Müssen Eltern für Schulden der Kinder aufkommen?

13.05.2017 von schnecke
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Guten Tag...
der Haussagen hängt schief! Grund dafür ist mein sechzehnjähriger Sohn. Er sitzt wahnsinnig viel am Handy, was mich ohnehin schon stört. Aber es wegnehmen ist in dem Alter auch nicht mehr wirklich möglich, ohne ist man heutzutage ja aufgeschmissen. Außerdem soll er uns erreichen können, wenn mal etwas passiert.
Bisher hat er immer Stein und Bein geschworen, dass er mit dem Handy nicht über die Tarifgrenzen geht und, wo möglich, immer WLAN nutzt. Wir sind jetzt allerdings dahinter gekommen, dass das offenbar nicht stimmt. Er hat Hunderte von Euros an Handyschulden!
Nun haben wir auch nicht besonders viel Geld und finden außerdem, dass ihm ein Denkzettel gut tun würde. Er soll seine Schulden selbst abtragen, damit er in Zukunft besser auf sein Geld achtet. Er will allerdings nichts davon hören und meint, wir müssten das ja zahlen, wir hätten ja gar keine Wahl.
Wie bitte?! Stimmt das und wir Eltern müssen tatsächlich für seine Schulden aufkommen? Ich dachte, mit 16 Jahren wäre das vorbei!

Antworten: 2

Beste Antwort
jeanluc
jeanluc 13.05.2017

Mit 16 Jahren ist erst mal gar nichts vorbei. Mit 16 Jahren ist Dein Sohn noch nicht volljährig. Das heißt, dass er daher auch keine Schulden machen kann, weil er noch nicht voll geschäftsfähig ist. Auch Verträge kann er - ohne Einverständnis der Eltern nicht abschließen. Somit wird wohl der Handyvertrag auf Dich oder Deinen Mann laufen. Zumindest wird das Geld von Eurem Konto abgebucht. Ergo müsst auch Ihr für die Schulden aufkommen.

Allerdings würde ich das so natürlich auch nicht hinnehmen. Um das Geld von ihm zurückzufordern, solltet Ihr sein Taschengeld entsprechend kürzen. Ich weiß nicht, wie viel er bekommt. Empfohlen werden 35 Euro pro Monat - bei so einer Summe könntet Ihr ihm 15 Euro pro Monat streichen und für die Bezahlung der Schulden hernehmen. Ganz streichen würde ich das Taschengeld nicht.

Damit er sich in Zukunft an die Spielregeln hält, könntet Ihr ein Handy mit Prepaid-Karte holen. Der laufende Vertrag wird gekündigt, so hat er zukünftig nur noch einen gewissen Betrag zur Verfügung, mit dem er telefonieren und surfen kann. Wenn er darüber hinaus mehr braucht, muss er das eben von seinem Taschengeld selbst bezahlen.

Also: Zahlen müsst Ihr die Handyrechnung auf jeden Fall, aber Ihr könnt Euch das Geld von Eurem Sohn durchaus zurückholen.

jenny24
jenny24 13.05.2017

Es war ziemlich blauäugig, dass ihr gedacht habt, er könnte seine Handynutzung so gut steuern. Das klappt ja bei Erwachsenen schon nicht.

Sinnvoller ist für deinen Sohn - unabhängig davon, wie ihr das mit seinen Handyschulden jetzt löst - ein Vertragshandy. Frag mal bei deinem Anbieter, welche Möglichkeiten es da gibt. Jugendliche zahlen für Flatrates doch kaum was. Da habt ihr beide im Vorfeld nicht richtig überlegt. Was soll ein 16-Jähriger mit einem Smartphone, wenn er es nicht zum Surfen nutzen darf? Zum Anrufen verwendet das niemand, SMS schreiben ist Out. Man macht alles mit What's App via Snapchat & Instagram. 

Die prepaid-Karte, die @jeanluc vorschlägt, ist eine Alternative. 

Mit 16 kann dein Sohn prima jobben. Hilf ihm, einen Nebenjob zu finden. In den Sommerferien hat er reichlich Zeit.

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