Wie kann man Insekten helfen? Ist Zuckerwasser sinnvoll?

26.03.2017 von radiogaga
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Ich lese oft (und merke es selbst auch), dass es immer weniger Insekten (vor allem Bienen) gibt, weil sie einfach nicht mehr genug Nahrung finden.

Kann man ihnen nicht irgendwie helfen? Mal abgesehen von Insektenhotels und möglichst vielen Blumen im Garten.

Angeblich soll man ja mit Zuckerwasser z. B. geschwächte Hummeln wieder aufpäppeln können. Hätten andere Insekten davon auch was? Wäre z. B. eine Art Zuckerwasser-Station im Garten sinnvoll?

Oder was könnte man sonst tun, damit Insekten mehr Nahrung finden?

Antworten: 5

Beste Antwort
katzenlady
katzenlady 27.03.2017

Zuckerwasser ist tatsächlich eine gute Möglichkeit! Einfach auf einem Teelöffel mischen und der Hummel oder Biene ganz vorsichtig anbieten. Nach ein paar Minuten ist sie dann wieder fit! Eine Zuckerwasser-Station würde ich allerdings nicht machen, denn damit lockst du sicher auch andere unliebsame Besucher an.

Es gibt bestimmte Samenmischungen für Bienen und Hummeln, die oft unter dem Namen "Bienenwiese" oder "Bienenweide" verkauft werden. Darin sind alle möglichen Gewächse enthalten, die von Bienen gerne genutzt werden. Damit bietest du ihnen ein ideales Futterangebot. Auch mit deinen eigenen Küchenkräutern kannst du helfen, denn Bienen lieben die Blüten von Thymian, Oregano und Lavendel. Wenn du also die ein oder andere Blüte dran lässt, tust du den Bienen einen Gefallen. Leider kann darunter allerdings der Geschmack der Kräuter leiden. Es gibt aber auch tolle Zierkräuter, die lecker riechen und auch als Bienenweide taugen!

helgaf
helgaf 27.03.2017

Ich bin neulich auf einen absolut interessanten Artikel auf Facebook gestoßen. Dort gab es eine DIY-Anleitung, wie man sogenannte "Seedbombs" selbst machen kann und diese dann in freier Natur verteilt. Diese Samenbomben bestehen aus Wildblumensamen, Heilerde etc. und bieten, sobald sie blühen, den Bienen, Hummeln etc. eine gute Überlebenschance. Man kann aber auch fertige Seedbombs kaufen und sie dann beim Spazierengehen verteilen. Durch die Heilerde und die anderen Zutaten (so genau weiß ich das nicht mehr), haben die kleinen Bomben genügend Nährstoffe, um sich bereits beim ersten Regen zu entfalten und zu keimen. Ich denke, das ist eine super Unterstützung gegen das Bienensterben.

pomerasu
pomerasu 27.03.2017

Hallo! Ich dachte bei dem Bienensterben geht es eher um das Klima, was sich sehr verändert hat. Also Luft, Temperaturen usw., weniger um Nährstoffe, die nicht gefunden werden können. Oder?

radiogaga
radiogaga 27.03.2017

Vielen lieben Dank für eure Antworten. Mir geht's allerdings nicht nur um Bienen, sondern um Insekten allgemein, z. B. auch Schmetterlinge, denen ich gern in meinem eigenen kleinen Garten Nahrung anbieten würde.

Aber den Tipp mit den Seedbombs werde ich mal ausprobieren.

@pomerasu

Ja, diese Faktoren spielen auch mit rein, aber ein großes Problem ist wirklich, dass die Bienen nicht mehr genug Nahrung finden. Wiesen werden so früh gemäht, dass kaum Blumen zum Blühen kommen, und durch Gülle etc. wachsen auch noch mal weniger Blumen. Und es gibt zwischen den Feldern und Weiden auch fast nirgends mehr naturbelassene Streifen, in denen irgendwas blühen könnte. Und in unseren Gärten darf meistens auch noch nicht mal ein Gänseblümchen den Kopf zeigen, sonst wird es sofort abgemäht.

Ich war vor ein paar Tagen in einem schmalen Tal spazieren und bin dabei mehrmals einem Zitronenfalter "begegnet", der in dieselbe Richtung flog. Da ich ansonsten keinen einzigen Schmetterling gesehen habe und Zitronenfalter ja nun sehr auffällig sind, gehe ich davon aus, dass es sich um ein und denselben Falter handelte.

Jedenfalls ist er mir auf einer Strecke von gut 2 km immer wieder begegnet und ich habe selbst Ausschau nach Blumen gehalten, weil ich warten wollte, bis er mal anhält, damit ich ihn hätte fotografieren können.

Und auf diesen 2 km hat er genau 3 kleine Blumenhäufchen gefunden. Wenn ich mir vorstelle, was für eine Strecke 2 km für einen winzigen Schmetterling sind, und dass er so weit fliegen muss, um gerade 3 x Nektar zu finden ...

katzenlady
katzenlady 27.03.2017

Es gibt auch Samenmischungen eigens für Schmetterlinge! Vielleicht lassen die sich sogar mischen, dann hast du das reinste Insektenparadies. Und schön aussehen tut es auch noch.

Wenn das Aussehen nicht so wichtig ist, kannst du auch einen Laubhaufen oder Asthaufen irgendwohin legen, in denen fühlen sich etliche Käfer wohl. Auch in umgedrehten Blumentöpfen mit Holzwolle oder Stroh fühlen sich viele Insekten heimisch. Das gleicht gilt für Hecken, in denen sie im Winter Unterschlupf finden. Alle drei machen nicht allzu viel Arbeit „lachen“-Emoticon

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