Wie bekommt man die Katze in die Transportbox?

15.07.2017 von melrose
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Hallo und guten Abend,
ich habe ein ziemlich großes Problem, welches hier bestimmt auch so einige Katzenbesitzer kennen. Trotzdem hoffe ich sehr, daß mir vielleicht jemand mit einer guten Lösung helfen kann.

Ich muss wegen einer OP nächste Woche zum Tierarzt, es gibt also morgens einen festen Termin. Unsere Katze allerdings scheint bereits Abend zuvor zu merken, was ihr blüht. Sie scheint es förmlich zu riechen, daß am nächsten Morgen die Transportbox aus dem Keller geholt wird und ich sie einpacken will. Wir hatten das Spielchen letzte Woche schon mal, da hat es geschlagene 2 Stunden gedauert, bis ich sie in der Transportbox hatte! Und darüber habe ich fast die Nerven verloren. Sie wehrt sich mit allem, was sie hat. Ich habe alles probiert, wirklich alles. Leckerchen in die Box, keine Chance - obwohl sie sonst so scharf darauf ist. Sie merkt es... Will ich sie von vorne in die Box stecken, streckt sie alle Beine auseinander, sodass es nicht geht. Mache ich den Deckel ab und will es von oben versuchen, drückt sie so sehr nach oben und will springen, daß ich gar nicht erst versuchen muss, den Deckel zu schließen.

Gibt es Tipps oder Tricks, das Drama abzukürzen? Ich wäre wirklich für jede noch so kleine Idee sehr dankbar..

Schönen Abend Euch noch,

Liebe Grüße
Melanie

Antworten: 4

Beste Antwort
kleinehexe
kleinehexe 16.07.2017

Meine beiden sind zum Glück ganz umgänglich. Wenn die die Transportbox sehen, werden sie allerdings schon mal spontan unsichtbar „laut lachen“-Emoticon

Für mich hat sich auch die rabiate Methode bewährt. Ich locke die beiden einzeln (wichtig! Denn wenn einer sieht, wie ich den anderen packe, habe ich verloren) mit den besten Leckerchen an, greife beherzt ins Nackenfell und stopfe die Katze in die Box. Da ich Boxen mit Fronteingang habe, stelle ich die aufrecht hin und lasse die Katze mit dem Hinterende voran reinrutschen. Eventuell im Weg stehende Gliedmaßen werden mit der freien Hand zusammengehalten. Schnell den Deckel zu, fertig. Ich habe aber, wie gesagt, auch nette Katzen und kann nicht sagen, ob man mit einem wehrhaften Exemplar auch so umgehen kann!

Noch wichtig:

  • Die Katze niemals nur am Nackenfell tragen, sondern immer eine Hand unterm Hinterteil! Sonst kriegt sie Panik. Ich lasse das Hinterteil nur für die wenigen Sekunden los, in denen ich die Katze in der Box versenke.
  • Sei selbst so ruhig und entspannt wie möglich, sonst dreht die Katze sofort auf.
  • Nenn sie während der Prozedur möglichst nicht beim Namen, sie könnte ihn sonst schlecht verknüpfen.

Wenn du mehrere Katzen transportierst:

  • Fang mit der scheueren (oder klügeren) an.
  • Mach das getrennt! Wenn die eine zusieht, kriegst du die andere nicht mehr.
  • Wenn du die erste Katze eingetütet hast, stell sie irgendwo hin, wo die andere das Jammern nicht hören kann. Sonst riechen sie Lunte.
muddi
muddi 16.07.2017

Ich fackele da nicht lange. Die Katze wird am Genick gepackt und in den Korb gestopft. Eine Hand habe ich ja frei um die Beine zu sortieren. Ich mache doch keine zwei Stunden rum damit, das geht zack zack. Wenn Du es alleine nicht schaffst, würde zwei Hände mehr, die die Katzenbeine bündeln, auch helfen.

Geht auch das nicht, dann wickele sie in ein Handtuch ein.

Den Korb stelle ich zwei Tage vorher schon parat, damit die Süßen den Braten nicht riechen und sich irgendwo verstecken, wo ich sie nicht finde. In unserem Haus ist das leider möglich und im Keller hinter der Waschmaschine bekomme ich sie nicht raus.

Den Kater erwische ich meist im Tiefschlaf und bei der Katze hilft ihre Lieblingskatzenmilch. Wenn ich die schüttele, kommt sie angerannt. Die darf sie dann noch schlabbern, aber dann schnappe ich sie mir.

Ansonsten gibt es noch die fiese Möglichkeit zu warten, bis sie auf dem Katzenklo sind und sie dann erst mal im Bad einzusperren. Da können sie auch nicht verschwinden.

arthur
arthur 16.07.2017

Als Papa von sechs Katzen kann ich dir Folgendes raten:

  • 1. Du solltest eine Transportbox wählen, die groß ist, wirklich groß, und am besten eine, die du von oben öffnen kannst. Es ist viel einfacher, die Katze von oben hineinzusetzen. Nimm nicht diese puppenhaften, die für Katzen angeboten werden, die sind viel zu klein. Wähle ein Modell für Hunde. 
  • 2. Es ist sinnvoll, die Box immer in der Wohnung stehen zu haben. Sie kriechen da auch gern zum Schlafen rein wenn eine gemütliche Decke drinliegt. Wenn du die Box nur hervorholst, wenn es zum Tierarzt geht, weiß deine Katze natürlich sofort Bescheid. „zwinkern“-Emoticon Sie darf die Box nicht nur mit etwas Negativem verbinden.
  • 3. Was ebenfalls hilft: Streu Baldrian oder Katzenminze in die Box. Das erhöht die Akzeptanz.
  • 4. Bleib ruhig. Die Katze merkt deine Aufregung sofort. Wenn du sie nimmst, um sie in die Box zu setzen (falls sie nicht von selbst reingeht, was mit Baldrian oder Katzenminze klappen könnte), hast du eine Chance. Nur eine. Mach es schnell. Alles andere quält sie unnötig. 

Ich kann nur davon abraten, sie in ein Handtuch zu wickeln. Das klappt nicht. Das macht die Katze verrückt, ängstigt sie und verschlimmert die Situation. Was du brauchst, ist Ruhe.

moony
moony 17.07.2017

Ich finde es nicht wirklich gut, Tiere mit Gewalt zu irgendwas zu zwingen.

Davon abgesehen, dass man ihnen enormen Stress bereitet, zerstören solche Aktionen auch das Vertrauen.

Man kann auch Katzen trainieren! Man muss sich eben nur die Mühe machen! Katzen können genauso wie Hunde lernen, freiwillig in eine Box zu gehen und sich freiwillig überall anfassen zu lassen.

Dazu muss man aber eben, wie gesagt, trainieren. Wenn man die Box nur dann rausholt, wenn es zum Tierarzt geht, ist es völlig klar, dass die Katzen Panik vor der Box bekommen und sich jedes Mal mehr dagegen sträuben und auch immer misstrauischer ihren Menschen gegenüber werden, wenn diese sie jedes Mal austricksen und/oder mit Gewalt in die Box stopfen.

Stattdessen sollte man das Boxentraining in den Alltag einbinden und so gestalten, dass es sich für die Katze lohnt, freiwillig hineinzugehen. Katzen sind zwar nicht so arbeits- und gefallsüchtig wie Hunde, aber auch sie sind bestechlich, wenn man ganz besondere Leckerbissen parat hat.

Davon abgesehen, dass einem ein solches Training die Tierarztbesuche deutlich vereinfacht, macht es außerdem viel Spaß, mit seinem Tier zu arbeiten, und es stärkt das Vertrauen und die Bindung enorm. 

Es gibt zig Tipps im Internet, wie und was man mit Katzen trainieren kann. Besonders empfehlenswert ist das Klickertraining. Auch dazu gibt es unzählige Tipps und auch einige Bücher.

Natürlich kann man sich die Arbeit auch sparen, den einfachen Weg wählen und weiterhin die Brachialmethode anwenden. Muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Für mich jedenfalls bedeutet ein Tier zu haben, dass mir an einem guten "Miteinander" gelegen ist und daran, unsere Beziehung immer weiter zu stärken, sodass mein Tier mir blind vertraut.

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