Was bringt eine Chefarzt-Zusatzversicherung?

23.11.2016 von titus
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Meine Freundin hat eine Zusatzversicherung, bei der sie ein 1-Bett-Zimmer oder 2-Bett-Zimmer im Krankenhaus garantiert hat und eine Chefarztbehandlung. Das mit dem Zimmer verstehe ich und finde ich auch richtig gut. Alleine die Vorstellung, nach einer Operation mit sechs anderen Kranken in einem Zimmer zu liegen, von denen drei schnarchen und fünf ständig die ganze Großfamilie zu Besuch haben, ist mir ein Graus. Trotzdem ist mir da noch nicht alles klar. Wer von Euch hat so eine Versicherung und sie mal in Anspruch genommen oder jemand, den er kennt? Wozu soll der Chefarzt gut sein? Der hat doch vermutlich gar keine Ahnung von meinem speziellen Fall? Da bin ich doch lieber bei einem Facharzt? Oder ist damit gar nicht die Person Chefarzt gemeint? Oder schließen Leute das ab, weil sie immer nur mit dem Chef verhandeln und nicht mit Angestellten? Ich denke, Krankenhäuser sind so überbelegt. Wo nehmen die dann in meinem Fall auf einmal ein kleines freies Zimmer her? Oder komme ich dann doch in ein volles Zimmer?

Antworten: 2

Beste Antwort
nussknacker89
nussknacker89 24.11.2016

Grundsätzlich ist es so, dass der Chefarzt immer über alle Fälle auf seiner Station unterrichtet ist. Dafür gibt es ja unter anderem regelmäßige Teamsitzungen. Er behandelt halt dann nicht selber, denn dafür gibt es Oberärzte oder eben den Stationsarzt.

Bei einer Zusatzversicherung gibt es halt eine Visite und persönliche Betreuung durch den Chefarzt. Das ist meiner Meinung aber nicht zwingend notwendig, es sei denn, man fühlt sich dadurch einfach besser. Besondere Krankheiten schaut sich der Chefarzt so oder so persönlich an.

Ein Einzelzimmer kann schon ein großer Vorteil sein. Man hat einfach seine Ruhe, was der Genesung oft dienlich ist. Wenn aber die Betten knapp sind, kann es durchaus sein, dass man gefragt wird, ob man nicht doch einen Mitpatienten aufnehmen kann, bevor dieser auf dem Gang liegen muss. 

Ich würde so eine Versicherung nicht abschließen und das Geld sparen.

schokominza
schokominza 30.11.2016

Die Chefarzt-Behandlung bei der Versicherung kann dann sinnvoll sein, wenn du nicht möchtest, dass die Kasse hinterher sagt: "Das erstatten wir nicht, das war eine Wahlleistung."

Du kannst nämlich wählen, ob du vom Chef behandelt werden willst oder nicht. Bei schweren Erkrankungen ist der Chef immer mit im Boot, da hast du keine Wahl.

Man hat früher mal gesagt, dass der Chefarzt die beste Behandlung bietet, was aber meiner Meinung nach heute nicht mehr gültig ist.

Ein Problem kann es allerdings sein, und das ist mir passiert, wenn du mit dem behandelnden Arzt nicht zurecht kommst und den Chefarzt anforderst. Dann kann dir das als Wahlleistung in Rechnung gestellt werden. Hast du die Zusatzversicherung, zahlst du nicht drauf.

Viele Menschen möchten aber generell vom Chefarzt behandelt werden, weil sie der Meinung sind, wie oben gesagt, er habe die besseren Erfahrungswerte. Meist behandeln recht junge Ärzte in Krankenhäusern. Wer sich quasi vor den "Anfängern" schützen möchte, ist mit der Chefarzt-Option gut beraten.

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