Braucht man heute wirklich noch Jäger?

Braucht man heute wirklich noch Jäger?

25.08.2017 von tigger
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In der Schule hatten wir heute eine wilde Diskussion über das Thema Jagd. Es ging im Ökosysteme und der Lehrer hat erklärt, dass in Ländern, wo es keine großen Raubtiere mehr gibt, Jäger deren Rolle übernehmen müssen, damit es nicht zu viele Rehe und Wildschweine gibt. Einige meiner Mitschüler sind daraufhin ziemlich wütend geworden und meinten, dass die Jäger das doch bloß als Sport machen und dass die Natur sich auch von allein regeln würde, wenn man sie lässt. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich denken soll. Beide Seiten klingen für mich vernünftig! Und dass Jäger mit ihren geschossenen Tieren angeben, sieht man ja leider wirklich oft. Was meint ihr zu dem Thema?

Antworten: 3

Beste Antwort
verbena
verbena 28.08.2017

Jäger, die mit ihren erlegten Tieren angeben, sind wohl nicht ernstzunehmen. Denn ein Jäger hat durchaus wichtige Aufgaben, die nicht auf persönlichen Eitelkeiten beruhen. Er hat großen Anteil daran, dass die Natur im Gleichgewicht bleibt und leistet einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Deine Mitschüler haben insofern Recht, dass die Natur das irgendwie selbst regeln würde. Aber ob das wirlich auch für die Natur gut wäre, bleibt dabei offen. Ich stelle dir mal zusammen, was ein Jäger alles macht, dann kannst du dir selbst eine Meinung bilden.

  • Artenschutz: Wie bereits erwähnt unterstützt der Jäger den Artenschutz. Denn gibt es von einer Tierart zu viele und leiden andere Tierarten immens darunter, verkleinert er die Population der größeren Gruppe zwangsläufig, um der kleineren Population den Lebensraum Wald erhalten zu können.
  • Arterhalt: Wenn die Tiere komplett der Natur überlassen werden, bedeutet das auch, dass sie in Notzeiten komplett auf sich gestellt sind. In sehr harten Wintern könnte es da passieren, dass eine Population sehr klein wird oder gar ganz verschwindet, weil schlichtweg nicht genug Futter da ist. Ein Jäger unterstützt auch hier, indem er in Notfällen Futter zur Verfügung stellt, um die Arten zu erhalten.
  • Information: Jäger sind Experten für den Wald und haben auch einen pädagogischen Auftrag. Denn sie vermitteln anderen Menschen Verständnis für unsere heimischen Wildtiere und können Informationen geben, wie der Lebensraum für diese Tiere aussieht und welchen Anteil der Mensch daran hat. Das verbessert das Verständnis für den Lebensraum Wald und im besten Fall auch unser eigenes Verhalten im Bezug auf den Umweltschutz.
  • Warnung: Jäger wissen, wo beispielsweise viele Rehe leben und können entsprechende Warnschilder für Verkehrsteilnehmer anbringen lassen. Damit in reich besiedelten Wildgebieten eben nicht ständig Wildunfälle geschehen, sondern die Menschen etwas achtsamer vorgehen können. Letztlich dient das der Sicherheit der Tiere, aber auch der der Menschen selbst, die so unnötige Wildunfälle vermeiden können.
  • Gesundheit: Jäger beobachten ihren Wald genau und sind für das Wohlergehen und die Gesundheit der Tiere zuständig. So können sie schnell agieren, wenn sich kranke Tiere im Wald befinden, bevor diese die Krankheit auf andere Tiere übertragen können. Letztlich dient auch das wieder uns Menschen, da manche auf den Menschen übertragbare Krankheit so frühzeitig erkannt und bekämpft wird. 
missfashion
missfashion 28.08.2017

Ich denke, die Natur regel sich immer von selbst. Das war früher so, ist/wäre heute so und auch noch in 10.000 Jahren. Persönlich finde ich Jäger ekelhaft. Sie sind wie Tiere für mich, die ihren "Jagdtrieb" ausleben müssen.

landei
landei 28.08.2017

Mein Mann ist Jäger und gehört nicht zu der Sorte, die mit Trophäen angeben müssen oder einen speziellen "Jagdtrieb" haben. @verbena hat in ihrer Antwort alles Wichtige benannt - vielen Dank.

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