Hi.
Seit einem Jahr wohne ich mittlerweile zusammen mit meiner Mitbewohnerin in einer WG. Inzwischen hat sich aber rausgestellt, dass wir sehr unterschiedliche Ansichten haben, was das Putzen angeht. Ich bin absolut kein unsauberer Mensch, aber sie ist im Vergleich schon sehr reinlich. Es kommt öfter vor, dass wir uns darüber streiten, wie sauber es jetzt sein muss, wann der Müll runtergebracht wird, etc. Am Ende lenke ich dann meistens ein und mache es so wie sie es will, aber immer wieder gibt es vorher Streit. Das nervt und kann so nicht bleiben. Was kann man denn da am besten machen?
Die ganz klassische Lösung wäre natürlich ein Putzplan. Setzt euch zusammen und findet einen Kompromiss, der für euch beide (!) in Ordnung ist. Daran muss ich dann anschließend jeder halten - was auch beinhaltet, dass deine Mitbewohnerin keinen Stress machen darf, bevor die "Frist" dafür auch tatsächlich gekommen ist.
Gerade beim Müll herausbringen nützt so ein Plan allerdings herzlich wenig, und auch ganz allgemein bin ich kein großer Freund von Putzplänen. Die führen oft bloß dazu, dass jeder die anderen überwacht und es fürchterlich unentspannt wird. Was also tun? Wenn eure Ansichten in Sachen Ordnung so weit auseinander gehen, ist es unwahrscheinlich, dass einer von euch eine komplette Kehrtwende machen wird. Das einfachste wäre wohl, sich passendere Mitbewohner zu suchen, aber das ist bekanntlich nicht immer einfach. Schon gar nicht mit dem klammen Geldbeutel eines Studenten oder Azubis.
Eine Möglichkeit wäre, Zuständigkeiten für die Räume zuzuteilen - und ihr dann die Räume zu geben, die ihr am wichtigsten sind. Dann hat sie deren Aussehen selbst in der Hand und du musst nicht bei allen Räumen permanent gucken, ob es auch penibel genug ist. Natürlich ist es trotzdem möglich, dass sie dann weiter herummäkelt - aber es ist zumindest einen Versuch wert.
Wenn man nicht auf einen Nenner kommt beim Thema Putzen und Sauberkeit, gibt es auch andere Kompromisse. Du kannst beispielsweise öfter kochen und sie putzt mehr. Streit muss zu dem Thema wirklich nicht ständig sein, da muss eine grundsätzliche Regelung her, damit das nicht zu sehr im Vordergrund steht.
Du kannst Dir auch einfach mal zeigen lassen, wie sie es geputzt haben möchte. Zu sauber und zu ordentlich gibt es ja eigentlich nicht. Vielleicht hast Du nur noch nicht die richtigen Techniken drauf, das kann man aber lernen. Ich denke, sie würde sich sehr freuen, wenn Du Dich für das Thema interessierst.
Es geht ja nur um die Gemeinschaftsräume. In Deinem Zimmer kannst Du leere Pizzakartons stapeln, wie Du willst. Aber eine Küche und ein Bad müssen sauber sein. Da gebe ich ihr recht.