Hallo, liebe Eltern,
ich bin gerade ziemlich verzweifelt: Unsere Tochter (5 Jahre) isst keine feste Nahrung mehr! Wir haben ein zweites Baby und sie will nun auch wieder Baby sein und auch eine Flasche haben. Ein Gespräch mit der Kindergärtnerin, die das auch als ernstes Problem sieht, hat uns auch nicht weiter gebracht. Wir können sie ja nicht zwingen. Sie verweigert das Brot und ich bekomme im Moment nur püriertes Obst und Gemüse in sie hinein. Keine Nudeln, keine Pizza (nicht, dass wir sie sonst damit ernährten hätten, aber das waren schon Lieblingsgerichte). Wir bemühen uns um sie und sagen ihr, dass sie jetzt das große Mädchen ist, aber sie ist wirklich bockig. Was kann ich tun? Hat jemand eine Idee?
Grüße aus Heidelberg von Laura und Martin
Auch wenn es sofort nach einer Eifersuchtsreaktion auf das neue Geschwisterchen klingt, würde ich unbedingt sofort abklären lassen, ob es eine gesundheitliche Ursache haben kann.
Kann sie richtig schlucken? Sind die Zähne in Ordnung? Kieferhöhlenverteiterung? Vielleicht tut es einfach wirklich weh, etwas Festes zu schlucken!
Wenn das ausgeschlossen ist, dann würde ich den „Du bist das große Kind“ Gedanken weiter verfolgen. Keinen Zwang ausüben, sondern selbst entscheiden lassen. Es kann das Brot essen oder es bleiben lassen. Einen pürierten Apfel gibt es aber nicht. Es gibt das Brot oder gar nix. Hm, wie lecker das Brot doch schmeckt. Mal alle früheren Lieblingswurstsorten auftischen und einfach selbst essen und Madame bockig sein lassen.
Achte auf regelmäßige Mahlzeiten, zu denen sie auch noch nicht zu müde ist und streiche das Zwischendurch Naschen.
Neben der medizinischen Abklärung ist es ja erst einmal wichtig, dass die Kleine überhaupt was isst. Wenns ne Eifersuchtsaktion auf das Geschwisterchen wäre, dann würde sie aber beispielsweise im Kindergarten unter Gleichgesinnten normal essen oder meinst du nicht?
Ich würde auch mal abwarten. Wenn der Hunger groß genug ist, dann passt vielleicht auch wieder was in den Bauch. Das Trotzen spricht für austesten wie weit sie gehen kann. Und auf diese Weise erhält sie von Dir Aufmerksamkeit, und das Baby muss mal hinten anstehen....
Mein Sohn hatte auch mal so ne Phase, da wollte er (obwohl schon lange trocken) plötzlich wieder eine Windel wie das Baby. Das hat sich dann gegeben, als der Große der Kleinen dann im Verlauf gezeigt hat, wie man aufs Klo geht
Ein stolzer großer Bruder eben.
Nimm dir mehr Zeit für die Große, ganz allein. Sie braucht Aufmerksamkeit. Vielleicht hilft ja auch gemeinsames Kochen oder sie darf sich was leckeres wünschen und selber hantieren. Bezieh sie einfach mit ein und wenns nur Obst und Gemüse gibt, dann ist das halt so. Spätestens wenn das Baby mit ner Wurst oder einer Semmel anfängt, wird sie sicherlich wieder einfacher zu handeln sein. Ich wünsche Euch viel Erfolg, das geht sicherlich bald wieder vorbei
Ich könnte mir vorstellen, dass eure Tochter das Gefühl hat, etwas verloren zu haben in Bezug auf die Privilegien, die euer Nachwuchs hat. Mehr Aufmerksamkeit, mehr Fürsorge etc.
Natürlich muss man sich um ein Baby mehr kümmern als um eine Fünfjährige, aber die Fünfjährige kann das noch nicht verstehen.
Ich würde vorschlagen, eurer Fünfjährigen stärker zu zeigen, welche Vorteile sie als "großes" Mädchen jetzt hat und dass so ein Baby zwar sehr umsorgt werden muss, aber ansonsten noch nicht viel kann/darf.
Wenn eure Große das Gefühl bekommt "ICH darf schon dies oder das und das Baby noch nicht", hilft ihr das vielleicht. Nicht im Sinne von mehr Pflichten oder vernünftiger sein müssen, sondern eher Dinge, die eure Große toll findet und sie dazu bringen, NICHT wie das Baby sein zu wollen.
Hallo, ich kenne das. Und zwar von mir selber. Als meine Schwester auf die Welt kam, fühlte ich mich zurück gesetzt. Alle hatten Augen für das Baby und ich war plötzlich für meinen Begriff nicht mehr in genug. Also wollte ich auch wieder Baby sein und bestand auf Brei. Meine Mama hat dann einfach mein Essen püriert. So hatte ich meinen Brei und aß trotzdem was "Richtiges". Generell muss ich sagen, dass ich das damals zwar so empfunden habe, aber meine Eltern haben mich niemals vernachlässigt. Es ist völlig normal, dass ein Baby mehr Aufmerksamkeit braucht, aber das kriegt man mit 4 oder 5 halt nicht so ganz in den Kopf. Sollte nichts medizinisches vorliegen, nimm die Kleine an die Hand und versuch sie nach und nach aufzufangen. Ich glaube die Breiphase hat bei mir nicht lange anghalten.