Was ist bei einem Freigehege für Kaninchen zu beachten?

Was ist bei einem Freigehege für Kaninchen zu beachten?

11.04.2017 von chainsmoke
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Hi,
da das Wetter jetzt schöner wird, möchten wir gerne im Garten ein Freigehege für unsere Kaninchen selbst bauen. Zunächst vergrößern wir einen Stall, den wir gekauft haben und möchten daran gerne ein großes Gehege anbauen. Da es das erste Jahr ist, in dem die Hasen raus dürfen, wüsste ich gerne, was man alles beachten sollte, wenn man sie den Sommer über draußen lässt.

Antworten: 2

Beste Antwort
arthur
arthur 11.04.2017

Zunächst einmal finde ich es ganz toll, dass du deinen Kaninchen ein Außengehege bauen möchtest. Das bedeutet eine schöne und artgerechtere Haltung, und die Tierchen werden es dir auf jeden Fall danken. Sie lieben es, durch das Gras zu hoppeln, Wind zu spüren, die Gerüche aufzunehmen und fühlen sich einfach wohl.

Gleich vorweg: Je größer die Laufzone, desto besser. Aber es kommt natürlich auch auf die Einrichtung an. Damit sich die Kaninchen wohlfühlen, kannst du ihnen eine ganze Menge bieten. Du kannst das Gehege z.B. mit einem Kinderhaus kombinieren.

Der ideale Standort für das neue Kaninchengehege

  • Im Sommer müssen unbedingt ausreichend Schattenplätze vorhanden sein, damit sich die Kaninchen aus der Sonne zurückziehen können. Ideal wären Bäume und Sträucher. Sie brauchen auch reichlich Wasser.
  • Achte darauf, dass keine giftigen Pflanzen im Gehege oder in erreichbarer Umgebung wachsen.
  • Das Gehege sollte so angelegt sein, dass ihr es gut erreichen könnt. Wenn ihr es vom Haus aus gut sehen könnt, merkt ihr schneller, falls etwas nicht in Ordnung ist, und könnt eingreifen.
  • Es sollte möglichst wettergeschützt sein bzw. Unterschlupfmöglichkeiten bieten, wenn es regnet, stürmt, sehr heiß wird usw.

Kaninchengehege sicher gestalten

Füchse und Marder sind die großen Feinde der Kaninchen. Sie brauchen ein sicheres Gehege, das sie von allen Seiten und von oben (!) schützt. Viele Tierfreunde vergessen die Sicherung nach oben. Aber Füchse und Marder überwinden das Gehege mühelos. Du brauchst also z.B. ein Pyramidengehege mit entsprechenden Dachblatten. Ich würde darauf achten, dass ihr darin stehen könnt. Das macht die Reinigung einfacher.

Meide für das Einzäunen den angepriesenen „Kaninchendraht“. Der ist viel zu dünn. Verwende lieber verzinkten, richtig stabilen Volierendraht. Durch seine Viereckform ist er sehr stabil und für Marder & Co. nicht zu knacken. Bei den Türen musst du ebenfalls auf Sicherheit setzen. Gib lieber mehr Geld aus als zu wenig. So ein Gehege baut man nur einmal.

Tipp: Am besten setzt du auch gleich Fliegengitter mit ein. Das schützt deine Kaninchen vor Insekten und damit vor Krankheiten. Denn natürlich musst du auch im Außenbereich bedenken, dass sie einen regelmäßigen Gesundheitscheck brauchen.

Das Kaninchengehege tierfreundlich & artgerecht einrichten

  • Kaninchen brauchen einen Buddelbereich mit Sand.
  • Fressplatz und Trinknapf sind wichtig.
  • Es sollte einen Ausguck geben.
  • Ein Kaninchenhaus darf nicht fehlen (eventuell kommt ein Kinderhaus oder ein Hühnerhaus in Frage, das ihr anpasst.)
  • Ein Weidentunnel wird gern angenommen, denn er bietet tolle Möglichkeiten für Kaninchen, sich darin zu verstecken.

Kaninchengehege nach unten sichern

An den Gehegerändern sollten am besten Gehwegplatten (mindestens 30 cm breit) verlegt werden. Sonst können sich die Kaninchen einen Weg hinausbuddeln. Bodenbelag für dein Kaninchengehege:

Erde:

Ist das Gehege groß, gibt es kaum ein Problem. Bei kleineren Gehegen verwandelt sich die schöne Wiese schnell zu einem unerfreulichen Schlammloch, wenn es öfter regnet. Dann verschmutzen die Kaninchen. Eine schöne, tierfreundliche Umgebung wäre das nicht mehr. Darum ist es besser, unterschiedliche Bodenbelege zu verwenden. Naturboden ist schwer zu pflegen und erst bei Gehegen ab 30m² wirklich sinnvoll.

Sand:

Sandboden ist als Buddelzone ein Muss. Ein gewisser Bereich im Gehege sollte dafür reserviert werden. Man kann auch einen entsprechenden Sandkasten vorsehen, der in die Erde eingelassen wird.

Rindenmulch:

Rindenmulch ist optisch angenehm anzusehen und bietet sich zum Laufen an. Er muss in regelmäßigen Abständen (4 x jährlich wenigstens) ausgetauscht werden. Problem ist, dass dort Schimmelpilze entstehen können. Rindenmulch muss unbedingt sehr hochwertig sein. In Billigprodukten sind oft Schadstoffe enthalten. Also auf entsprechende Siegel achten! Ein gewisser Platz im Gehege könnte mit Rindenmulch ausgestattet werden.

Stroh & Heu:

Das ist in überdachten Bereichen prima geeignet. Kann kein Regen eindringen, lässt sich Stroh und Heu gut verwenden. Voraussetzung: Der Boden muss nach unten dicht sein. Das kann man mit Platten oder Folie entsprechend realisieren. Nass werden darf beides nicht, sonst gibt es Schimmel.

Gehwegplatten:

Damit lässt sich ein pflegeleichter, hygienischer Boden legen. Wenn du deinen Kaninchen ein Stück Wiese bietest, dazu eine ordentlich große Buddelkiste, einen kleineren Bereich mit Rindenmulch, einen gemütlichen Unterschlupf mit Heu und Stroh, sind Gehwegplatten für den Rest des Geheges eine gute Idee. Auflockern könnt ihr das mit Holzbrettern zum Sitzen.

Kies und Steine:

Darauf würde ich verzichten. Kaninchen finden darauf schlecht Halt. Sie laufen ungern darüber.

tina68
tina68 11.04.2017

Wenn sie Tag und Nacht draußen sein sollen muss das Gehege absolut sicher gegen Fressfeinde sein. Dazu gehören auch in der Großstadt vor allem Ratten. Auch, wenn Du noch nie eine gesehen hast, sie werden kommen.

Also entweder kommen die Kaninchen nachts rein oder der Außenbereich muss eine Festung sein. Ein Netz obendrüber reicht nicht aus, es muss dann ein festes Dach darauf. Das ist ohnehin wichtig, dass die Kaninchen gegen Zugluft und Regen geschützt sein müssen. Bitte denke an die vielen Tage, an denen es stürmt und schüttet und nicht nur an die aktuellen netten Frühlingstage.

Der Boden muss von unten gesichert sein. Entweder durch einen Betonboden oder durch Volierendraht, der eingegraben wird. Nicht nur Kaninchen buddeln sich raus – auch Ratten buddeln sich rein. Nur den Rand zu schützen ist leider zu kurzfristig gedacht.

Von Rindenmulch rate ich ab. Er ist generell zu feucht, Keime vermehren sich dort rasend schnell. Eine Ecke mit Pinienmulch kannst Du einrichten. Der ist zwar teuer, aber dafür trocken.

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