Wie bekommt mein Sohn mehr Selbstvertrauen?

16.01.2017 von sunnykayla74
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Mein kleiner Sohn ist 12 Jahre alt, er wird im Mai 13. Er ist eigentlich ein ganz lieber Kerl und tut keinem was zu leide. Aber scheinbar ist er zu lieb, denn er redet immer davon, dass er in der Schule gemobbt wird. Auch wenn er mit dem Sohn meines Partners zusammen ist, kommt es immer wieder zu Reibereien, weil dieser die "Schwächen" meines Sohnes ausnutzt und ihn dann natürlich provoziert, in der Schule wird dies nicht anders sein. In den Fußballverein wollte er plötzlich auch nicht mehr gehen, da sprach er auch von Mobbing, dass die anderen ihn nicht anspielen. Ich befürchte, dass er kaum Selbstvertrauen hat und deshalb nicht mit anderen zurecht kommt „traurig“-Emoticon Leider ist er auch extrem wehleidig und jammert schnell rum, das kommt bei anderen natürlich auch nicht gut an. Ich überlege nun, wie ich meinem Kleinen zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen kann, und dass er besser mit anderen in Kontakt kommt, denn er leidet sehr darunter, dass er keine Freunde hat „traurig“-Emoticon Weiß jemand Rat?

Antworten: 4

Beste Antwort
xtina303
xtina303 17.01.2017

Das mit dem Mobbing ist in der heutigen Zeit schon richtig schwierig geworden. Scheinbar passiert das wirklich an allen Ecken und Enden. Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber irgendwo muss diese Unsicherheit und das fehlende Selbstbewusstsein herkommen. Wie wurde er beispielsweise von klein auf erzogen? Ich habe da auch viele Jahre drunter gelitten und gemerkt, dass mir oft schon im Kindesalter gesagt wurde, was richtig und was falsch ist, was ich kann und was nicht, was man tun und lassen sollte. Solche, meist für die Eltern normalen, Dinge und Sätze können sich bei Kindern stark einprägen und ein Leben lang zeichnen. Versuch ihm doch mal etwas mehr Verantwortung zu übertragen, vielleicht in Form eines Haustiers oder lass ihn öfter mal Dinge alleine erledigen. Konfrontiere ihn ab und an mit seinem Ängsten, denn meist wächst man nur daran. Geht er alleine zum Zahnarzt? Wenn nicht, versucht es mal. Solche Dinge eben. Frag ihn, was ihm Spaß macht. Vielleicht macht ihm Fußball auch keinen Spaß mehr und er muss ein anderes Hobby finden mit anderen, evtl. netteren Menschen. Wünsche euch viel Glück!

teefan
teefan 18.01.2017

Ich hatte das Problem als Kind auch. Das beste Heilmittel für das Selbstwertgefühl sind Erfolge! Oft trauen gemobbte Kids sich selbst wenig bis gar nichts zu und machen sich dann lieber klein, um nicht aufzufallen. Ein paar dicke Erfolgserlebnisse dagegen stärken das Selbstbewusstsein und geben dem Kind den Stolz, den es braucht, um sich durchzusetzen. Sucht doch mal nach einem schönen Hobby, in dem er aufblühen kann! Es muss ja nicht immer Mannschaftssport sein, sondern es gibt auch andere tolle Sachen. Bogenschießen zum Beispiel ist ein toller Sport, in dem man seine Fortschritte ganz deutlich sieht und nebenher sogar noch was für die Haltung und Konzentration tut. Oder Kampfsport, auch der gibt ganz viel Selbstvertrauen!

Mit 12 ist man kein "kleiner Sohn" mehr, sondern schon auf dem Weg vom Kind zum Jugendlichen. Da sind eine Menge Sachen im Umbruch und es kommt noch eine harte Zeit auf ihn zu. Dazu kommt, dass Kinder in dem Alter ziemliche A... sein können. Es ist aber auch eine Sache der Einstellung: Wenn er so wehleidig ist und den Dingen aus dem Weg geht, dann macht ihn das in den Augen der anderen Kinder schwach. Er sollte deshalb unbedingt lernen, sich von der Meinung der anderen unabhängig zu machen und sich selbst zu mögen. Die anderen Kinder finden ihn blöd? Sollen sie halt! Er weiß es besser! Wenn er das ausstrahlt, wird er auch nicht mehr das Opfer sein. Entweder, weil er sich wehrt, oder weil es ihm derart egal ist, dass die anderen Kinder das Interesse am Mobbing verlieren.

arthur
arthur 26.02.2017

@sunnykayla74: Tipp 1: Denk nicht mehr von ihm als "mein kleiner". Das passt nicht mehr zu einem Jungen, der bald in die Pubertät kommt oder sogar schon drin ist. 

Weinerlich und jammerich sind Kinder, wenn sie sehr verzärtelt werden. Klassisch: Ein kleines Kind fällt hin, guckt zur Mutter. Reagier die dann panisch oder erschreckt, fängt das Kind an zu weinen. Lacht die Mutter, ist alles nicht so schlimm und das Kleine lacht mit. Nichts gegen Jungs, die Gefühle zeigen. Aber mit einem Jammerlappen will niemand etwas zu tun haben, andere Kinder nicht und spätere Partnerinnen und Partner auch nicht.

Tipp 2: Selbstbewusstsein und Anerkennung finden gerade Jungen vor allem beim Sport. Melde ihn für Karate an. Das hat Prestige, er lernt, sich zu verteidigen und erwirbt Selbstvertrauen. 

Tipp 3: Wenn beides nicht reicht, ist eine Therapie eventuell eine gute Idee. Falls er wirklich gemobbt wird, wird er diese sowieso brauchen, denn gegen Mobbing kann man von außen nichts tun. Er muss seine Ausstrahlung, Art und Umgehensweise mit anderen verändern und aus der Opferrolle herauskommen.  

heide
heide 26.02.2017

Meiner wird im März 13 und ist ein sehr ruhiger Junge.

Wir hatten ihn auch im Fußball, haben ihn aber mit seinem Einverständnis wieder abgemeldet, da die zweimal in der Woche trainieren und jedes Wochenende spielen und er keine Zeit mehr für sich hatte und auch keine für die Schularbeiten. Nicht jeder Junge muss ein guter Fußballer sein. Meiner war keiner und hat viel auf der Bank gesessen, weil er kein körperlicher Kämpfer ist. Er wurde zögerlicher, als es zum Training sollte und nach einem Gespräch mit ihm war das Thema erledigt.

Einen anderen Sport möchte er im Moment nicht machen. Wir haben ihm gesagt, dass er sich melden soll, wenn ihn etwas interessiert und dann schauen wir uns das zusammen an. Ihn zum Karate oder Judo anzumelden, wenn er es doch nicht will, käme mir nicht in den Sinn. Er fährt Fahrrad und geht Skateboarden. Das reicht als Sport und Bewegung an der frischen Luft.

Wir verwehren uns gegen das Wort „Mobbing“. Wir wollen unser Kind nicht in eine Opferrolle gedrängt sehen. Er ist ruhiger als die anderen Kinder und wir geben ihm das Selbstwertgefühl, dass er mitmachen soll, wo er mag und es lassen kann, wenn er nicht mag. Es gibt in jeder Gruppe Kinder Anführer, die bestimmen wollen und die anderen unterdrücken. Unserer geht denen aus dem Weg. Was soll da auch eine Konfrontation?

Zu einem Therapeuten gehe ich mit einem Kind sicher niemals. Weil ich das angebliche Problem gar nicht so hochstilisieren und thematisieren will. Er muss sich in der Schule und später im Beruf zu Recht finden. Wenn er dabei so sanft bleibt, dann regelt er es auf seine Art.

Vielleicht wird er Musiker. Vielleicht Philosoph. Das ist komplett seine Sache. Wir geben ihm nur mit, dass wir ihn bei allem unterstützen, was er wirklich will.

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