Wie nimmt der Hund am besten ab?

Wie nimmt der Hund am besten ab?

26.01.2017 von hexchen
999 mal gelesen 1 Follower

Es geht nicht um unseren eigenen Hund, sondern um den von meiner Schwester. Sie hat eine französische Bulldogge, die in meinen Augen viel zu viel wiegt. Klar, ist das eine Hunderasse, die etwas "kompakt" ist, aber deswegen muss ein Hund doch nicht pummelig sein.

Meine Schwester ist da leider etwas beratungsresistent, ich sagte ihr schon mehrmals, dass ich denke, dass Spike abnehmen sollte. Bisher hat sich leider nichts verändert. Die beiden sind dreimal am Tag draußen unterwegs, aber sehr lauffreudig ist mein Schwester halt auch nicht, so dass die Runden doch recht kurz ausfallen.

Leider bekommt er meiner Ansicht nach auch viel zu oft ein Leckerlie und bekommt in der Küche auch häufiger mal etwas ab, das vielleicht nicht gerade auf den Speiseplan eines Hundes gehört.

Ich möchte meiner Schwester nun ein paar Tipps an die Hand geben, wie sie das Gewicht von Spike reduzieren kann. Deshalb will ich mich schlau machen, bevor ich ihr irgendetwas erzähle. Wie setzt man einen Hund auf Diät und was ist dabei zu beachten?

Antworten: 5

Beste Antwort
gitta
gitta 26.01.2017

Dazu müsste man auch wissen, wie alt der Hund ist und ob er Krankheiten hat. Bei meiner älteren Hundedame mit Krebs kann ich viele der Tipps, die ich jetzt nenne, nämlich leider nicht umsetzen!

Richtig ist, dass man einem zu fetten Hund keinen Gefallen damit tut, seinem Wunsch nach Fressen nachzugeben. Der Hund wird selten von sich aus aufhören zu fressen. Er frisst, was er bekommt. Die Organe verfetten, die Gelenke werden stark beansprucht. Rede ihr ins Gewissen. Sie ist verantwortlich.

Die Leckerchen müssen unbedingt rationiert werden. Es führt kein Weg daran vorbei. Die machen fett.

Ersetze Kalorien durch Füllstoffe. Man kann prima Gemüseflocken und gekochte Möhren und gekochten Reis unter das Futter mischen, damit die Portionsgröße gleich bleibt und der Hund nicht hungert.

Mehr Bewegung. Für den Hund. Deine Schwester kann ja stehen bleiben und einen Ball werfen und ihn sich bringen lassen. Vielleicht haben die beiden aber auch Spaß an Agility, richtigem Hundesport.

kleinehexe
kleinehexe 26.01.2017

Das kenne ich... kaum etwas regt mich so sehr auf die Tierbesitzer, die ihre Tiere gegen jede Vernunft fett füttern! Meistens hapert es bei dicken Haustieren ja daran, dass der Besitzer seinen Lieblings so gerne verwöhnen möchte. Wenn man ihnen davon abraten will denken sie dann, man würde dem armen Tier nichts gönnen. Vielleicht wären ja ein paar Tipps zum Thema "gesunde Snacks" schon ganz hilfreich?

  • statt billigem Futter mit lauter Zucker und Füllmüll drin lieber ein gutes Futter geben! Vielen Besitzern ist gar nicht bewusst, dass sie ihrem Tier quasi jeden Tag Burger King zu fressen geben.
  • Gesunde Leckerchen geben! Viele Hunde fahren total auf diese Trockenfleisch-Streifen ab. Und die sind viel gesünder als diese bunten Getreide-Dinger.
  • Die Futtermenge auf der Packung einhalten. Ja, manchmal sieht das nach wenig aus. Und viele Hunde schaufeln auch gerne mehr in sich hinein, wenn man sie lässt. Aber die Fachleute, die sich die Tagesrationen ausgerechnet haben, haben sich schon was dabei gedacht! Wenn der Hund viele Leckerlis bekommt, sollte die Menge eigentlich sogar noch ein bisschen unterschritten werden.
  • Menschenessen ist tabu! Es macht nicht nur dick, gesalzene und gewürzte Speisen schaden auch der Niere. Außerdem sind sehr viele Lebensmittel, die uns Menschen schmecken, für Hunde giftig -zum Beispiel Weintrauben, Zwiebeln, rohe Kartoffeln, Avocado, Tomaten, etliche Nüsse... Schweinefleisch kann einen Virus enthalten, der die sogenannte Pseudowut auslöst. Das ist eine Nervenkrankheit, die so ähnlich wie die Tollwut verläuft und nicht heilbar ist.

Mach ihr klar, dass ein dicker und schlecht ernährter Hund nicht so alt wird! Gerade kurzköpfige Hunde wie Frenchies haben durch ihre Kopfform eh schon oft Probleme mit dem Atmen. Übergewicht erhöht das Risiko von solchen Problemen nochmal enorm. Wenn Leber und Niere einmal kaputt sind, ist das oft nicht mehr rückgängig zu machen. Übergewichtige Hunde kriegen auch oft kaputte Gelenke, und das viel früher als die normalen Alterszipperlein. Sie muss unbedingt begreifen, dass sie ihrem Liebling schadet!

arthur
arthur 26.01.2017

Ich würde vorschlagen, Spike artgerecht zu ernähren, d.h. hochwertiges Futter zu geben oder zu BARFen. Zucker, Konservierungsstoffe und Farbstoffe sollten vermieden werden. Leckerchen sollten stark eingeschränkt und gesünder gestatet werden. Gleichzeitig könnte die Bewegung erhöht werden. Belohnung kann man dem Hund auch anders vermitteln als durch Futter.

Vielleicht kannst du zusätzlich zu den drei Runden, die Spike mit deiner Schwester geht, ab und zu die Leine schnappen und ihn mitnehmen. Dadurch hat er noch ein bisschen extra-Action.

Wichtig ist aber auch: Eine Gewichtsabnahme sollte nicht im Hau-Ruck-Verfahren erzwungen werden, sondern nach und nach. 

schokominza
schokominza 27.01.2017

In vielen Fällen hilft nur die Keule durch den Tierarzt. Wenn dieser diagnostiziert, dass das Tier zu fett ist, und ihr dann vor Augen hält was dann alles passieren kann, wie zum Beispiel: Leberverfettung, Gelenkprobleme, Rückenprobleme, Diabetes und das kann soweit gehen, dass der Hund, auch bei der Größe, nicht mehr selbständig laufen kann, dann öffnet ihr das vielleicht die Augen. Einen so großen Hund ständig tragen zu müssen ist kaum machbar. Leider werden übergewichtige Hunde auch selten sehr alt. Abnehmen wird Spike nur dann, wenn er eine Ernährungsumstellung bekommt, ausreichend Bewegung und sich alle daran halten, dass er wedere vom Tisch gefüttert wird, noch Menschennahrung erhält und Leckerlies nur in gesundem Maß. Aber das alles kann der TA am besten erklären. Darüber hinaus sollte dieser auch regelmäßig das Gewicht kontrollieren. Vielleicht hilft es ihr ja, wenn du mit zum Tierarzt gehst?

moony
moony 02.02.2017

Ich fürchte, wenn deine Schwester da so verbohrt ist, wirst du es schwer haben, sie zu überzeugen. Ich kenne selbst viele Leute, deren Hunde echt dick sind und die darin überhaupt kein Problem sehen.

Vielleicht wäre es am besten, wenn du ihr Fakten vorlegst, also dir z. B. medizinische Studien raussuchst, welche Schäden Übergewicht alles anrichten kann. Dass nicht nur die Gelenke und Knochen leiden, sondern auch die Organe, das Herz, einfach alles. Und dass der Hund einfach darunter leidet, wenn er sich nicht so bewegen kann, wie er möchte.

Meine Eltern haben mal einen Beagle übernommen, der wog 30 Kilo! Wenn man ihm von oben um den Bauch gefasst hat, war das, als hielte man ein Bierfässchen in den Armen. Der arme Kerl konnte gar nicht richtig sitzen, sondern musste die Hinterbeine im Sitzen immer fast wie im Spagat zur Seite wegstrecken, weil unter dem Bauch gar kein Platz war, um sie anwinkeln zu können.

Er hat dann bei uns zwangsweise abnehmen müssen (langsam, über einen langen Zeitraum!!) und als er bei 23 Kilo angelangt war, war er fast ein neuer Hund. Er ist beim Spazierengehen plötzlich losgespurtet als wollte er sagen: "Ich kann ja rennen!", er kam wieder mit der Schnauze an seinen eigenen Rücken, um sich zu kratzen, und er konnte normal sitzen und liegen.

Wenn deine Schwester zu den Leuten gehört, die nicht widerstehen können, wenn große Kulleraugen sie ach so verhungert angucken, dann könnte sie ja vielleicht dazu übergehen, sich überall (Küche, Esstisch, Wohnzimmer) kleine Schalen mit hundegerechten Snacks hinzustellen, und ihm dann, wenn er um Kuchen bettelt, lieber davon geben. Das ist auch keine Ideallösung, aber jemandem, der immer meint, der arme Hund verhungert, komplett zu verbieten, den Hund zwischendurch ständig zu füttern, ist so gut wie unmöglich.

Und Hunde, die gelernt haben, dass sie ständig etwas bekommen KÖNNEN, die lassen die Bettelei nicht von selbst sein. Frag deine Schwester doch mal, ob sie ihrem Kind, wenn es im Supermarkt an der Kasse nach Schokolade schreit, auch jedes Mal so viel Schokolade kaufen würde, wie es will. „zwinkern“-Emoticon

Eine gute Methode, verfressene Hunde auf Diät zu setzen, sind Futterspiele. Würde man einem zu dicken Hund plötzlich weniger geben, hätte er noch mehr Hunger und würde noch mehr betteln. Stattdessen kann man ihn aber für sein Futter "arbeiten" lassen.

Z. B. kann man (bei Trockenfutter) das Futter bröckchenweise (oder auch schon mal mehrere Bröckchen zusammen) in einem Zimmer (oder auch im Garten) verstecken. Hier zwei Bröckchen, dort im Regal zwei Bröckchen, am Stuhlbein ein Bröckchen, unter der Heizung ein Bröckchen etc.

Und dann holt man den Hund und schickt ihn suchen. Das ist nicht nur geistige Beschäftigung, die ihn auslastet und müde macht, sondern er fühlt sich hinterher wesentlich satter als wenn er dieselbe Menge Futter aus dem Napf inhaliert hätte. (Ein "Das war's, du hast alles gefunden"-Kommando finde ich hier sehr praktisch, damit der Hund nicht ewig weitersucht, sondern weiß, wann das Spiel zu Ende ist.)

Es gibt auch Spielzeug (z. B. Futterbälle), mit dem der Hund beim Fressen länger beschäftigt ist und dadurch satter wird.

Oder deine Schwester könnte auch einen Futterbeutel kaufen (so ein ähnliches Ding wie ein Stiftemäppchen aus der Schule) und ihn komplett daraus füttern statt aus dem Napf. Z. B. indem sie ein Apportierspiel daraus macht und immer, wenn er den Beutel apportiert, darf er sich ein paar Bröckchen daraus nehmen. Oder er bekommt ein paar Bröckchen für's Kommen beim Spaziergang. Oder für's Sitzmachen zwischendrin.

Es gibt sooo viele Möglichkeiten, das Fressen für einen Hund spannend zu gestalten und zu einer richtigen Beschäftigung zu machen. Und ein zufriedener, beschäftigter Hund wird auch weniger betteln und deine Schwester nicht mehr so oft halb verhungert und mit flehenden Kulleraugen angucken. „zwinkern“-Emoticon

Anzeige

Suchtags

© 2024 werweiss.de