Hi,
wir haben bei der Hochzeit beide unsere Namen behalten und keinen gemeinsamen Namen gewählt. Sagen wir mal ich Karolina Müller und er Bodo Schmitt. So wie vorher auch. Wir hatten uns beide im Beruf einen Namen gemacht und wollten unsere Kunden nicht umgewöhnen.
Wenn wir ein Kind haben (was wir planen), heißt es dann mit Nachnamen wie der Vater (Tim Schmitt) oder wie die Mutter (Tim Müller) oder kann es beide Nachnamen als Doppelnamen (Tim Schmitt-Müller oder Tim Müller-Schmitt) haben? Können wir uns das frei aussuchen oder gibt es da eine Regelung?
VG Karolina
@gremlin:
Leider kann euer gemeinsames Kind keinen Doppelnamen bekommen. Das ist seit 1993 in Deutschland nicht mehr zulässig.
Innerhalb von drei Monaten müsst ihr euch entscheiden, ob euer Kind den Namen Schmitt oder Müller bekommen soll. Eine spätere Änderung ist nur in Ausnahmefällen möglich. Es wird immer "normaler", dass Mütter und Kinder unterschiedliche Familiennamen haben. Könnt ihr diese Entscheidung nicht treffen, bestimmt das Familiengericht über den Familiennamen eures Kindes.
Was man oft sieht: Eltern wählen einen gemeinsamen Ehenamen. Der Elternteil, dessen Name nicht gewählt wird, stellt seinen Namen voran.
Beispiel:
Heißt die Frau Emma Harte und der Mann Willly Gurke, können sie "Gurke" als Ehe- und Familiennamen wählen. Ihre gemeinsamen Kinder werden später alle Gurke heißen. Die Mutter hat die Wahl, ihren Geburtsnamen voranzustellen und kann fortan den Familiennamen Harte-Gurke führen.
Diese Entscheidung kann der Vater ebenso fällen. Wählen Frau Harte und Herr Gurke "Harte" als Familiennamen, werden die Kinder den Namen Harte führen. Er kann seinen Geburtsnamen dem gewählten Familiennamen voranstellen: Willy Gurke-Harte.
So wird wenigstens eine gewisse Beziehung zu den Kindern erkennbar.
Hintertürchen:
Was manche Eltern machen, um die gesetzliche Regelung zu umgehen: Sie geben ihrem Kind einfach als zweiten oder dritten Vornamen den Familiennamen eines Elternteils. Bei Namen wie Thomas, Otto oder Martin ist das überhaupt kein Problem. Vielleicht habt ihr das Glück, dass das für euch ebenfalls eine Option wäre?
Bei eher eindeutigen Nachnamen gibt es natürlich sofort gesetzliche Probleme.