hi, bin gerade auf 180. Mein Freund geht ständig davon aus, dass ICH für alles mögliche verantwortlich wäre. Geschenke verpacken, Abwasch, Essen machen und überhaupt für alles, was so im Alltag anfällt. Das hängt mir mittlerweile echt zum Hals raus.
Wenn ich ihn nicht mehr lieben würde, würde ich ihn glatt auf die Straße setzen. Genau da liegt auch das Problem - ich hänge sehr an ihm, aber er treibt mich mit seiner Art ständig zur Weissglut. Irgendwie will und muss ich ihm aber mal begreiflich machen, dass auch er einen Anteil der täglichen Aufgaben übernehmen muss, sonst ist es irgendwann wohl vorbei, denn auch meine Geduld kennt Grenzen. Eben bat ich ihn, den Müll rauszubringen. Nach einer kurzen Diskussion hat er es dann aber widerwillig und unter Genörgel gemacht. Als er mit der Mülltüte an mir vorbeiging meinte er nur so beiläufig "Warum muss eigentlich immer ich sowas machen?"
Mir geht es dabei um Gerechtigkeit. Arbeiten wir beiden gleich viel, teilen wir uns die Hausarbeit. Verdient einer mehr, zahlt er auch mehr. (Hatten wir übrigens auch schon, dass meine Frau mehr verdient hat, dann musste sie mehr zahlen. Das ist auch nicht automatisch der Mann).
Ich kann nicht kochen. Also macht das meine Frau und ich erledige dafür den Abwasch. Ich mache auch den Müll und die Wäsche. Wir putzen samstags gemeinsam. Ich kaufe samstags groß ein, alles was wir für das Wochenende frisch brauchen und die ganze Woche über, und sie kauft unter der Woche frische Zutaten ein.
Als sie aber ein paar Jahre lang nur halbtags gearbeitet hat, weniger verdient hat, weniger eingezahlt hat – musste sie auch mehr vom Haushalt übernehmen. Sie hatte ja die Zeit dazu.
Also wir teilen es fair auf und sind beide zufrieden damit. Wenn Du genauso viel arbeitest wie er, sollte er im Haushalt mithelfen. Es sei denn, er kauft sich frei und zahlt viel mehr der gemeinsamen Ausgaben.
Ich habe letztens einen lustigen Vortrag von Vera Birkenbihl gesehen.
Also, da wurde gesagt, dass Männer das genörgel der Frauen manchmal nicht vestehen. Vielleicht denkt dein Mann ja tatsächlich, er würde den Müll dauernd runter tragen. Dann lass es doch einfach mal drauf ankommen, und trage ihn nicht mehr runter. Wenn es dann irgendwann eklig wird, bemerkt er vielleicht was?
Oder ihr macht nen Haushaltsplan. eine Woche er, eine Woche du. Das hat bei uns auch gut gepasst.
Dann musst du allerdings auch damit leben können, dass er möglicherweise eine andere Toleranzgrenze hat
Das Problem ist vermutlich, dass ihr unterschiedliche Bedürfnisse in punkto Sauberkeit habt. Natürlich solltet ihr im Idealfall beide die Hausarbeit unter euch aufteilen. Mit einem Haushaltsplan, der sich wöchentlich ändert, haben wir keine guten Erfahrungen gemacht. Wir teilen die anfallende Arbeit nach der Art auf.
Meine Jobs: Abwaschen, Küche putzen, Einkaufen, Saugen, Wäsche waschen & bügeln
Ihre Jobs: Reparaturen aller Art, Renovierungen, Abfall-Management, Bad, Flure, Arbeits- & Schlafzimmer putzen
Gemeinsame Jobs: Kochen, Katzenversorgung
Das kann man nicht vergesssen oder durcheinander bringen. Für uns funktioniert es so sehr gut. Dass da die Toleranzgrenzen unterschiedlich sein können, wie @karo schrieb, stimmt allerdings auch bei uns! Meine Partnerin entsorgt den Müll sofort, weil für sie alles extrem riecht. Sie erträgt schlechte Gerüche nicht. Bin ich mit Kücheputzen zu langsam, kommt sofort Kritik. Dann müssen alle Türen geschlossen werden, bis ich das beseitigt habe...
Bei uns in der Partnerschaft gibt es eine ganz klare Regel dazu: Ich bezahle alles, Sie macht alleine die komplette Hausarbeit. Beide sind mit dieser Lösung zufrieden!