mal aufräumen, mal Essen kochen, mal kleine Überraschungen ausdenken, dich spontan in den Arm nehmen, etwas Liebes sagen?) Nach so etwas würde ich auch schauen. Vielleicht fasst er seine Empfindungen nicht in Worte, zeigt sie dir aber.
Wie reagiert er, wenn du zuerst "Ich liebe Dich" sagst? Kommt dann ein "Ich dich auch"? Oder "Ditto"? Oder reagiert er nicht?
Ich denke, seine Vergangenheit steht ihm letztendlich im Weg. Erfahrungen hinterlassen Spuren. Aber das kann vermutlich nur durch eine Therapie oder Paartherapie verbessert werden... Habt ihr das mal in Erwägung gezogen?
Dass das Männern per se schwer fällt, kann ich so gar nicht bestätigen. Das ist eine reine Charaktersache, unabhängig vom Geschlecht! In meiner Beziehung ist es zum Beispiel genau andersherum, da tue ich als Frau mich schwer mit den drei Wörtchen und er überhaupt nicht
Ich habe auch schon einen Partner gehabt, der es gar nicht konnte. Auch der war von der Vergangenheit gezeichnet und nicht wirklich beziehungsfähig.
Versuch, dich von dem "Ich liebe dich" unabhängig zu machen. Vielleicht verbindet er schlechtes damit und fühlt sich deshalb nicht wohl dabei. Vielleicht hält er es für eine Floskel. Oder er hat ganz andere Gründe. Eines jedenfalls ist sicher: Es braucht kein "Ich liebe dich", um zu lieben! Im Gegenteil denke ich sogar, dass ein erzwungenes "Ich liebe dich" im Grunde genommen nichts wert ist. So eine Aussage sollte spontan und von selbst und von Herzen kommen. Vielleicht kann er es irgendwann, vielleicht auch nicht. Wenn er dich liebt, wirst du es zur Not auch ohne die drei Wörter merken. Und wenn nicht, solltest du in dich hineinfühlen, ob dir das wirklich gut tut.
einem Jahr mal schüchtern nachgefragt habe, ob er mich liebt. Seine Antwort war: „Ich habe mich an Dich gewöhnt“. Das klingt jetzt schlimmer, als es ist. Er ist einfach kein Dummschwätzer, sondern jemand, der jeden Tag an mich denkt und mit mir zusammen durch alle Höhen und Tiefen des Lebens gegangen ist und hoffentlich weiter gehen wird.
Ich habe viele Jungs gehabt vor ihm, die mir rote Rosen geschenkt haben und erzählten, dass sie mich lieben, lange bevor sie mich gut genug kannten. Das war hohles Phrasengedresche. Das war nichts wert. Wir sind nicht mehr zusammen.
Was bedeuten diese Worte? Eigentlich will ich sie auch gerne hören. Aber lieber sehe ich, wie er mir bei Minusgraden einen Reifen wechselt, nachts für meine schokoladen an die Tankstelle fährt oder mir das Frühstück ans Bett bringt. Anfangs war ich unsicher und teilweise auch sauer und enttäuscht. Heute bin ich es nicht mehr, weil ich weiß, was ich habe.