Was gehört alles zur Krebsvorsorge und wann sollte man hin?

05.05.2017 von happily
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Mich würde mal interessieren, in welchen Bereichen eine Krebsvorsorge angeboten wird und ab welchem Alter man dort hin sollte. Gibt es da Unterschiede zwischen Frauen und Männern, abgesehen vom gynäkologischen Aspekt?

Antworten: 1

arthur
arthur 06.05.2017

Beim Lesen deiner Frage regte sich bei mir sofort das Gewissen. Ich habe die Krebsvorsorge bzw. Früherkennung ganz schön schleifen lassen. Dabei sollte man die Angebote, die es gibt, wirklich wahrnehmen. Das kann einem das Leben retten. Die Teilnahme daran ist freiwillig. Es gibt also keine Nachteile, falls man nicht hingeht und an Krebs erkrankt. Es handelt sich einfach um Angebote, mit denen man die eigene Gesundheit besser im Blick behalten kann. Bestimmte Untersuchungen richten sich an alle Menschen, unabhängig vom Geschlecht. Andere nur an Frauen bzw. nur an Männer.

Meine persönlichen Ausreden, nicht regelmäßig zur Krebsvorsorge zu gehen:

  • Keine Zeit
  • Keine Lust
  • Sorge, dass da „was ist“
  • Abneigung gegen diese unerfreulichen, intimen Untersuchungen

Unterschied zwischen Vorsorge und Früherkennung

Vorsorge heißt: Dem Krebs vorbeugen, sodass er gar nicht erst entsteht. Früherkennung bedeutet: Gewebeveränderungen fallen bei Untersuchungen auf, wenn sie noch im Anfangsstadium sind. Kleine Tumore sind leichter zu entfernen und zu behandeln als große. Am schwierigsten wird es, wenn sie bereits gestreut haben.

Krebsfrüherkennungsprogramme in Deutschland

Hier finanzieren die Krankenkassen in bestimmten Abständen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen. Dazu kommt noch der Gesundheits-Check-up ab 35 Jahren, bei dem der Fokus auf dem Herz-Kreislauf-System, Diabetes und Nieren liegt.

Krebsfrüherkennung - Untersuchungen speziell für Frauen

  • Gebärmutterhalskrebs: Frauen haben ab dem 20. Lebensjahr 1 x pro Jahr die Möglichkeit, ihre Genitalien untersuchen zu lassen. Dabei wird ein Abstrich von Gebärmuttermund und Gebärmutterhals gemacht.
  • Brustkrebs: Ab dem 30. Lebensjahr sollten Frauen einmal jährlich ihre Brüste und Achselhöhlen abtasten lassen. Frauenärzte unterstützen auch bei der Selbstuntersuchung und geben Tipps, wie man dabei vorgehen sollte. Ab dem 50. Lebensjahr hat jede Frau Anspruch auf eine Mammographie. Dazu wird sie eingeladen. Bei uns steht ein LKW auf dem Supermarktparkplatz mit einem mobilen Gerät. Man bekommt einen festen Termin. Das endet mit dem 69. Lebensjahr. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Für sie gibt es keine Früherkennungsprogramme, vermutlich, weil die Tumorart im Verhältnis zu selten auftritt, um das zu rechtfertigen.

Krebsfrüherkennung - Untersuchungen speziell für Männer

  • Prostatakrebs: Männer ab 45 können 1 x im Jahr ihre Prostata vom Enddarm aus abtasten lassen. Außerdem werden die äußeren Genitalien untersucht und die Lymphknoten in der Leiste abgetastet.

Untersuchungen für Frauen und Männer

  • Hautkrebs: Wer sich viel in der Sonne aufhält, das Solarium nutzt, Sommersprossen und Leberflecke hat, sollte auf jeden Fall an dieser Untersuchung teilnehmen. Ab dem 35. Lebensjahr dürfen Männer und Frauen alle zwei Jahre zur Hautkrebsfrüherkennung. Dabei werden sie zu Hautveränderungen befragt und der gesamte Körper, einschließlich des Kopfes, wird eingehend untersucht.
  • Dickdarmkrebs: Menschen zwischen 50 und 54 können 1 x jährlich einen Test auf verborgenes Blut im Stuhl machen lassen. Bei Männern wird dazu der Enddarm digital-rektal untersucht, was zur Prostatakrebsfrüherkennung gehört. Ab 55 wird eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) vorgenommen, die entweder 1 x nach zehn oder mehr Jahren wiederholt werden kann. Wer das nicht möchte, kann stattdessen den Stuhl alle 2 Jahre auf verborgenes Blut testen lassen.

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